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Die Smaragdreihe 03 - Die Sieben unterirdischen Könige

Die Smaragdreihe 03 - Die Sieben unterirdischen Könige

Titel: Die Smaragdreihe 03 - Die Sieben unterirdischen Könige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Wolkow
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sich die Menschen wie Säuglinge, nicht wahr?«
    »Ja!«
    »Man muß sie von neuem erziehen und ihnen in wenigen Tagen alles wieder ins Gedächtnis zurückrufen, was sie einst wußten und im Schlaf vergessen haben.«
    »Ja!«
    »Was hindert Euch denn, dem König Mentacho zum Beispiel nach seinem Erwachen einzuflüstern, daß er früher nicht König, sondern Hufschmied, Schlosser oder Ackerbauer war?«
    Hätte in diesem Augenblick ein Blitz vor Rusheros Füßen eingeschlagen, er wäre nicht so verblüfft gewesen wie nach dieser Eröffnung. Strahlenden Angesichts rief er:
    »Eure Majestät, Ihr seid wahrhaftig der klügste Mensch auf der Welt!«
    »Das ist ja längst bekannt!« wehrte der Scheuch bescheiden ab.

SIEBEN SCHLAUE PLÄNE
    Die Freude Rusheros verflog jedoch, als einer der Hofleute ihm die Botschaft überbrachte, daß König Mentacho ihn zu sehen wünsche.
    Als er sich beim König meldete, führte ihn dieser in ein kleines Zimmer und verschloß sorgfältig die Tür hinter sich. Daran erkannte Rushero, daß das Gespräch vertraulich sein werde.
    Mentacho bot ihm einen weichen Sessel an und nahm ihm gegenüber Platz.
    »Wie geht es Euch, mein lieber Freund?« begann der König liebenswürdig. »Ihr seid, sagt man, sehr überlastet?«
    »Ja«, gab Rushero zu.
    »Oh, Ihr müßt Eure kostbare Gesundheit schonen und einen Teil Eurer Sorgen anderen überlassen«, fuhr Mentacho in salbigem Ton fort.
    Der Hüter der Zeit stutzte – Mentacho hatte ja noch nie so liebenswürdig mit ihm gesprochen.
    ›Sei auf der Hut, Rushero‹, dachte er. ›Der König will da etwas von dir, das für ihn sehr wichtig ist!‹
    »Übrigens«, sagte Mentacho nebenbei, »ich habe gehört, daß die Entzauberung der Heiligen Quelle zu Ende geht?«
    »Das stimmt, Majestät!«
    »Mir ist ein komischer Gedanke gekommen«, kicherte Mentacho. »Werdet Ihr ihn billigen, mein teurer Freund?«
    »Was meinen Eure Majestät?«
    »Nun denn: Ich bin als erster an der Reihe, zu schlafen. Aber aufrichtig gesagt, hab ich mich in den letzten Monaten überzeugt, daß der Zauberschlaf gar nicht so angenehm ist, wie es scheint. Das Leben ist doch viel interessanter, besonders, wenn man König ist!«
    »Das bleibt Ihr doch!« sagte Rushero.
    »Gewiß, aber ein regierender König und ein König, der darauf wartet, die Herrschaft anzutreten, sind doch verschiedene Dinge!«
    »Ich verstehe Eure Gedanken nicht, Majestät!«
    Da sagte Mentacho ohne Umschweife:
    »Ich will ein Festessen für alle meine Brüder und ihre Hofleute geben. Wir tun Schlafwasser (je mehr, desto besser!) in ihren Wein, und dann wird die ganze Gesellschaft in den Zauberschlaf fallen!«
    Da Rushero ein erstauntes Gesicht machte, fragte der König trocken:
    »Mein Plan gefällt Euch nicht? Vielleicht glaubt Ihr, daß ein anderer König den Staat besser regieren würde als ich?«
    Rushero überlegte:
    ›Wenn ich den Vorschlag ablehne, wird Mentacho andere Helfer finden, und wir alle haben dann ausgespielt.‹
    Darauf sagte er, daß er den Plan des Königs vorbehaltlos billige. Mentacho strahlte übers ganze Gesicht.
    »Oh«, rief er aus, »das will ich Euch reichlich vergelten. Ihr sollt nach mir der erste Mann im Lande sein, ich werde Euch ein Haus bauen, so prächtig wie der Regenbogenpalast.«
    »Ich brauche keine Belohnung, Majestät«, sagte Rushero.

    »Ihr könnt Euch auf mich verlassen, es wird alles nach Eurem Wunsch geschehen! Ihr dürft aber kein Wort verlauten lassen. Besonders Elli und die anderen aus der oberen Welt dürfen nichts erfahren.«
    »Ich werde schweigen wie das Grab!« versicherte Rushero. »Aber auch Ihr sollt nichts unternehmen, denn das könnte unser Vorhaben gefährden. Wenn die Zeit zum Handeln kommt, werde ich Euch verständigen.«
    Damit verabschiedete sich der Hüter der Zeit von Mentacho.
    Am nächsten Tag wurde er zu König Barbedo gerufen.
    Der dicke, kahlköpfige Barbedo sah ganz anders aus als der stattliche Mentacho, der ein schönes, lächelndes Gesicht hatte. Als er aber den Hüter der Zeit in sein Zimmer führte und sorgfältig die Tür hinter sich verschloß, sah er Mentacho verblüffend ähnlich.
    Das konnte dem scharfsinnigen Rushero natürlich nicht entgehen.
    ›Da ist etwas faul…‹ dachte er.
    Der König begann das Gespräch von weitem, aber Rushero begriff sofort, wo er hinaus wollte. Er wunderte sich daher nicht, als Barbedo ihm schließlich vorschlug, alle anderen Könige einzuschläfern, damit er, Barbedo, sein ganzes Leben lang

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