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Die Siedler von Catan.

Die Siedler von Catan.

Titel: Die Siedler von Catan. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gablé
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darstellten. Und das tun sie seither. Sie schneiden uns, sie bewerfen Austin mit Steinen, und im Thing tun sie, was Osmund ihnen sagt. Inga hat Roric und dem kleinen Siward verboten, mit Nils zu spielen, worüber alle drei unglücklich sind.«
    Candamir lauschte ihr ungläubig und mit zunehmendem Schrecken. Er ergriff ihr Handgelenk, nahm ihr den Sax ab und zog sie neben sich auf die Decke.
    »Beim letzten Thing haben sie beschlossen, das Tragen von Kreuzen zu verbieten«, fuhr Siglind mit belegter Stimme fort, die Hände im Schoß gefaltet. »Wer es doch tut, muss eine Buße von einem Schaf und einem Pferd an den Tempel leisten.«
    »Was?«
    »Ich habe mein Kreuz seither unter dem Kleid getragen, denn ich war allein und hatte Angst um meine Kinder. Außerdem wollte ich nicht, dass sie sich an deinen wundervollen Pferden vergreifen. Aber Austin … Du kennst ihn ja. Hätte er ein größeres Kreuz besessen, hätte er sich vermutlich das umgehängt, nur um Inga und Osmund die Stirn zu bieten. Da er weder Schafe noch Pferde besitzt, konnte er die festgelegte Buße nicht leisten, aber sie haben sich seine Kuh und die Sau geholt. Und vor einer Woche hat ihm jemand das Haus angezündet.«
    »Oh, mächtiger Tyr …«
    »Er war zum Glück nicht daheim. Wir hatten uns in der Schmiede getroffen, um die Messe zu feiern. Wir müssen es wieder heimlich tun, so wie früher.«
    »Und all seine Bücher sind verbrannt?«
    Siglind schüttelte den Kopf. »Er hat geahnt, dass so etwas passieren könnte, und sowohl seine Bücher als auch seine Vorräte an Pergament und Tinte dem Schmied zur Aufbewahrung anvertraut.«
    Es war eine Weile still. Schließlich murmelte Candamir: »Ich glaube, ich muss ein ernstes Wort mit meinem Ziehbruder reden.«
    Siglind legte ihm warnend eine Hand auf den Arm. »Sei behutsam mit ihm, Candamir. Er hat dich gesucht, weißt du. Viermal ist er mit ein paar Männern ins Leere Land aufgebrochen und hat nach euch gesucht. Immer erfolglos. Und jedes Mal war er verzweifelter, wenn er unverrichteter Dinge zurückkam. Ich glaube, das war es, was ihn so unerbittlich gemacht hat.«
    »Das? Oder seine Frau?«, fragte Candamir unerwartet scharf.
    »Sie ist schlimmer als Brigitta. Die reinste Giftschlange.«
    Das weißt du?, dachte Siglind erstaunt und musste feststellen, dass sie ihren Mann unterschätzt hatte. Sie nickte unbehaglich. »Was immer es ist, das sie quält; offenbar reicht es ihr nicht mehr, allein den armen Roric dafür büßen zu lassen. Jetzt hat sie es auf alle abgesehen, die nicht ihres Glaubens sind.«
    Candamir zog Siglind an sich und legte das Kinn auf ihren Scheitel. »Hab keine Angst mehr. Nun bin ich wieder da, und ich habe nicht die Absicht, noch einmal abhanden zu kommen. Ich werde Osmund zur Vernunft bringen, du wirst schon sehen.«
    Siglind drückte die Lippen auf seine Schulter. Sie fühlte sich in der Tat sicherer, jetzt da er wieder hier war, aber sie hatte Zweifel, dass er Osmund von dem einmal eingeschlagenen Pfad abbringen konnte. Denn Osmund schien regelrecht betört von der Macht, die er mit einem Mal hatte. Und er handelte aus tiefster Überzeugung. Die Ereignisse der letzten Monate hatten ihn vielleicht unversöhnlicher gestimmt, als es seiner Natur entsprach, doch er hasste Austin und dessen Gott leidenschaftlich, und manchmal konnte sie das Gefühl nicht abschütteln, er hasse auch sie.
    Plötzlich von Unruhe erfüllt, befreite sie sich aus Candamirs Armen. »Da«, sie wies auf den Schemel neben der Brennholzkiste, »ich habe dir deine besten Kleider herausgesucht. Zieh dich an, und dann lass uns nach Austin sehen.«
    Der Haushalt war erwacht und rüstete sich zum Frühstück, als sie die Halle betraten. Heide kochte Buttermilchsuppe, Freydis bestrich Roggenbrot mit Honig. Candamir stibitzte ein Stück, grinste frech über den empörten Protest seiner Magd und folgte Siglind dann kauend zur Schlafkammer.
    Austin saß von einem Kissen gestützt aufrecht im Bett. Er war immer noch bleich, doch als er Candamir entdeckte, strahlte er. Er streckte die linke Hand aus. »Mich träumte, ich hätte deine Stimme gehört. Es ist also wahr.«
    Candamir nahm die Hand, ließ sie nach einem kurzen Druck, der Austin fast die Knochen brach, wieder los und setzte sich auf die Bettkante. »Es ist wahr. Da bin ich wieder – nicht ungeschoren, aber lebendig. Und wie geht es dir, mein närrischer sächsischer Freund?«
    »Ganz ähnlich. Jedenfalls viel besser, als ich vorgestern Nacht zu hoffen gewagt

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