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Die Siedler von Catan.

Die Siedler von Catan.

Titel: Die Siedler von Catan. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gablé
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versäumt hat.«
    Hacon brummte.
    Harald lud Candamir mit einer Geste ein, am Tisch Platz zu nehmen. »Hier, mein Junge, probier Astas Schafskäse …«
    Candamir griff gerne zu, bemerkte aber kopfschüttelnd:
    »Auf einmal wollen mich alle mästen. Ich werd schon wieder zunehmen, ihr werdet sehen. Es geht nur nicht an einem Tag.«
    Harald nickte, betrachtete ihn aber dennoch voller Besorgnis.
    »Austin geht es besser«, berichtete Candamir. »Er ist aufgewacht und will seine Bibel.«
    »Gelobt sei Jesus Christus«, murmelte Hacon und bekreuzigte sich. »Ich hätte schon nach ihm gesehen, aber ich habe mich nicht in dein Haus gewagt.« Es klang immer noch kühl.
    Candamir stützte die Ellbogen auf die Tischplatte und beugte sich ein wenig vor. »Ich verstehe, dass du wütend bist, nichts anderes hab ich verdient. Also schlag mir den Schädel ein, wenn du willst. Aber wir können es uns im Moment nicht leisten, miteinander zu hadern, verstehst du?«
    Hacon sah ihn einen Moment forschend an. »Ich bin nicht sicher, Candamir. Sonst bereitet es dir doch immer so großes Vergnügen, mit mir zu hadern.«
    »Candamir meint, dass wir ernstliche Probleme haben«, erklärte der Schmied, der es einfach niemals müde wurde, zwischen seinen beiden ungleichen Schwägern zu vermitteln.
    Hacon nickte. Gunda hatte ihn ebenso über die Ereignisse der vergangenen Monate ins Bild gesetzt wie Siglind Candamir, und Hacon konnte kaum fassen, wie vieles sich hier verändert hatte, wie groß Gundas Furcht vor Osmund und Inga war. Es kam ihm beinah vor, als wäre er drei Jahre fort gewesen. Er wusste, dass hier etwas Unheilvolles im Gange war und dass sie zusammenstehen mussten, um es aufzuhalten. Einen Augenblick rang er noch mit sich, strich abwesend, aber liebevoll über Austins Kräuterbuch. Dann stieß er hörbar die Luft aus. »Also schön. Ihr habt Recht. Lasst uns überlegen, was zu tun ist.«
    Candamir verbrachte den Großteil des Tages in seiner Werkstatt, denn dort war furchtbar viel zu tun. Godwin hatte die Arbeit nicht allein bewältigen können, und Bestellungen von Tischen, Truhen, Betten, Karren oder gar neuen Gebäuden waren aufgelaufen.
    Ungefähr jede Stunde kamen Heide oder eine der anderen Mägde und brachten kaltes Huhn vom Vortag, Käse, Honigbrot und Pasteten, und obwohl Candamir sie schalt und sagte, sie sollten kein solches Gewese machen, aß er doch alles – meist mit ungewaschenen Händen, sodass das meiste, was er zu sich nahm, mit Holzspänen garniert war.
    Auch in der Tischlerei schauten im Laufe des Tages viele Nachbarn und Freunde vorbei, um ihn zu begrüßen, ihm ihre Dankbarkeit und Bewunderung auszusprechen, dass er Olaf erschlagen hatte, ihm klar zu machen, dass sie dringender auf ihre neuen Möbel warteten als irgendjemand sonst, oder auch um ihm ihre Beunruhigung über die Vorgänge der letzten Wochen anzuvertrauen.
    Candamir lauschte ihnen aufmerksam, doch seine Hände hielten niemals still. Ohne Unterlass hämmerte, hobelte und schreinerte er. Ihm war gar nicht bewusst gewesen, wie schmerzlich er seine Arbeit, das Gefühl von Holz unter den Händen und die Geruchsmischung aus Holz,
    Harz und Leim vermisst hatte.
    Manch einer kam jedoch auch, um ihm zu raten, den Sachsen aus dem Haus zu jagen und seiner Frau den Umgang mit diesem und seinem Gott zu verbieten.
    »Meine Frau wählt ihren Umgang und ihren Gott so, wie sie es für richtig hält, und in meinem Haus wird jeder meiner Nachbarn Unterkunft finden, dem irgendein heimtückischer Schurke das Dach über dem Kopf angezündet hat«, antwortete Candamir ihnen hitzig.
    »Sieh dich lieber vor«, warnte Godwin, nachdem Haflad wütend davongestiefelt war. Er war nicht der Erste gewesen.
    »Wieso?«, fragte Candamir verständnislos. »Warum soll ich auf meinem Grund und Boden nicht offen sagen, was ich denke? Haflad und ich sind höchst selten einer Meinung. Das hat mir noch nie den Schlaf geraubt.«
    Godwin nickte grimmig. »Aber diejenigen, die denken wie er, sind nun einmal in der Überzahl.«
    Candamir schnaubte. »Du hörst dich an, als stünden wir in feindlichen Lagern.«
    Godwin antwortete nicht.
    Nachdem sie ihr Tagewerk vollbracht hatten, wusch Candamir sich mit einem Eimer voll frischem Flusswasser, den Nori ihm gebracht hatte, ehe sie zusammen nach den Pferden sahen. Der Stall lag am Ostende des Hofes – so nah wie möglich am Hagtor, denn in der trockenen, milden Jahreszeit kamen die Tiere fast täglich für einige Stunden auf die

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