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Die silberne Göttin

Die silberne Göttin

Titel: Die silberne Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Rowell
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überstanden. Allerdings hatte sie den Ersten so schnell bekommen, dass sie gar nicht gewusst hatte, wie ihr geschah.
    Doch dann war da noch der Zweite gewesen.
    Der Kuss, über den sie hatte nachdenken können. Gott sei Dank hatte er sie dabei nicht so fest gehalten, wie bei dem Ersten – so wie einer von denen es getan hatte … Nein! Sie würde es sich nicht gestatten, daran zu denken – an ihre gequetschten, zerschlagenen Lippen … Nein!
    Iantha unterdrückte ihre Erinnerungen. Sie durfte sich nicht erlauben, an diesen Tag zurückzudenken.
    Außerdem war Lord Duncans Kuss ganz anders gewesen. Er fühlte sich anders an, roch anders und berührte sie mit solcher Sanftheit. Sie könnte sich an ihn gewöhnen. Ja, das war sehr gut möglich. Sie musste sich auf ihren Verstand verlassen, sie durfte nicht darüber nachdenken, dass …
    Beherrschung. Sie würde sich unter Kontrolle haben.
    In Gedanken verloren blickte Iantha auf und erschrak, als sie eine Gestalt entdeckte, die oben an der Treppe herumlungerte.
    "Guten Tag, Lord Kendal. Ich habe Sie gar nicht gesehen."
    Kendal richtete sich auf und machte eine Verbeugung. "Ich habe auf Sie gewartet. Ich hörte, wie Sie sich bei den Damen verabschiedeten und war sicher, dass Sie hier herauf in Ihr Zimmer kommen würden."
    Oh Gott! Was für eine äußerst beunruhigende Situation! Iantha suchte nach einer Möglichkeit, ihm unmissverständlich deutlich zu machen, dass sie nicht mit ihm sprechen wollte. "Ja. Ich bin sehr müde und habe Kopfschmerzen. Wenn Sie mich entschuldigen wollen …"
    Sie ging an ihm vorbei, doch er drehte sich um und blieb an ihrer Seite. Iantha spürte, wie sich jeder Muskel an ihr zu verkrampfen begann. Er legte ihr die Hand auf den Nacken und rieb ihren Hals. "Ich weiß ein ausgezeichnetes Mittel gegen Kopfschmerzen. Wenn Sie erlauben, wird es mir ein Vergnügen sein, Sie zu bedienen."
    Sie bedienen! Als ob sie eine Stute und er ein Hengst wäre. Sicher hatte er das nicht so gemeint. Sie entzog sich seiner Hand und blickte ihn an. "Danke, das wird nicht nötig sein."
    Er ergriff rasch ihre Hand. "Jetzt kommen Sie, Miss Kethley, wir wissen doch beide, dass Sie kein unschuldiges Schulmädchen sind. Ich bin sicher, dass ich Ihnen zu Diensten sein kann." Er drehte ihre Hand um und küsste die Innenfläche.
    Verdammt sollte er sein! Er war nicht der erste Mann, der glaubte, dass sie durch ihr Erlebnis nun Bedürfnisse hatte, die nur ein Mann befriedigen konnte. Sie entriss ihm ihre Hand und trat einen Schritt zurück. "Sir! Sie vergessen sich! Lassen Sie mich bitte vorbei."
    "Ja, Kendal. Und mich haben Sie auch vergessen." Kendal und Iantha fuhren beide herum und sahen Rob den Korridor entlangkommen. "Es ist nicht meine Art zuzulassen, dass in meinem Schloss Damen durch unerwünschte Aufmerksamkeit belästigt werden." Er blieb wenige Schritte vor Kendal stehen und erwiderte dessen Blick, ohne mit der Wimper zu zucken.
    Kendal trat von Iantha fort, doch er ging nicht. "Vielleicht sollten Sie besser diese Damen nach ihren Vorlieben fragen, bevor Sie sich einmischen."
    "Ich kenne die Vorlieben dieser Dame. Ich schlage vor, Sie gehen jetzt."
    Kendal fuhr fort, ihn anzustarren, und rührte sich nicht vom Fleck. Rob zuckte die Schultern. "Es braut sich ein ziemlich schlimmer Sturm zusammen, Kendal. Sie würden doch nicht wünschen, sich plötzlich da draußen wiederzufinden."
    Der andere kniff argwöhnisch die Augen zusammen. Dann verbeugte er sich mit einem wissenden Grinsen im Gesicht. "Selbstverständlich. Ich respektiere immer die Vorlieben einer Dame."
    Er drehte sich abrupt um und ging wieder die Treppe hinunter. Rob wandte sich an Iantha. "Ich bedauere, dass Sie das erdulden mussten. Darf ich Sie zu Ihrem Salon bringen?"
    "Danke." Sie nahm sich zusammen und ging die Galerie entlang. Heimlich verwünschte sie die Röte, die ihr jetzt sicher wieder ins Gesicht stieg. Warum musste er Zeuge dieses Zwischenfalls werden? Allein der Gedanke an das, was gerade geschehen war, ließ sie sich schmutzig fühlen. Niemand sollte wissen, dass es einige Männer gab, die sie so sahen, wie Kendal es tat. Und der Vorfall hatte ihre Gefasstheit ins Wanken gebracht, die sie im Umgang mit Lord Duncan doch sehr brauchte. Rob beobachtete Iantha genau, als er ihr die Tür zum Salon öffnete. Kaum hatte er sie hinter sich geschlossen, wandte er sich wieder ihr zu. "Warum sind Sie so verlegen? Sie sind doch nicht für Kendals Benehmen verantwortlich."
    Iantha schritt zum

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