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Die silberne Göttin

Die silberne Göttin

Titel: Die silberne Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Rowell
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herumführte. Hinter dem Gebäude ging es ziemlich steil bergab, und die Steine unter ihren Füßen begannen, einen Eisüberzug zu tragen. Sie würde sehr aufpassen müssen.
    Und als ob der Gedanke an die Gefahr diese herbeigerufen hätte, rutschte sie aus und schlitterte den Hang hinunter.
     
    Rob hatte Mühe, sich auf seine Studien zu konzentrieren. Er mochte kaum glauben, dass die Frau der letzten Nacht und die höflich-kühle, so ungeheuer leiderfüllte junge Dame, die er an jenem schicksalhaften Nachmittag vor dem Sturm errettet hatte, ein und dieselbe Person waren. Wie sollte er hier arbeiten, wenn seine Hände noch immer das lustvolle Beben ihres Körpers fühlten, wenn sein Körper sich nur zu gut daran erinnerte, wie sie sich an ihn geschmiegt hatte? Wenn ihm ihre leidenschaftlichen Schreie immer noch im Ohr klangen?
    Genussvoll aufseufzend lehnte er sich in seinem Sessel zurück und starrte ins Feuer. Zumindest konnte er jetzt spüren, wie der eisige Knoten der Einsamkeit in seinem Innern langsam zu schmelzen begann. Seit mehreren Tagen hatte er nicht mehr von Shakti geträumt.
    Von seiner süßen Laki konnte er das nicht sagen. Sie besuchte ihn regelmäßig in seinen Träumen, und Rob war sich gar nicht so sicher, ob er auf diese Besuche verzichten wollte. Es war alles, was ihm von ihr geblieben war.
    Auf der anderen Seite des Tisches hob Vijaya den Kopf von seiner Schriftrolle und räusperte sich. Rob sah zu ihm hin.
    Der Prinz sah aus, als amüsierte er sich. Zweifellos ahnte er, woran Rob dachte.
    Sein Freund grinste und deutete auf das Pergament. "Ich habe hier eine sehr unklare Passage gefunden. Hast du von irgendwelchen Hinweisen gelesen …"
    Er hielt in seiner Frage inne, als nach einem leichten Klopfen an der Tür Ianthas Zofe eintrat. Rob riss sich von seinen Träumereien und von Vijayas Frage los und drehte sich zu ihr um.
    "Ja, Camille?"
    Sie machte einen Knicks. "Entschuldigen Sie bitte, dass ich störe, Mylord. Haben Sie Lady Duncan in der letzten Zeit gesehen?"
    "Nein." Rob fühlte, wie eine leichte Unruhe in ihm wach wurde. "Sie wollte zu den Räumen von Prinz Vijaya gehen, um dort zu malen. Das ist das Letzte, was ich von ihr weiß. Hast du dort nachgesehen?"
    "Ja , Mylord. Dort ist sie nicht." Sie hielt ihm ein Blatt Papier hin. "Ich dachte, sie wäre bei Ihnen, als ich vor ein paar Minuten hier drinnen Ihre Stimme hörte. Da ging ich zurück, um das hier zu holen. Ich fand es vor einer Stunde auf ihrer Frisierkommode."
    Rob ergriff den Zettel. Als er die Unterschrift sah, wurde er von ernster Sorge ergriffen.
    "Das habe ich nicht geschrieben!" Er sprang auf. "Suche Burnside und Feller, und schicke sie sofort zu der alten Hintertür."
    Ihm sank das Herz. Rob rannte aus dem Zimmer, Vijaya folgte ihm auf den Fersen.
     
    Wie lange war sie jetzt schon hier? Iantha wickelte sich in ihren Mantel und versuchte, hinter den Felsbrocken, die sie gefangen hielten, Schutz vor dem Wind zu suchen. Irgendwie war sie zwischen die zwei großen, vereisten Steinbrocken gefallen, die beide größer waren als sie. Zum vielleicht hundertsten Mal versuchte, sie, ihren Fuß aus dem Spalt zu ziehen. Vergebens. Er steckte fest.
    Oh Gott! Ihr war so kalt.
    Sie hatte schon mehrmals um Hilfe gerufen, doch nur der Wind hatte sie gehört. Wo war Rob? Warum hatte er ihr diesen Zettel geschickt, die Tür unverriegelt gelassen und dann nicht auf sie gewartet? Vielleicht …? Oh, nein! Ihr stockte der Atem, als sie die Erkenntnis traf. War er auch abgestürzt? Wenn dem so war, würde es Stunden dauern, bis jemand sie suchen würde.
    Vielleicht würden sie beide sterben.
    Die Angst packte sie. Und noch ein anderes Gefühl stieg in ihr auf, aber sie hatte jetzt keine Zeit herauszufinden, was es war. Iantha kämpfte um ihre Beherrschung. Seltsam, eine Zeit lang hatte sie gar nicht mehr daran gedacht, dass sie sich beherrschen musste. Doch jetzt musste sie es. Sie musste jetzt unbedingt einen klaren Kopf behalten. Sie musste hier herauskommen.
    Rob brauchte sie vielleicht.
    Vielleicht, wenn sie ihre Stiefelette ausziehen konnte … Doch selbst wenn es ihr gelänge, ihren Fuß zu befreien, würde sie aus diesem glatten, engen Schacht, den die beiden Felsbrocken bildeten, nicht herausklettern können. Die Spitze war unerreichbar. Sie rutschte auf den kalten Felsen zurück. Komisch. Sie fror nicht mehr so sehr. Und sie fühlte sich schläfrig. Dann erinnerte sie sich. Sie hatte gehört, dass Menschen, die am Erfrieren waren,

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