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Die Söhne der Sieben

Die Söhne der Sieben

Titel: Die Söhne der Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.C. Lelis
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Augen.
    „Zumindest ist er stumm wie ein Fisch“, beharrte jener Typ.
    „Er ist bei den Menschen aufgewachsen, sicher hat er einiges zu verarbeiten“, verteidigte mich Flerus weiter. „Sieh nur wie seine Augen flackern. Er saugt alles in sich auf, wie ein Schwamm. Kein Wunder, dass er nicht viel Zeit zum Reden hat.“
    „Was machen wir jetzt eigentlich mit ihm?“, wollte ein anderer wissen. „Leviathan will ihn nicht haben, wenn er nicht der gesuchte Sohn ist.“
    „Ich nehme ihn mit auf mein Schloss“, entschied sich Flerus kurzerhand und nahm meine Hand. „Vielleicht wird er ja noch gesprächiger. Ihr rührt ihn jedenfalls nicht gegen seinen Willen an.“
    „Er hat ja gar keinen Willen“, spottete der andere Sprecher. Die anderen lachten beifällig. Ich gab mir Mühe ihn böse anzugucken. Doch irgendwie musste ich ihm Recht geben. Mir war so lange alles gleichgültig gewesen, dass es mir nun schwer fiel umzuschalten. Es gab ja auch keinen Grund. Natürlich hatte sich mein Leben mit einem Schlag verändert, und doch auch wieder nicht. Ich gehörte nicht dazu. Wenn Leviathan wenigstens mein Erschaffer gewesen wäre, hätte mein Dasein einen Sinn gehabt oder wenigstens einen Fixpunkt. Aber nun war ich wieder allein. Darum wollte ich auch gerne mit Flerus gehen. Wenigstens er schien mich zu verstehen und wollte mich haben.
    Unbewusst hatte ich den Druck meiner Hand in seiner verstärkt, was ihm ein Lächeln entlockte. Er zog mich daran wieder an sich und umfing meinen Körper verschmitzt mit seinen Armen, um mich noch ein wenig näher an sich zu ziehen. Ich ließ es bereitwillig geschehen, was ihn noch mehr zum Lächeln brachte. Seine Zähne waren spitz und scharf, woher die Gefährlichkeit stammte, die ich in das Lächeln hinein interpretiert hatte.
    „Möchtest du mit mir kommen auf mein Schloss?“, wollte er noch einmal wissen. Ich nickte eingenommen von seiner Persönlichkeit. Unverkennbar war auch er etwas Höheres in dieser Welt. Endlich gab ich meiner Neugierde nach: „Aber wer bist du eigentlich genau?“
    „Oh…“, machte er und lachte. „Wie unhöflich von mir. Mein Name ist Flerus der Zweite. Ich bekleide den Posten eines Lords hier im Reich Leviathans und der Hölle. Doch eigentlich bin ich der König des Seevolks. Du weißt, die Wesen, die die Menschen Nixen und Wassermänner nennen.“
    Ich nickte. Natürlich kannte ich die Geschichten über jene Wesen, die die Menschen in die Wasser zogen, damit sie ertranken. Darüber hinaus hatte ich richtig gelegen mit meiner Vermutung, dass auch er adlig war. Von Rahovart hatte ich gelernt, dass die Hölle ähnlich wie das Feudalsystem auf der Erde eingerichtet war. Es war der Posten eines Kaisers vorgesehen, um den Satan und Luzifer rangen und sich derzeit teilten. Darüber hinaus gehörten sie aber auch noch zu den sieben Fürsten. Die eigentlichen Regenten über die Hölle. Ihnen unterlag jeweils eine Sphäre, die sie selbst nach ihrer Vorstellung gestalteten. In den Sphären lebten wiederum andere Dämonen die ihnen dienten. Die einzelnen Bereiche wurden durch weitere Lehnsherren beherrscht. Lords gehörten nach den Prinzen zum Hochadel. Es gab auch noch Barone und Edle, die ihnen wieder untergeordnet wurden, doch die hatten kaum noch Befugnisse. Lords hingegen genossen meist hohes Ansehen, da sie die Oberhäupter ganzer Sippen waren und mächtige Armeen befehligten. So wohl auch Flerus.
    „Komm…“, verlangte er, wobei seine Stimme verführerischer klang als alles, was ich bisher gehört hatte. Er wies die anderen an, mir zumindest meine Unterhose zurückzugeben und nahm dann wieder meine Hand. Nur zu gerne ließ ich mich von ihm durch die dunklen Fluten ziehen. Seine Gefolgsleute folgten uns mit kurzem Abstand. Sie hatten aufgehört zu murren, nachdem sie verstanden hatten, dass mich ihr Herr für sich allein beanspruchte. Außerdem hatten sie nun wieder ihre Pflicht als seine Leibwächter übernommen.
    Ich sollte bald merken, wozu sie gebraucht wurden. Aus einer finsteren Nische ertönte plötzlich ein schreckliches Kreischen. Ich zuckte erschrocken zusammen und noch ehe ich wusste, was geschah, hatten sich meine Begleiter kampfbereit gemacht und stürzten vor, an ihrer Spitze Flerus. Ich blieb etwas hinter ihnen zurück. Verblüfft hatte ich ihre Verwandlung mit angesehen. Aus den schillernden Wesen hatten sich wahre Dämonen hervorgetan. Ihre Körper waren nun mit spitzen Stacheln übersät und die filigranen Flossen schnitten tiefe

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