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Die Söhne der Sieben

Die Söhne der Sieben

Titel: Die Söhne der Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.C. Lelis
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überhaupt?“
    „Na, wer wohl? Der Fürst der Wollust natürlich“, knurrte Halphas. „Steht da denn gar nichts in euren schlauen Büchern?“
    „Ich weiß nicht, das ist so schwierig. Da gibt es so viele Namen, die so ähnlich klingen, aber alle haben eine andere Endung“, gestand der Ältere ernüchtert, nachdem er weiter rumgeblättert hat. „Zum Beispiel, dass er Solomons Untergang sein sollte, der ihn aber durch den Bau eines Tempels besiegt hat.“
    „Na ja, nicht besiegt…“, fand Halphas bedächtig. „Sagen wir zurückgeschlagen.“
    „Außerdem steht da, dass Asmodeus eine Sarah belästigt und immer ihre Ehemänner getötet hat, bis sie zu Gott gebetet hat, um endlich sterben zu dürfen. Dann hat Gott Raphael geschickt, der Asmodeus zurückgedrängt hat“, las der Ältere eine andere Textstelle indirekt vor. Halphas nickte: „Stimmt schon eher… Steht da nichts von Wollust?“
    „Ich guck mal im Netz“, bot sich der Kleine an und kletterte aus dem Bett, um zum Schreibtisch zu gehen. Dabei brachte er den größtmöglichsten Abstand zwischen sich und den Bannkreis. Nachdem er einige Zeit auf der Tastatur des Rechners rumgetippt hatte, rief er triumphierend auf. „Ha! Hier steht’s. Schon damals wurden den Hauptlastern bestimmte Dämonen zugeordnet, am weitesten verbreitet ist jedoch die Zuordnung des Peter Binsfeld aus dem 16. Jahrhundert. Diese ordnet Luzifer den Hochmut, Mammon die Habsucht, Leviathan den Neid, Satan den Zorn, Asmodeus die Wollust, Beelzebub die Völlerei und Belphegor die Faulheit zu.“
    „Wer auch immer dieser Binsfeld war, der Mann hatte Ahnung“, stimmte Halphas zufrieden zu. Der kleine Junge grinste ihn frech an. „Das habe ich aus Wikipedia, da wo steht, dass du ein Storch bist.“
    „So?“, machte Halphas nur und ignorierte ihn von nun an wieder. „Also, wen haben wir denn da noch… Die Höllenfürste brauchen wir nicht alle durchzugehen… Ich nehme an, es stimmt größtenteils, was man über sie schreibt. Aber was ist mir ihren Söhnen. Wir hatten schon Rahovart. Was ist mit, Leonard?“
    „Collin de Plancy schrieb 1863, dass er oft auch der schwarze Mann genannt wird. Er ist ein Dämon der ersten Ordnung und der Großmeister des Sabbats.“
    „Orgienmeister…”, stimmte Halphas verblüfft zu. „Wunderbar, soweit stimmt es ja schon einmal. Was sagt der gute Collin denn noch?”
    „Äh…”, machte der Junge wenig eloquent und versuchte sich zu besinnen. „Er befiehlt über untergeordnete Dämonen und ist Aufseher der Zauberei, Hexerei und schwarzen Magie. Von der Hüfte aufwärts hat er den Körper einer Ziege mit drei Hörnern.“
    Von dem Dämon hörte man ein hämisches Auflachen, doch dann gebot er dem Jungen mit einem strengen Blick fort zu fahren, was dieser auch tat. „Er besitzt einen Ziegenbart, Haar wie Borsten, zwei Ohren wie ein Fuchs und flammende Augen. Er hat auch ein Gesicht am Hintern, welches die Hexen küssen, während sie eine grüne Kerze halten, um ihn anzubeten…“
    Ab hier war weiterreden nicht mehr möglich. Halphas lag am Boden vor lachen. Sein höhnisches Gekrächze war beinahe ansteckend. Zumindest grinsten sich die Jungen zurückhaltend an. „Ähm, dann stimmt das nicht?“
    „Ich möchte dieses schöne Bild, das die Menschen von ihm haben ungern zerstören“, brachte Halphas nach einer Weile angestrengt hervor. Seine scharfen Zähne blitzten bei seinem spöttischen Grinsen gefährlich auf. „Mach weiter Junge, langsam beginnt es mir tatsächlich Spaß zu machen. Was steht da noch über ihn?“
    „Er kann die Form eines Bluthundes, eines Rindes, eines schwarzen Vogels oder eines Baumstammes annehmen.“
    „Sehr praktisch“, gluckste Halphas dazwischen.
    „Sein Benehmen ist reserviert und melancholisch, aber wenn er bei einem Hexen oder Teufelsverbund erscheint, kommandiert er und nutzt Situationen zu seinem Vorteil aus“, ratterte der Junge schnell hinunter und holte tief Luft. „Das war’s. Und wie ist er nun wirklich?“
    „Ich sage nur so viel“, grinste Halphas geheimnisvoll. „Es entspricht vieles der Wahrheit und vieles auch nicht. Weiter… Wen nehmen wir als nächstes? Wie wäre es mit meinem neuen kleinen Stiefpapa? Xaphan. Steht da auch etwas über ihn?”
    „Oh an den erinnere ich mich“, brachte sich der Junge am Schreibtisch wieder in den Mittelpunkt. „Das ist ein gefallender Engel, der mit Satan rebelliert hat. Er hat versucht den Himmel anzuzünden und wird daher mit einem Blasebalg

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