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Die Smaragdreihe 03 - Die Sieben unterirdischen Könige

Die Smaragdreihe 03 - Die Sieben unterirdischen Könige

Titel: Die Smaragdreihe 03 - Die Sieben unterirdischen Könige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Wolkow
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gewesen bin‹, entschied er.
    Nach kurzer Rast betrat Ruf Bilan den nächsten Gang. Als dieser sich gabelte, hielt er sich rechts. Bald aber stand er wieder vor einer Gabelung. Je weiter er kam, um so verworrener wurde das Labyrinth aus breiten und schmalen, hohen und niedrigen, geraden und krummen Gängen, die Höhlen miteinander verbanden. Diese glichen bald Prunksälen, die so hoch waren, daß das schwache Laternenlicht nicht einmal die Decke erkennen ließ, bald glichen sie runden Schalen, deren Boden mit Wasser oder mit Steinen, die von der Decke abgebröckelt waren, bedeckt war.
    Ruf irrte lange durch das Labyrinth. Wie viele Stunden es waren, wußte er nicht genau, aber an der erlöschenden Flamme erkannte er, daß das Öl ausging. Jetzt erwartete ihn das Schlimmste – die Finsternis –, in der er, kriechend und tastend, einen Weg nach draußen finden mußte, wenn er leben wollte…
    Aber ehe die Laterne erlosch, sah Ruf eine Wand aus verschiedenfarbigen Ziegeln vor sich.
    ›Die können nur Menschen erbaut haben! Vielleicht sind sie noch da und werden mich retten?‹ ging es Ruf durch den Kopf.
    Hinter der Wand hörte er, kaum vernehmbar, Stimmen. Er hatte sich also nicht geirrt. Ruf sah sich um und erblickte eine verrostete Hacke, die anscheinend die Maurer vergessen hatten.
    Mit der Kraft der Verzweiflung begann er eine Öffnung in die Ziegelwand zu schlagen.
    ›Ich muß mich beeilen‹, dachte er, ›sonst gehen sie weg, und ich bleibe allein in dieser schrecklichen Finsternis.‹

    Der Docht flackerte zum letzten Mal auf und erlosch, aber im gleichen Augenblick stürzte die Wand unter Rufs heftigen Schlägen ein. Dann hörte er Wasser glucksen und gleich darauf Schreie.
    Ruf sah einen kleinen runden Raum vor sich, der von phosphoreszierenden Kugeln an der Decke schwach erleuchtet war. Auf dem Boden gewahrte er ein Wasserbecken, das sich schnell leerte. Auf der gegenüberliegenden Seite öffnete sich eine Tür, durch die drei Männer mit spitzen Hüten, an denen Leuchtkugeln befestigt waren, hereinstürzten. Die Männer hatten blasse Gesichter und große schwarze Augen, die Ruf entsetzt anstarrten.
    »O weh!« schrie einer der Männer. »Die heilige Quelle ist versiegt!«
    Ruf Bilan erschauerte. Noch wußte er nicht, was er da angerichtet hatte, aber seine Zähne klapperten. ›Es muß etwas sehr Schlimmes sein‹, ging es ihm durch den Kopf, ›und jetzt wird man mich bestrafen.‹
    »Wer bist du, Mann, und wo kommst du her?« fragte barsch einer der Eintretenden, dem gebieterischen Aussehen nach wohl der Anführer.
    »Ein Unglücklicher, ein Ausgestoßener aus der oberen Welt«, antwortete Bilan zitternd. »Man hat mich verfolgt, mir drohte der Tod, und ich floh in diese Höhle.«
    »Wir wissen, daß die Oberen gerecht sind. Du hast wahrscheinlich eine Missetat begangen, daß dir Todesstrafe drohte«, sagte der Anführer.
    »O weh, das stimmt!« rief Bilan und fiel auf die Knie. »Ich habe den Feinden geholfen, in die Stadt einzudringen, die sie belagert hatten.«
    »Hu, ein Verräter!« rief der Anführer der Wache verächtlich. »Und zu diesem schändlichen Verbrechen hast du hier ein zweites hinzugefügt: Du hast das Becken mit dem Schlafwasser zerstört, als es sich gerade wieder füllte.«
    »Weh mir, weh mir«, rief Bilan entsetzt. »Aber ich irre schon den zweiten Tag in diesem Labyrinth umher und hatte jede Hoffnung aufgegeben, als plötzlich eure Stimmen zu mir drangen. Da verlor ich den Kopf, ihr werdet es doch verstehen!«
    »Ich fürchte, du wirst ihn jetzt für immer verlieren«, entgegnete der Anführer der Wache finster. »Ich werde dich zu König Mentacho bringen, Fremder! Und ihr, Kameraden«, wandte er sich an seine Untergebenen, »bewacht unterdessen die Quelle. Falls sich das Wasser wieder zeigt, schickt einen von euch sofort in die Stadt. Nur fürchte ich, daß dies nicht eintrifft…«
    »Geh nur, Renjo, wir werden tun, wie du sagst«, erwiderten die Zurückbleibenden.

DER WEG ZUR STADT
    Der Weg, durch den Renjo den Gefangenen führte, gabelte sich mehrmals. Ruf bemerkte, daß der Anführer der Wache bei jeder Gabelung Pfeilen folgte, die mit roter Farbe auf die Wände gemalt waren.
    ›Hätte ich diese Zeichen gesehen, dann wäre ich vielleicht aus dem Labyrinth herausgekommen, ohne die verfluchte Wand zu zerstören‹, dachte Ruf Bilan. ›Doch warum sind die Leute so sehr um das Wasser besorgt?‹
    Hätte Ruf gewußt, welche Bedeutung das Schlafwasser für das unterirdische

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