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Die Siedler Von Botany

Die Siedler Von Botany

Titel: Die Siedler Von Botany Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Zainal und leckte sich die Lippen. »Er klingt wie Emassi. Er könnte … sogar … mich … täuschen.« Und er schickte Kris einen verschmitzten Seitenblick, während er sein Frühstück fortsetzte.
    »Wir können uns später noch für eine Strategie entscheiden«, legte Scott fest. »Wenn Sie fertig sind«, meinte er zu Zainal, der tatsächlich soeben seine Schüssel und seine Tasse geleert hatte, »sollten wir noch einmal die zahlenmäßige Stärke der Mannschaft durchgehen.«
    »Ein Drassi-Kapitän«, sagte Zainal und zählte an den Fingern auf. »Ein Drassi-Navigator, ein Drassi-Kommunikator, ein Drassi-Ingenieur, vier weitere als Reserve zum Ablösen und zwölf zum Ausladen.«
    »Das wären insgesamt zwanzig. Sind alle am Entladen beteiligt?«
    Zainal nickte. »Auch Dienstfreie helfen ausladen. Andere ruhen sich dort aus.« Er deutete auf die Brücke. »Es gibt nicht viel Sicherheit«, fügte er hinzu. »Von dort aus« – er legte den Finger auf die Tür –, »kann man alle mit dem Stunner betäuben.«
    »Betäuben?« Scotts Gesicht spiegelte Zweifel wider.
    »Warum nicht? Tötungswaffen sind schmutzig.«
    »Und wurde nicht entschieden«, ergriff Kris nun das Wort, »daß sie wenigstens eine Chance zum Weglaufen haben?«
    »Weshalb?« Die Stimmung am Tisch verhärtete sich.
    »Weil wir dann nicht genauso sind wie die Catteni«, sagte John Beverly und erhob seine Stimme über das Stimmengewirr.
    »General, ich glaube nicht, daß die Bevölkerung Verständnis für Milde hätte«, sagte Bull Fetterman.
    »Weshalb nicht«, sagte Hassan Moussa mit einem listigen Grinsen. »Man könnte eine lustige Jagd veranstalten.«
    »Einen Moment, verdammt noch mal.« Kris hatte das Gefühl, als würde ihr gleich das Frühstück hochkommen. »Wir sind keine Catteni. Wir sind Menschen …«
    »Sie können als Kriegsverbrecher bestraft werden«, sagte Moussa immer noch grinsend und wartete auf Zainals Reaktion, doch der Catteni konzentrierte sich ausschließlich auf die Fertigstellung seiner Zeichnung und achtete nicht auf den moralischen Disput.
    »Wir können das Lager abstimmen lassen«, schlug Yuri Palit vor und erhob sich am anderen Ende des Tisches.
    »Die Voraussetzung ist aber immer noch, daß wir uns erst mal das Transportschiff sichern wollen«, sagte Beverly.
    »Einen Augenblick, General …«
    »Beverly, wir können niemals zwanzig Leute überwältigen …«
    »Ein Referendum!«
    »Jeder muß sich darüber im klaren sein …«
    »Diese Kerle sind Mörder …«
    »Wir brauchen nicht genauso zu handeln …«
    Kris stand vom Tisch auf und nahm ihr und Zainals Geschirr mit, ehe ihr das Frühstück von diesem haßerfüllten Gerede tatsächlich hochkam. Sie verstand, sagte sie sich, als sie mit dem Geschirr zu den Spülbecken ging, sehr gut, daß sie sich an den Catteni rächen wollten, aber ein solches Gemetzel hätte Menschen nicht besser aussehen lassen als Catteni, und außerdem würde es diese neue Welt und ihren neuen Anfang vergiften und mit all dem Haß und den Vorurteilen belasten, die in fast jedem zu schlummern schienen und nur abgebaut werden konnten, indem man sich ein fremdrassiges Opfer suchte, an dem man sich schadlos hielt.
    Fast hätte sie das Geschirr einfach ins Spülbecken geworfen, aber sie bemerkte die immer noch schlafende Köchin und ließ die Schüsseln und Tassen daher behutsam ins warme Spülwasser gleiten. Wenn es nicht zu umgehen war, könnte sie wahrscheinlich auch einen Catteni mit bloßer Hand töten. Es hatte ihr nichts ausgemacht, als Fek und Slav die Entführer getötet hatten, aber sie hatten es ganz bestimmt nicht kaltblütig getan -sie hatten eine schreckliche Angst gehabt, daß man ihren Schwindel aufgedeckt und Zainal mitgenommen hatte. Alle Argumente verschleierten den wahren Sachverhalt. Allein das Prinzip war wichtig. Viel mehr noch hier auf Botany als zu irgendeinem anderen Zeitpunkt in ihrem Leben … selbst in dem Moment, als sie hatte befürchten müssen, von dem Catteni auf Barevi vergewaltigt zu werden.
    »Kris!« Zainals Stimme hatte nicht sehr laut geklungen. Er stand am Ausgang und winkte ihr. Die ›Strategen‹ waren derart in ihre Diskussion über Ehre, Gesetz, Prinzipientreue und Integrität vertieft, daß sein Abgang von niemandem bemerkt worden war. Bis auf Easley und Rastancil, die auf ihn zueilten.
    »Zainal?« In Easleys ruhiger Stimme lag ein schuldbewußter Ausdruck, und Rastancils Miene war bedrückt.
    »Wir schauen nach, welche Waffen und anderer

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