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Die Söhne der Sieben

Die Söhne der Sieben

Titel: Die Söhne der Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.C. Lelis
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kennen lernen wollte. Doch mir blieb keine Wahl. Meine beiden Führer zogen sich noch für eine kleine Stärkung zurück und nahmen mich dann anschließend zwischen sich, um mich zu geleiten. Als wir uns wieder materialisierten, befanden wir uns in einem weiten Meer, ohne dass eine Küste erkennbar war. Wir sanken auf den Grund, was lange dauerte.
    „Folge dem Strom“, riet mir Xaphan. „Dann kann nichts schief gehen.“
    „Danke“, murmelte ich unwohl.
    „Du findest den Rückweg im Zweifelsfall allein, oder?“, erkundigte sich Asmodi, der unsere Umgebung aufmerksam sondierte. Es war ihm anzusehen, dass er sich nicht sonderlich wohl fühlte. Ich mich im übrigem schon. Das Wasser war klar, wenn auch sehr dunkel. Es gab eine reichhaltige Pflanzenwelt, wie ich sie bei Belphegors Teil der Hölle vermisst hatte und es gab hier tatsächlich Leben. Überall schwammen Fische, Quallen oder anderes Getier, das ich noch nicht kannte.
    „Ich denke schon“, gab ich zurück.
    „Fein“, fand Asmodi und griff nach Xaphans Hand. Im Nu waren sie fort. Etwas verloren orientierte ich mich. Das Wasser war sogar einigermaßen warm. Mich darin zu bewegen war ganz einfach. Es musste wirklich mein Element sein. Mühelos machte ich einen ersten Schritt, doch dann folgte ich dem Rat mich einfach vom Strom treiben zu lassen. Neugierig ließ ich die neue Umgebung auf mich wirken. Ich hatte überhaupt keine Eile Leviathan zu begegnen. Ehrlich gesagt fürchtete ich mich sogar davor.
    Plötzlich sah ich etwas aufblitzen. Sofort waren all meine Sinne auf den Felsen gerichtet, hinter dem ich dieses etwas bemerkt hatte. Doch da war nichts. Ich schluckte und wollte schon weiter, als mein Blick von einer Bewegung neben mir gefangen wurde. Schnell wirbelte ich herum, nur um wieder ins Leere zu starren. Ein Schauer rann über meinen Rücken. Das bildete ich mir doch nicht ein, dieses Gefühl beobachtet zu werden. Nun blieb ich endgültig stehen und ließ meinen Blick aufmerksam über die kleinen scharfen Felsen und Algen schweifen, die hier das Landschaftsbild prägten. Eine der Algen kam mir seltsam vor. So fein und noch dazu bläulichweiß. Bedächtig trat ich näher und da blitzte auch wieder etwas auf. Eine zarte Flosse, deren Schuppen das wenige Licht hier unten farbenfroh reflektierten. Ein leises Kichern ertönte und kurz bevor ich den Felsen erreichte, huschte es dahinter hervor und verschwand in einem Nebel aus aufgestobenen Meeresgrund.
    Doch ich hatte es noch erkannt. Es hatte eine beinahe menschliche Gestalt gehabt, nur viel zierlicher und mit eben blauweißen Haaren und zarten Flossen an bestimmten Körperstellen. Sonst war es nackt gewesen. Ich runzelte die Stirn. Es schien ungefährlich gewesen zu sein. Und mindestens ebenso neugierig wie ich. Gerade beschloss ich wieder aufzubrechen, als ich plötzlich erneut Augen auf mir spürte. Abermals wirbelte ich herum. Diesmal fanden meine Augen auch sogleich jemanden. Sogar mehr als einen.
    Vor mir stand eine Gruppe merkwürdiger Wesen. Eindeutig von der gleichen Art, wie jenes, das gerade davon gestoben war und dennoch schien es sich hier um ältere Exemplare zu handeln, auch wenn sie noch nicht so alt wirkten. Es waren fünf junge definitiv männliche Wesen von überragender Schönheit. Ihre Gesichtszüge waren zart und anmutig, doch unverkennbar maskulin. Die Augen schillerten in den wunderschönsten Farben und auch ihre Haare hatten keine natürliche Kolorierung, sondern waren aus Grün- und Blautönen zusammengewürfelt. Auch sie waren nackt bis auf einen einfachen Lendenschurz und verschiedenen Körperschmuck, wie Ketten, Armbänder und andere Ringe, die sie sich durch die Haut gestochen hatten, an denen wiederum weitere Ketten angebracht waren.
    Einer von ihnen, er war besonders reichlich behangen, trat nun auf mich zu. Er lächelte freundlich und geheimnisvoll zugleich. Mir fielen seine merkwürdigen Ohren auf, die eigentlich gar keine Ohren waren, sondern filigrane Flossen, die durch seine dunkelblaue Haarpracht hervorbrachen. Auch an seinen Ellenbogen die Unterarme entlang befanden sich tiefblau schimmernde Flossen in einer fein gezackten Form. Die Gleichen fanden sich auch noch einmal an seinem Becken und den Knöcheln. Als er mir seine Hand entgegenstreckte, entdeckte ich feine Schwimmhäute zwischen seinen langen Finger. Wahrscheinlich war das auch der Grund, warum sie keine Ringe an ihren Händen trugen.
    Ich war so fasziniert von ihrer Erscheinung, dass ich gar nicht auf

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