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Die Söhne der Sieben

Die Söhne der Sieben

Titel: Die Söhne der Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.C. Lelis
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sich.»“
    „Johann Wier“, hauchte die heisere Stimme des Dämons verdrießlich.
    „Der Text von ihm stammt von 1583“, mischte sich der Kleine wieder dreist ein. Der Mann ignorierte ihn weiter und richtete sich wieder an den Älteren: „Wunderbar… Kennst du noch so mehr solch schmeichelhafte Texte?“
    „Nur noch den aus Goetia“, stand der Junge verzagt.
    „Und was für eine Ähnlichkeit habe ich da zu Störchen?“, offenbarte sich Halphas zynisch.
    „Keine… Aber es ist auch gewiss nicht böse gemeint, in der Fabel steht der Storch, Adebar, für Stolz. Aber in der Goetia wird nur von einer heiseren Stimme gesprochen, das mit den Legionen berichtet, die Waffentürme und …“ Der Junge zögerte merklich. „… die Form einer Taube angedichtet.“
    „Sieh mal einer an“, brummte Halphas selbstironisch. „Ein Quäntchen Wahrheit ist überall verborgen.“
    „Ähm, tatsächlich?“, wunderte sich der Junge überrascht. „Du bist mal als Taube erschienen?“
    „Das ist lange her“, winkte der Dämon ungeduldig ab. „Ich war beinahe ein Kind als ich die Städte abgezündet habe. Es war als Scherz gemeint, die Taube, der Friedensbote und Prophet der Rettung, von der Hölle eingesetzt als Zerstörer. Ich wollte Gott ein wenig ärgern. Aber so etwas merken sich die Menschen. Nun gut, kommen wir zur Sache, was wolltet ihr von mir?“
    „Kannst du überhaupt beweisen, dass du Halphas bist?“, erkundigte sich der Jüngere. Nun wandte sich Halphas ihm doch wieder mit einem boshaften Lächeln zu: „Wie heißt du, Kleiner?“
    Doch ehe der ihm antworten konnte, war der Größere zu ihm herumgeschnellt und hielt ihm die Hand vor den Mund. Ängstlich blitzte er zu ihm herunter: „Still, du Idiot! Wenn du ihm deinen Namen verrätst, kann er den Bann brechen und tötet womöglich uns beide!“
    Nun weiteten sich auch die Augen des Vorwitzigen. Er machte sich energisch von ihm los: „Wenn du wusstest, dass es so gefährlich ist, warum hast du ihn dann gerufen?“
    „Ich konnte ja nicht ahnen, dass es so gut klappt! Außerdem dachte ich nicht, dass er so… so… ähm… eben so ist.“
    „Seid ihr bald fertig mit euren Kindereien? … Nicht dass ich etwas Interessantes vorhätte, aber ich hatte mir hier runter auch etwas anderes vorgestellt“, knurrte der Dämon unwirsch. „Es kommt selten vor, dass es jemand wagt mich zu beschwören. Ich wäre kaum gekommen, wenn ich gewusst hätte, dass das hier ein Kindergeburtstag wird.“
    „I- ich will ein paar Antworten“, gewann der Ältere an Fassung zurück. „Wenn das alles nicht stimmt, was in den Büchern steht, dann will ich von dir wissen, wie es wirklich in der Hölle aussieht.“
    „Du hättest dir jemand anderen beschwören müssen, wenn du aufrichtige Antworten hören willst“, spottete Halphas sarkastisch. „Gib mir das da!“
    Er wies auf ein Buch, das aufgeschlagen auf dem schmalen Bett lag.
    „Nein“, entgegnete der Junge knapp. „Dann kannst du auch den Bann brechen. Wen hätte ich denn rufen sollen? Etwa Bileth? Der ist mir zu mächtig.“
    „Bileth? Wie kommst du ausgerechnet auf Beleth?“, wunderte sich Halphas misstrauisch, klang dann aber noch erboster. „Und seit wann ist Beleth mächtiger als ich?“
    „Nun ja, ich hab gelesen, dass er ein großer König unter den Dämonen ist… und du bist doch nur ein Earl, oder?“
    „Wir sind gleichgestellt. Ich bin ebenso wenig ein einfacher Earl wie Beleth ein König.“
    „Interessant…“, murmelte der Junge und eilte zu einem kleinen Schreibtisch, um sich das zu notieren. „Was seid ihr dann?“
    „Wie kommst du auf Beleth?“, beharrte Halphas auf seine Frage und legte den Kopf schief. „Geben und nehmen, Kleiner, wenn ich dir etwas sagen soll, dann gib mir etwas dafür. So läuft es nun einmal bei dieser schwarzen Magie… Wie wäre es mit deiner Seele?“
    „Wie wäre es, wenn ich dir sage, was in den Büchern steht und du sagst mir, wie es wirklich ist“, schlug der Junge atemlos vor.
    „Ich kann lesen“, knurrte Halphas mürrisch. „Also fein. Für ’s erste… Es interessiert mich in der Tat, was dein schlaues Büchlein über den großen Bileth sagt.“
    Damit nahm er auf dem Boden Platz und blickte abwartend zu seinem Beschwörer auf. Der hatte sich inzwischen etwas zu schreiben geholt. Sein Freund, der mit einem Mal wesentlich zurückhaltender geworden war, hatte sich auf das Bett fallen gelassen und starrte den Dämon fasziniert an. Noch immer schenkte ihm

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