Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Silberne Festung

Die Silberne Festung

Titel: Die Silberne Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
Vom Netzwerk:
Dakar kann leider keine herstellen. Bitte warten.«
    Wenig später meldete sich eine sehr amerikanisch klingende Stimme:
    »General Saint-Michael, hier Stationsleiter Kevin Roberts. Entschuldigen Sie, Sir, aber wir haben nicht mit einem UHF-Anruf eines amerikanischen Raumfahrzeugs gerechnet. Wir sind grade dabei, durch Triangulation Ihre Position zu bestimmen. Die K-Band-Verbindung zu TDRSS Ost dürfte in einigen Minuten hergestellt sein. Können Sie uns sagen, woraus Ihr Notfall besteht?«
    »Die Armstrong-Raumstation ist angegriffen worden. Dabei hat’s neun Tote gegeben. Ich wiederhole: neun Tote. Die Raumfähre Enterprise mit zwei Personen an Bord ist beschädigt und kann nicht zur Erde zurück. Das Rettungsboot der Raumstation befindet sich mit vier Personen im Orbit.
    Ich möchte zu ihm aufschließen und mit seiner Besatzung auf die zu unserer Rettung heraufgeschickte Raumfähre warten.«
    » Enterprise, verstanden.« Die Verständigung wurde hörbar besser. » En-
    terprise, wir haben jetzt Ihre genaue Position ermittelt. Die TDRSS-Verbindung dürfte gleich stehen. Bitte warten.«
    »Dakar, haben Sie etwas von unserem Rettungsboot gehört?«
    » Enterprise, negativ. Daß wir mit unseren veralteten Geräten Sie gehört haben, grenzt fast an ein Wunder. Ich leite Ihre Frage nach Rota weiter, das sie direkt beantworten wird. Sie möchten sofort Verbindung zum Rettungsboot, nicht wahr?«
    »Richtig! Enterprise wartet.«
    Sie brauchten nicht lange zu warten. » Enterprise, hier Falcon Control, Colorado Springs, auf Luft-Boden-Kanal eins. Wie hören Sie mich?«
    »Falcon, ich höre Sie fünf.« Saint-Michael schaltete von dem quasi-optischen UHF-Kanal auf das TDRSS um, das mit vier geostationären Satelliten arbeitete, die ihrerseits mit einer Funkzentrale in White Sands, New Mexico, in Verbindung standen. Wie als Antwort erschienen auf dem Bildschirm des Navigationscomputers Hunderte von Textzeilen mit Positionsangaben und Navigationsinformationen, die Ann erstmals seit Stunden wieder hoffnungsvoll stimmten. »Sind Sie über unsere Lage informiert?« fragte Saint-Michael.
    »Positiv, Enterprise. Die Atlantis startet binnen vierundzwanzig Stunden, um Sie zu bergen.«
    »Verstanden.« Saint-Michael lehnte sich in seinen Sitz zurück und schien das Bedürfnis zu haben, seine Hand- und Fingergelenke in seinem Raumanzug zu bewegen. »Ich empfange… empfange Computerdaten.«
    »Jason?« fragte Ann besorgt.
    Er drehte sich halb nach ihr um. »Ich… ich fühle mich schwach… mein Kopf… habe Kopfschmerzen.« Und dann bewegte er sich plötzlich nicht mehr.
    »Jason!« Ann schnallte sich los, drückte ihren Helm gegen seinen und starrte sein Gesicht an. O Gott… es war bleich und verzerrt – offenbar hatte er starke Schmerzen. »Kannst du mich hören, Jason?«
    »Bring mich weg… weg vom Flugdeck… Luftschleuse… höchster Druck, schnell!« Er verdrehte die Augen und begann am ganzen Leib zu zittern.
    Ann verließ ihren Sitz und machte sich daran, Jasons Gurte zu lösen.
    »Schnell, Ann… um Himmels willen, schnell!«
    »Was hast du, Jason? Was ist passiert?«
    »Stickstoff… zuviel Stickstoff im Blut… nicht lange genug Sauerstoff geatmet… Sauerstoff…«
    Er tastete unbeholfen nach den Regelknöpfen seines Raumanzugs.
    »Ann… brauche mehr Druck… Druck im Anzug erhöhen…« Sie streckte eine Hand nach dem kleinen Steuerpult auf seiner Brust aus und drehte den Druckregler ganz auf, so daß in seinem Anzug ein Innendruck von 0,6 Bar entstand.
    Was hatte er gesagt? Sie sollte ihn in die Luftschleuse schaffen. Ann hob ihn mühelos aus seinem Sitz, schob ihn vor sich her zur Leiter, schwebte mit ihm aufs Mitteldeck hinunter und schaffte ihn in die Luftschleuse.
    Unterdessen war Jason bewußtlos geworden. Ann verriegelte die Schleusenluke hinter sich und machte sich daran, die Bedienungsanweisung der Schleuse zu studieren. Natürlich war sie in die Benutzung der Luftschleuse eingewiesen worden, aber das lag schon so lange zurück… Nachdem sie schließlich die richtigen Schalter gefunden hatte, stellte sie den höchst-möglichen Druck ein. Während reiner Sauerstoff in die Schleuse strömte, deren Innendruck sich langsam erhöhte, schaltete Ann am Steuerpult vor ihrer Brust von der Bordsprechanlage auf die TDRSS-Verbindung um.
    »Falcon Control, hier Enterprise. Mayday, Mayday!«
    » Enterprise, hier Falcon Control. Sind Sie’s, Dr. Page?«
    »Ja. General Saint-Michael ist bewußtlos. Er hat vor ein paar

Weitere Kostenlose Bücher