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Die silberne Göttin

Die silberne Göttin

Titel: Die silberne Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Rowell
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beiden Männer mühsam zum Schloss hochkletterten. "Es dauert nicht mehr lange", sprach Rob ihr Mut zu. "Mach dir keine Gedanken."
    Iantha brachte nur ein wortloses Nicken zu Stande. Dann hörte sie jemanden rufen und merkte, wie sie nach oben gezogen wurden. Nach einigen Minuten voller Angst setzte Rob seinen Fuß oben auf den Felsen. Als Iantha sich ebenfalls auf den Stein stellen wollte, merkte sie, dass sie sich nicht mehr an Rob festhalten konnte. Ihre Hände lösten sich von seinen Schultern. Sie schrie auf und suchte verzweifelt nach Halt.
    Doch ihr Körper gehorchte ihr nicht.
    Sie glaubte, wieder rückwärts in den Spalt zu stürzen, aber Robs starker Arm hielt sie fest umschlungen, und sie hörte seine ruhige Stimme: "Ich halte dich."
    Später konnte sie sich kaum mehr an ihren Aufstieg erinnern. Plötzlich war da kein Wind mehr, und eine Menge Menschen umringte sie, unzählige Hände griffen nach ihnen. Nicht nur der heftig bibbernde Vijaya und Feller waren da, auch Burnside, Thursby, Camille und …
    Flüchtig erkannte sie noch weitere Bewohner des Schlosses, bevor Finsternis sie einhüllte.
    Rob goss eigenhändig heißes Wasser in den Bottich vor dem Kamin. Er wollte niemand anderen in der Nähe seiner Frau dulden. Gütiger Himmel! Um ein Haar hätte er sie verloren. Trotz seiner verrenkten Schulter und seinen vom Seil verletzten Händen hatte er jede Hilfe abgelehnt und Iantha selbst die Stufen hinaufgetragen.
    Immer noch klang ihm ihr entsetzter Aufschrei in den Ohren, als er sie in das lauwarme Wasser hatte gleiten lassen. Während sie langsam ihre Finger und Zehen wieder spürte, rannen ihr vor Schmerz die Tränen über die Wangen. Doch sie biss die Zähne zusammen und erlaubte sich keinen weiteren Wehlaut. Gott sei Dank hatte sie keine Erfrierungen. Auch jetzt zitterte sie immer noch. Rob goss nach und nach wärmeres Wasser in den Zuber. Er reichte die leere Kanne der weinenden Camille, die vor dem Paravent stand, und nahm dafür eine andere in Empfang.
    Als die Zofe das Zimmer verlassen hatte, kniete sich Rob neben den Bottich und griff nach Ianthas Hand, die im warmen Wasser lag. Er untersuchte sie sorgfältig.
    "Schmerzen deine Hände und Füße noch?"
    Sie schüttelte den Kopf. "Nein. Ich kann sie jetzt wieder fühlen, aber sie schmerzen nicht mehr. Es wird mir auch wärmer." Doch der Schauer, der ihren zierlichen Körper erzittern ließ, strafte ihre Worte Lügen. Sie nahm seine Hand in die ihre und betrachtete die Innenfläche. "Du bist auch verletzt."
    "Nichts von Bedeutung." Vorsichtig bewegte Rob die wunde Schulter. Sie hatte ihrer beider Gewicht tragen müssen, als man sie den Hang hinaufgezogen hatte. Mit dem anderen Arm hatte er Iantha gehalten. "Wahrscheinlich wartet Burnside schon mit Salben und Bandagen bewaffnet in meinem Schlafzimmer auf mich." Er hielt die zerschundene Hand hoch. "Er mag sich damit befassen, wenn es mir gelungen ist, dich zu erwärmen." Er schloss die Finger um ihre Hand und wurde ernst. "Du hast mir einen tödlichen Schrecken eingejagt, Göttin. Ich habe vor Angst weiße Haare bekommen."
    Er neigte den Kopf, so dass sie seine dicken, braunen Locken betrachten konnte. Iantha kicherte. "Bis jetzt kann ich noch keinen Schaden erkennen. Soll das heißen, dass nicht du den Zettel geschrieben hast?"
    Er schüttelte den Kopf. "Hast du das denn nicht gemerkt?"
    Iantha dachte einen Moment lang nach. "Nein. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass du mir je zuvor eine Nachricht hast zukommen lassen. Ich habe deine Handschrift noch nie gesehen, nur die Notizen auf deinen Schriften, aber sie sind … sie sind eher …"
    "Ein ziemliches Gekritzel." Rob lachte. "Du musst nicht nach einer diplomatischen Umschreibung suchen. Ich kann es selbst oft nicht entziffern." Er dachte nach. "Du hast Recht. Ich kann mich an keine Gelegenheit erinnern, bei der du meine übliche Handschrift gesehen hättest."
    "Ich war ein wenig erstaunt darüber, dass du mit 'Duncan' unterschrieben hast, statt mit 'Rob'. Aber viele Lords unterzeichnen immer mit ihrem Titel. Es war nur seltsam, dass du es bei mir tatest."
    Er strich ihr das feuchte Haar aus der Stirn. "Nein. Mit dir wäre ich nicht so förmlich." Besonders seitdem dieser Eisklumpen in seinem Herzen zu schmelzen begonnen hatte. "Ah, da kommt Camille mit heißen Ziegeln. Sie kann das Badetuch halten, während ich dich aus dem Zuber hebe. Pass auf und belaste deinen Knöchel nicht."
    Als Iantha abgetrocknet und warm angezogen war und als

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