Die Smaragdreihe 03 - Die Sieben unterirdischen Könige
die Wanderer unterwegs viele gefährliche Abenteuer bestehen, aber da sie fest zusammenhielten, trotzten sie allen Gefahren.
Stella eröffnete Elli das Geheimnis der Silberschuhe. Es stellte sich heraus, daß sie nur den Wunsch auszusprechen brauchte, und die Schuhe würden sie dorthin tragen, wohin sie wollte, und wäre es auch ans Ende der Welt.
»Hättest du von der Kraft der Schuhe gewußt«, sagte Stella, »so hättest du gleich an dem Tag heimkehren können, da der Sturm dich in unser Land verschlug.«
»Aber dann hätte ich mein wunderbares Gehirn nicht erhalten und wäre nicht Herrscher der Smaragdenstadt geworden!« rief der Scheuch. »Ich müßte noch heute im Weizenfeld stehen und die Krähen vertreiben.«
»Und ich wäre nicht zu meinem liebenden Herzen gekommen«, sagte der Eiserne Holzfäller. »Ich müßte im Walde stehen und rosten, bis ich zu Staub zerfiele.«
»Und ich wäre ein Feigling geblieben«, sagte der Löwe, »und nicht König der Tiere geworden.«
»Es tut mir auch gar nicht leid, daß alles so gekommen ist«, sagte Elli. »Ich freue mich sehr, solch liebe, treue Freunde gefunden und euch geholfen zu haben, daß eure sehnlichsten Wünsche in Erfüllung gingen.«
Elli verabschiedete sich unter Tränen von dem Weisen Scheuch, dem Eisernen Holzfäller und dem Tapferen Löwen, dankte Stella für ihre gütige Hilfe, nahm Toto auf den Arm und rief:
»Jetzt tragt mich, Schuhe, nach Kansas zu Vater und Mutter!«
Im nächsten Augenblick verschwamm alles vor ihren Augen. Die Sonne schoß wie ein Feuerstrahl über den Himmel, und noch ehe Elli Angst verspüren konnte, stand sie auf der Wiese vor dem neuen Häuschen, das ihr Vater anstelle des alten Packwagens gebaut hatte.
Beim dritten Schritt auf das Häuschen zu verlor Elli die Silberschuhe, was auch nicht verwunderlich war, denn in Kansas gibt es ja keine Zauberdinge.
ELLIS ZWEITE REISE IN DAS WUNDERLAND
Als noch Gingema im Blauen Lande regierte, lebte dort ein böser und schlauer Tischler namens Urfin Juice. Er haßte seine Landsleute und baute sich ein Haus im Walde unweit von Gingemas Höhle. Dann verdingte er sich als Diener bei der Hexe und half ihr, die Steuern bei den Käuern einzutreiben.
Ein paar Monate nach Gingemas Tod fegte ein Sturm über das Wunderland hinweg, der Samen einer unbekannten Pflanze in Urfins Garten trug. Diese Pflanzen bedeckten bald alle Beete. Je mehr Urfin dieses Unkraut jätete, desto dichter wucherte es, denn es besaß eine gewaltige Lebenskraft. Der Tischler riß das Unkraut mit den Wurzeln aus und zerhackte es in kleine Stücke, die er auf Bleche streute und in der Sonne trocknen ließ.
Auf diese Weise erhielt der Tischler ein dunkelbraunes Pulver, das sich als lebenspendend erweisen sollte. Als er zufällig ein bißchen auf einem Bärenfell verschüttete, wurde dieses lebendig und begann zu gehen und zu sprechen. Urfin streute Pulver auf einen geschnitzten Holzclown, worauf dieser gleichfalls lebendig wurde und seinen Herrn in den Finger biß.
Da beschloß der ehrgeizige Tischler, große hölzerne Soldaten anzufertigen und zu beleben, um mit ihrer Hilfe Herrscher im Wunderland zu werden. Urfin war ein geschickter Handwerker, und sein Plan gelang. Mit der Armee der Holzköpfe unterwarf er sich das Land der Käuer und dann die Smaragdenstadt, die vom Nachfolger Goodwins, dem Weisen Scheuch, regiert wurde.
Die Eroberung der Smaragdenstadt war für Urfin kein leichtes Unternehmen. Der Scheuch und seine Freunde, der langbärtige Din Gior und der Hüter des Tores Faramant, schlugen alle Angriffe der Holzköpfe tapfer zurück. Da wandte Urfin eine List an: Er warf seinen Holzclown, der den Befehl erhalten hatte, einen Verräter unter den Bürgern der Stadt aufzuspüren, über die Mauer, und der Clown fand einen solchen Verräter in Gestalt eines reichen Mannes namens Ruf Bilan, der auf den Scheuch sehr neidisch war, weil er selber Herrscher der Stadt werden wollte. Nachts öffnete Ruf Bilan das Tor, und die Smaragdenstadt fiel dem Feind in die Hände.
Für seinen Verrat wurde Ruf Bilan von Urfin zum obersten Zeremonienmeister ernannt. Es fanden sich in der Stadt auch noch etliche andere Verräter, die Urfin zu seinen Räten machte.
Der Scheuch und der Eiserne Holzfäller kamen in Gefangenschaft. Als sie sich weigerten, in Urfins Dienste zu treten, sperrte dieser sie in einen hohen Turm unweit der Stadt ein. Dort sollten sie schmachten, bis sie sich ihm unterwürfen.
Die beiden Freunde dachten aber
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