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Die Siedler Von Botany

Die Siedler Von Botany

Titel: Die Siedler Von Botany Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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einen Schreiber.
    »Was ist mit einem Frühstück vorher?« fragte Kris in bissigem Ton, während sie einen Löffel Haferbrei aus ihrer Schüssel aß. »Armee … und Marine funktionieren bestimmt viel besser, wenn sie satt sind.«
    »Miss Bjornsen …«, begann Scott betont höflich.
    »Vergessen Sie’s«, sagte Zainal mit sehr leiser Stimme, aber er bedachte Scott mit einem kurzen warnenden Blick, ehe er damit begann, die Umrisse eines Transportschüfe aufzuzeichnen. Dabei trank er gelegentlich von seinem Tee. »Zwanzig Leute Mannschaft, nur Drassi mit Waffen. Andere haben Nervenpeitschen …« Zainal schaute Scott lange an. »Sie kennen Nervenpeitschen?«
    Scott nickte langsam, und es freute Kris sehr, als sie erkannte, daß er zumindest ein höchst intimes Erlebnis mit diesem Überredungsmittel gehabt zu haben schien.
    »Die Crew trägt sie auf dem Rücken.« Zainal demonstrierte, wie die Peitsche an einem Griff befestigt war und wie man sich das Gerät auf den Rücken schnallte. »Die Leute sind bewußtlos kein Problem.« Er zeichnete den Brückenbereich, die Mannschaftsquartiere, wo die Besatzungsmitglieder genauso dicht zusammengepfercht zu schlafen schienen wie ihre unfreiwilligen Passagiere. Dann skizzierte er den Maschinenraum, die Luftaufbereitungsanlage und andere wichtige Bereiche des Transportschiffs, inklusive der Frachträume, die nicht mit Sauerstoff versorgt wurden. Übrig blieb ein freier Mittelteil, in den Zainal nun eine Reihe paralleler Linien einzeichnete.
    »Schläfer brauchen nicht viel Platz. Erstes Deck leer, entfernen, nach oben schieben, zweites Deck leer …«
    »Wir lagen da drin wie die Sardinen«, berichtete Easley und erschauerte. »Womit schaffen sie es, uns in einen scheintoten Zustand zu versetzen?«
    »Schlafen?« flüsterte Kris, denn sie wußte, daß Zainal dieses Wort kannte.
    »Das tun nur Eosi. Nicht einmal Emassi kennen die Bestandteile«, antwortete Zainal mit einem gleichgültigen Achselzucken.
    »Demnach müssen wir die Wachen ausschalten, dort hindurchstürmen, um die Brücke zu sichern …«
    Kris erkannte die Stimme nicht, konnte auch den leichten Akzent nicht identifizieren, viel weniger noch den langen, nicht-weißen Finger, der die eingezeichnete Linie entlanggefahren war, und schaute hoch. Der schlanke Mann hatte sich zwischen Scott und Fetterman gedrängt. Er grinste sie an und tippte gegen eine imaginäre Hutkrempe.
    »Hassan Moussa, ehemaliger Angehöriger der israelischen Streitkräfte«, stellte er sich vor.
    »Nein.« Zainal schüttelte den Kopf. »Zuerst werden sie ausgeladen, dann bringen wir keine Leben in Gefahr. Sie werden nicht mit Angriff rechnen. Nach dem Abwurf sind sie müde. Wir betäuben alle, die draußen sind. Das reicht vielleicht schon. Dann …« Zainal grinste Moussa an, »stürmen wir zur Brücke und überraschen Drassi.«
    Moussa war nicht der einzige, der sich über Zainals Vorschlag amüsierte, die Catteni das Schiff erst entladen zu lassen.
    »Ich habe die zuverlässige Information, daß nicht jeder mit besonderer Vorsicht ausgeladen wird«, bemerkte Ainger, der Engländer.
    »Ich werde natürlich alles beobachten«, versprach Zainal.
    »Hey, Moment mal«, sagte Kris, und sie war nicht die einzige, die die Gefahr in dieser Absicht erkannte.
    »Nicht wenn die Catteni versucht haben, Sie zu entführen …«, widersprach Rastancil stirnrunzelnd.
    »Drassi wissen das nicht«, sagte Zainal, »aber sie gehorchen immer den Befehlen von Emassi.«
    Eine offene Debatte entspann sich, und nachdem er ein paar Sekunden lang zugehört hatte, begann Zainal seinen Haferbrei zu essen und ignorierte den Streit.
    »Er meint, er wäre ein Opfer der Entführung …«
    »Ein Transportschiff wurde losgeschickt, um ihn zu holen, oder etwa nicht?«
    »Können wir ihm wirklich vertrauen?«
    »Wenn es so einfach ist, ein Transportschiff zu kapern, weshalb hat es dann noch niemand versucht?«
    »Sie haben noch nie gesehen, wie jemand sich mit bloßen Händen gegen Nervenpeitschen gewehrt hat, oder?«
    »Wenn Drassi und Emassi niemals miteinander verkehren, wer soll ihn dann erkennen?«
    »Und das Risiko ist allemal besser als sichere fünfundzwanzig Prozent Verluste.«
    Kris identifizierte Leon Danes Stimme. »Wenn Leon im Schatten steht, kann er einen Emassi ganz gut nachmachen«, äußerte sie über die anderen Stimmen hinweg ihren Vorschlag. Das ließ die anderen verstummen. »Sie reagieren auf den Tonfall und nicht auf die Gestalt.«
    »Gute Idee«, sagte

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