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Die Smaragdreihe 03 - Die Sieben unterirdischen Könige

Die Smaragdreihe 03 - Die Sieben unterirdischen Könige

Titel: Die Smaragdreihe 03 - Die Sieben unterirdischen Könige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Wolkow
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schon vorgekommen, daß die Erwachten, mit denen man sich in den ersten Tagen zu wenig abgegeben hatte, komplette Idioten blieben…
    »Sind das Zeiten!« seufzte Rushero, während er den König Eljan die Worte Papa und Mama sprechen lehrte.
    Schließlich siegte doch die Natur. Nach vier schlaflosen Tagen und Nächten überkam den König Mentacho, seine Angehörigen und Höflinge allmählich der Schlaf. Da es aber in den Gemächern des Palastes keine Betten gab – man pflegte ja die Leute, die das Schlafwasser bekamen, in besondere Kammern zu legen –, überraschte sie der Schlaf dort, wo sie sich gerade befanden, und dabei nahmen sie die wunderlichsten Stellungen ein. Der eine schnarchte, auf einem Stuhl sitzend, mit hängendem Kopf, ein anderer stand, an die Wand gelehnt, ein dritter wieder lag zusammengerollt vor der Schwelle. Der grüne Teil des Palastes glich einem verzauberten Märchenreich.
    Als man das Rushero meldete, ging er selbst, sich das komische Schauspiel anzusehen.
    »Jetzt werden sie mich in Ruhe lassen!« schmunzelte der Hüter der Zeit. »Sie werden nun schlafen wie alle anderen Menschen. Nur befürchte ich…«
    Was er befürchtete, sprach der weise Rushero nicht zu Ende, denn er mußte zum Unterricht mit König Arbusto eilen.
    Die Könige Mentacho und Arbusto trafen sich, als Mentacho ausgeschlafen hatte und Arbusto gerade seinen Lehrgang beendete. Die beiden lebten nun schon fast 300 Jahre auf der Welt, waren aber nie zusammengekommen, denn jedesmal, wenn der eine einschlief, hatte der andere noch den Verstand eines Säuglings. Jetzt waren sie im Thronsaal in Anwesenheit zahlreicher Höflinge einander begegnet und beäugten sich neugierig.

    »Guten Tag, Eure Majestät!« sprach Mentacho, der um etwa 30 Jahre jünger war.
    »Guten Tag, Eure Majestät«, murmelte Arbusto mit zahnlosem Mund. »Es freut mich, Eure Bekanntschaft zu machen. Wir sind immerhin Verwandte, wenn auch nicht sehr nahe. Mir scheint, Ihr Großväterchen war ein Cousin vom Onkel meiner Mutter?«
    »Nein, meine Großmutter war ein Enkel Eures Vaters. Aber wozu sollen wir uns darüber den Kopf zerbrechen?«
    »Sehr recht«, sagte Arbusto. »Dann wollen wir uns einfach Brüder nennen. Ihr seid ja wie ich ein Nachfahr des ruhmreichen Bofaro! Einverstanden, Bruder Mentacho?«
    »Einverstanden, Bruder Arbusto!«
    Die Könige reichten sich unter dem Beifall der Anwesenden die Hände.
    Aus diesem Anlaß wurde im Palast ein fröhliches Fest gegeben, an dem der Hofstaat beider Könige teilnahm. Auch der Hüter der Zeit, Rushero, war dabei. Wie allen anderen reichte man ihm Becher mit Wein, aber der Alte schob sie beiseite und streichelte mürrisch seinen Bart…

DIE LAGE WIRD KOMPLIZIERT
    Erst nach Monaten erfuhr man, warum der weise Rushero so besorgt war. Die Könige und ihre Höflinge erwachten einer nach dem anderen, und nach und nach kam Leben in die früher leeren und stummen Abteilungen des Regenbogenpalastes. Das Zauberwasser aber war verschwunden, und es gab kein Mittel, die Könige, deren Regierungszeit um war, einzuschläfern.
    Ruf Bilan, der die jahrhundertealte Ordnung im unterirdischen Lande gestört hatte, war jetzt Diener beim König Mentacho. Er hielt sich sehr bescheiden, versah eifrig seinen Dienst und bemühte sich, dem König und seinen Würdenträgern nicht unter die Augen zu kommen.
    ›Es würde mir schlimm ergehen‹, dachte Bilan, ›wenn sie sich plötzlich erinnerten, daß ich die Schuld an diesem Wirrwarr trage…‹
    Eines Morgens wurde Lassampo, der Leiter der Bäckereien, beim Minister für Lebensmittel des Königs Mentacho vorstellig.
    »Ich habe die Ehre, Eurer Exzellenz zu melden«, sagte er mit gramvoller Stimme, »daß das Mehl in meinem Lager nur noch für drei Wochen reicht. Bleibt die Lieferung aus, werden wir die Brotläden und Konditoreien schließen müssen.«

    »Was schwatzen Sie von Lieferungen!« unterbrach ihn gereizt der Minister. »Woher sollen sie kommen?«
    »Ich dachte«, brummte der Beamte, »wir könnten den Handelstag vor dem Termin abhalten…«
    »Sie sind verrückt!« brüllte der Minister. »Was kommen Sie mir mit dem Handelstag? Haben Sie vergessen, daß wir alle Vorratsbestände bereits eingetauscht haben und noch keine neuen Waren vorhanden sind?«
    »Was befehlen also Eure Exzellenz?«
    »Daß Sie sich zum Kuckuck scheren!«
    Kaum hatte sich der besorgte Beamte entfernt, trat der Aufseher der Lager ein, in denen die Milchprodukte aufbewahrt wurden.
    »Exzellenz«, sagte

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