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Die Smaragdreihe 1 - Der Zauberer der Smaragdenstadt

Die Smaragdreihe 1 - Der Zauberer der Smaragdenstadt

Titel: Die Smaragdreihe 1 - Der Zauberer der Smaragdenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Wolkow
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das konnte mir der Schmied nicht einsetzen. Da dachte ich, daß ein Mensch ohne Herz kein Recht habe, ein Mädchen zu lieben, und ich entband meine Liebste ihres Versprechens. Seltsamerweise war das Mädchen gar nicht erfreut darüber, sie sagte, daß sie mich nach wie vor liebe und warten werde, bis ich's mir überlege. Jetzt weiß ich nichts von ihr, denn ich habe sie schon über ein Jahr nicht gesehen..."
    Der Eiserne Holzfäller seufzte, und Tränen rannen ihm aus den Augen.

    „Vorsicht", rief der Scheuch erschrocken und wischte mit seinem blauen Taschentuch die Tränen des eisernen Mannes ab. „Du könntest ja wieder verrosten!"
    „Ich danke dir, mein Freund!" sagte der Holzfäller. „Ich hab ganz vergessen, daß ich nicht weinen darf. Mir ist jede Art von Wasser schädlich . . . Ich war also stolz auf meinen neuen eisernen Körper und fürchtete mich nicht mehr vor der verhexten Axt. Nur vor Rost fürchtete ich mich, und deshalb trug ich immer eine Ölkanne bei mir. Nur einmal vergaß ich sie, und ausgerechnet damals regnete es in Strömen. Ich rostete ein, daß ich mich nicht von der Stelle bewegen konnte, und stand so da, bis ihr mich erlöst habt. Ich bin davon überzeugt, daß es die tückische Ginaema war, die den Regen damals auf mich niedergehen ließ . . . Ihr könnt euch kaum vorstellen, wie. schrecklich es ist, ein volles Jahr im Walde zu stehen und darüber nachzudenken, daß man kein Herz hat!"
    „Damit kann man höchstens das Aufgespießtsein auf einem Pfahl mitten in einem Weizenfeld vergleichen", unterbrach ihn der Scheuch. „Allerdings kamen Menschen vorbei, und ich konnte mich auch mit den Krähen unterhalten."
    „Als ich geliebt wurde, hielt ich mich für den glücklichsten Menschen der Welt", fuhr der Eiserne Holzfäller seufzend fort. „Wenn Goodwin mir ein Herz gibt, werde ich ins Land der Käuer zurückkehren und meine Liebste heiraten.
    Vielleicht wartet sie noch auf mich. . .“
    „Und ich ziehe trotzdem ein Gehirn vor", beharrte der Scheuch, „denn ohne Gehirn ist das Herz zu nichts nütze."
    „Ich aber will ein Herz", beharrte der Eiserne Holzfäller. „Ein Gehirn macht den Menschen noch nicht glücklich, und das Glück ist doch das Schönste auf Erden."
    Elli schwieg, denn sie wußte nicht, wer von ihren neuen Gefährten recht hatte.

ELLI WIRD VON EINEM MENSCHENFRESSER GERAUBT
    Der Wald wurde immer dichter. Die Zweige, die sich in den Kronen verflochten, ließen keinen Sonnenstrahl durch. Auf dem gelben Backsteinweg war es fast dunkel. Die Wanderer gingen bis spätabends. Elli war sehr müde, und der Eiserne Holzfäller nahm sie auf die Arme. Der Scheuch, der die schwere Axt trug, wankte hinterher. Schließlich machten sie halt, um zu übernachten. Der Eiserne Holzfäller baute für Elli eine bequeme Laubhütte, vor der er mit dem Scheuch die ganze Nacht über sitzen blieb. Sie lauschten den Atemzügen des Mädchens und wachten über ihren Schlaf. Am Morgen gingen sie weiter. Der Wald lichtete sich, die Bäume am Wegrand standen nicht mehr so dicht, und die Sonne schien hell auf die gelben Backsteine herab. Wahrscheinlich hielt hier jemand den Weg instand, denn die Zweige, die der Wind abgebrochen hatte, lagen in Stapeln am Wegrand aufgeschichtet.
    Plötzlich erblickte Elli einen Pfahl mit einem Brettchen, auf dem zu lesen war:
    Wanderer, spute dich!
    Hinter der Biegung werden
    alle deine Wünsche in Erfüllung gehen!
    Elli staunte.
    „Was bedeutet das? Werde ich von hier geradewegs nach Kansas kommen, zu Vater und Mutter?"
    „Und ich?" fügte Totoschka hinzu, „werde ich vielleicht Nachbars Rektor, den Prahlhans, verprügeln, der so tut, als sei er stärker als ich?"
    Elli war außer sich vor Freude und stürzte vorwärts. Totoschka folgte ihr mit frohem Gebell.
    Der Eiserne Holzfäller und der Scheuch, die der interessante Streit ob das Herz dem Gehirn vorzuziehen sei oder umgekehrt, völlig in Anspruch nahm, merkten gar nicht, das Mädchen ihnen vorausgeeilt war. Plötzlich hörten sie es schreien und Totoschka wütend bellen. Sie liefen auf den Lärm zu, sahen aber nur noch eine zottige dunkle Gestalt im Dickicht verschwinden. Neben einem Baum lag ohnmächtig Totoschka, aus dessen Nase Blut strömte.
    „Was ist geschehen?" fragte der Scheuch bestürzt. „Mir scheint, ein wildes Tier hat Elli geraubt."
    Der Eiserne Holzfäller erwiderte nichts. Er blickte nur starr geradeaus und fuchtelte drohend mit seiner riesigen Axt.
    ,,Quirr . . . quirr. . .", schnarrte ein

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