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Die Söhne der Sieben

Die Söhne der Sieben

Titel: Die Söhne der Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.C. Lelis
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lag er recht unerfreut da. Aus verkniffenen Augen sah er mich an: „Was ist das für ein Ding?“
    „Ich habe ihn erdacht“, erklärte ich selbstgefällig. „Deine Fesseln haben mich auf die Idee gebracht. Ich musste nur die Legierung ein wenig ändern.“
    „Biest“, erkannte Leonard verblüfft. „Du hast mich absichtlich hier her gelockt.“
    „Du hast dich mir in die Hände gespielt“, schwächte ich ab. „Hattest du solche Sehnsucht nach deinem kleinen Bruder, dass du so leichtfertig mein Reich betrittst?“
    „Das deines Vaters, der uns nun wohler gesonnen ist. Du bewegst dich auf dünnem Eis, mit dem was du hier tust. All die Diener, die mich gesehen haben … Mammon wird sicher davon erfahren“, gab Leonard zu denken. Er machte ein raffiniertes Gesicht: „Vielleicht bin ich aber auch nur wegen dir gekommen.“
    „Dann bist du dümmer, als ich gedacht hätte“, entgegnete ich. „Nebenbei, es waren meine Diener, die dich gesehen haben. Sie gehorchen mir und nicht Mammon. Hier befindest du dich in meinem Reich.“
    „Kann mir nicht vorstellen, dass dein Vater so etwas duldet“, widersprach Leonard skeptisch.
    „Anscheinend unterschätzt du mich immer noch.“ Ich lächelte süffisant. „Ich vermeide Auseinandersetzungen mit ihm. Das bedeutet aber nicht, dass ich ihm blind gehorche. Das habe ich schon lange nicht mehr nötig. Hast du wirklich geglaubt, ich würde dich mit dem, was du mir angetan hast, durchkommen lassen?“
    „Nun, ich hatte damit gerechnet, aber ich hatte es nicht gehofft“, erklärte Leonard und lächelte plötzlich zurück. Ich runzelte verwirrt die Stirn. Mein Herz klopfte schneller, doch ich ignorierte es verbissen.
    „Bist du wirklich so dumm?“, knurrte ich nur.
    „Vielleicht“, gestand Leonard mit einem ungeschickten Schulterzucken, was in seiner Lage nicht einfach war. „Ich hatte gehofft, dass du deine Gleichgültigkeit mir gegenüber überwindest. Anscheinend hast du es. Ist mir egal, ob du mich hasst oder liebst.“
    „Ich glaube nicht, dass du für deine Taten so starke Gefühle verdienst“, versetzte ich ihm kritisch. Er machte ein beinahe enttäuschtes Gesicht. Doch dann leuchtete es plötzlich auf: „Was hast du jetzt eigentlich mit mir vor?“
    „Ich weiß noch nicht“, gestand ich zögernd. „Aber ich werde mir etwas überlegen.“
    Leonards gelbe Augen beobachteten mich melancholisch. Ihm schien einiges durch den Kopf zu gehen. Schließlich schüttelte er den Kopf: „Hab ich dich wirklich so falsch eingeschätzt?“
    „Was meinst du?“
    „Du bist mehr als der Laufbursche deines Vaters?“, fragte Leonard zweiflerisch.
    Ich schnaubte leise. Wie konnte er es wagen mich in seiner Position noch beleidigen zu wollen? Mit einer minimalen Handbewegung, ließ ich ihn die Macht des Ringes spüren. Er ächzte erstickt und bäumte sich krampfhaft auf. Ich ließ ihn zappeln.
    „Ich bin kein Kämpfer“, erklärte ich ihm ungerührt. „Darum habe ich keinen großen politischen Einfluss, wie du oder Halphas oder Beleth. Aber ich bin dennoch ebenso mächtig wie ihr, denn ich habe Verstand und Gold. Ich kann mir Spione leisten und herausfinden, was meine Feinde für Schwächen haben. Mit diesem Wissen kann ich mir so nützliche Spielzeuge ersinnen, wie das Ding, das du um den Hals trägst und sie auch anfertigen lassen. Deine Kraft verlässt dich, wenn du mit ‚Polygonatum odoratum’ in Berührung kommst. Vielleicht ist dir der Begriff ‚Salomonssiegel‘ auch geläufiger. Eine erstaunliche kleine Pflanze. Es war etwas kniffelig ihr Gift zu beherrschen, aber schließlich haben wir eine Art Bündnis geschlossen. Ich habe sie mit dem Silberring verschmelzen lassen und durch mein Symbol deine Kraft mit meiner gebannt. Es ist einfach, wenn das Gift dich erst einmal berührt hat.“
    Ich entließ seine Kräfte wieder aus meinem Bann, zumindest zum Teil. Ächzend schnappte Leonard nach Luft und entspannte mühsam seine verkrampften Muskeln. In seinen Augen spiegelte sich kaltes Entsetzen über seine Nahtod-Erfahrung. Ich lächelte zufrieden mit mir selbst und meiner Erfindung. Ein gequältes Husten drang aus Leonards Kehle. Dann fiel sein Blick wieder auf mich.
    „Biest“, keuchte er wieder nur.
    „Fliegenbrut“, entgegnete ich schmunzelnd.
    „Ich werde dich nicht noch einmal unterschätzen, aber könntest du das Ding jetzt bitte von meinem Hals entfernen und mir einen Begrüßungskuss geben?“, erkundigte sich Leonard sachlich.
    Meine Augenbrauen hoben

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