Die Siedler Von Botany
es denn nicht so, daß die Turs und die Catteni sie für uns testen?« Er grinste und warf Zainal einen herausfordernden Blick zu.
Mitford stand auf. »Ich stimme Zainal zu«, sagte er mit einem ungewöhnlichen Ausdruck von Bescheidenheit.
»Sarge, Sie hatten die einzige realisierbare Idee. Sie brauchen jetzt nicht so tun, als hätten Sie wegen irgend etwas Schuldgefühle«, erklärte Kris energisch, und ihre Bemerkung wurde von vielen Anwesenden mit Beifall quittiert.
»Wir haben alle mitgeholfen«, sagte Joe Latore, drehte sich auf seinem Platz und fixierte Dick Aarens. »Oder etwa nicht?«
Aarens ignorierte ihn demonstrativ.
»Ja, aber was ist, wenn wir auf den anderen Kontinent umziehen?« fragte Anna Bollinger mit angstverzerrtem Gesicht, »und sie uns verfolgen?« Janet legte sofort einen Arm um ihre Schultern und blickte wütend in die Runde.
»Ach, keine Angst, Miss«, sagte Ninety, »überall auf dem Planeten gibt es Höhlen, in denen Sie niemals von ihnen aufgestöbert werden können. Und wahrscheinlich sind auch am Wasser Höhlen zu finden, was meinen Sie dazu, Zainal?«
Kris wandte sich um, wobei eine Hand sich auf Annas Knie legte. »Wir wissen, daß Sie sich vorwiegend Sorgen wegen Ihres Sohns machen, Anna, aber warum sollen wir noch mehr Schwierigkeiten bekommen, als wir jetzt schon haben?«
»Was mich zu der Frage bringt, inwieweit die Catteni zu unserer jetzigen Krise beigetragen haben«, sagte Scott. »Zainal, wie werden die Eosi reagieren, wenn der Satellit das Auftauchen der Zauber-Kugel meldet?«
»Sich große Sorgen machen«, antwortete Zainal prompt, und in seinen gelben Augen funkelte so etwas wie Schadenfreude.
Scott gestattete sich die Andeutung eines Lächelns über Zainals Scherz.
»Würden sie nach Botany kommen, um nachzuschauen, oder errichten sie mit ihren Raumschiffen eine Blockade?«
»Zuerst einmal wird diskutiert. Zweitens wird der Satellit auf Defekte überprüft, ob das, was er gemeldet hat, auch zutrifft. Drittens könnten sie jemanden herschicken, um sich darüber zu informieren, was mit uns passiert ist.« Zainal hatte offensichtlich erhebliche Zweifel, daß Letzteres passieren würde.
»Viertens, was ist denn, wenn sie uns noch weitere Kolonisten schicken?« fragte Sandy Areson.
Zainal ließ das Kinn auf die Brust sinken, ab er darüber nachdachte.
»Ich denke, für eine Weile werden keine Kolonisten mehr kommen, Sandy.«
»Zumal eine Landung auf diesem Planeten ziemlich unglücklich enden kann«, fügte Aarens mit einem verhaltenen Lachen hinzu.
Zainal fuhr fort, als ob Aarens Bemerkung gar nicht gefallen wäre. »Sie werden an der Geschwindigkeit der Zauber-Kugel zweifeln.«
»Werden sie denn wissen, daß sie nicht aus diesem Sonnensystem stammt?« fragte Scott.
Zainal nickte. »Sie werden lange nachdenken, ehe sie irgend etwas tun.«
»Gut«, sagte Scott und rieb sich die Hände. »Dann werden wir genügend Zeit haben, um uns voll und ganz zurückzuziehen. Wenn ich die cattenische Kolonialpolitik richtig verstehe, Zainal, besteht sogar die Möglichkeit, daß sie diesen Planeten als unbewohnbar einstufen. Ist das richtig?«
Zainal nickte.
»Demnach haben wir alle am Ende vielleicht doch recht?« fragte Anna Bollinger, während sich ihr tränen-überströmtes Gesicht aufhellte.
»Das ist durchaus möglich«, sagte Scott mit einem Ausdruck deutlich gesteigerten Selbstbewußtseins.
Das Ergebnis der Diskussion war schließlich kein Referendum, sondern die Zusammenstellung von Erkundungstrupps, die jedes der von Ninety Doyle so bezeichneten ›einsamen Täler‹ erforschen sollten. Kleine Gruppen würden in den Tälern abgesetzt, um nach irgendwelchen fremdartigen Bewohnern Ausschau zu halten, wobei bisher nichts dergleichen in den bereits bewohnten Tälern beobachtet worden war. Sobald Mitford die Grundlagen dieser Erkundungen festgelegt hatte, übergab er Easley einen ganzen Stapel weitere Instruktionen, das sogenannte ›Handbuch‹, und rief die Mitglieder seines eigenen Teams zusammen. Sie brachen noch vor dem zweiten Mondaufgang auf, da das Amphibienfahrzeug über Scheinwerfer verfügte.
Es hatte außerdem eine hervorragende Federung. Mitford schlief seine obligatorischen sechs Stunden, während Zainal das Gefährt über rauhes und glattes Gelände lenkte. Der Fahrer saß in der Mitte des Fahrzeugs mit jeweils zwei weiteren Sitzplätzen rechts und links neben sich und einer breiten Kontrolltafel vor sich. Zainal wies seine Ersatzfahrer, Joe Marley
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