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Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Titel: Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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rich­te­te. „In der Tat, ich ha­be ab­sicht­lich die­sen Flug nach Kul­tis ge­bucht, um Sie zu tref­fen. Ich bin Cle­tus Gra­ha­me, bis vo­ri­gen Mo­nat Lei­ter der tak­ti­schen Ab­tei­lung bei der Mi­li­tär­aka­de­mie der West­li­chen Al­li­anz. Ich ha­be mich nach Kul­tis ver­set­zen las­sen – ge­nau­er nach Bak­hal­la auf Kul­tis.“
    Sei­ne Au­gen hef­te­ten sich jetzt auf den Exo­ten. „Der Zahl­meis­ter sag­te mir, Sie sei­en Mon­dar, Ge­sand­ter von Kul­tis bei der En­kla­ve in St. Louis. Al­so ist Bak­hal­la Ih­re Hei­mat­stadt.“
    „Bak­hal­la, die Haupt­stadt der Ko­lo­nie“, be­rich­tig­te der Exo­te, „seit jüngs­ter Zeit nicht mehr nur ir­gend­ei­ne Stadt, Oberst. Wir freu­en uns na­tür­lich al­le, Sie zu se­hen, Cle­tus. Glau­ben Sie wirk­lich, daß es für einen Of­fi­zier der Al­li­anz gut ist, sich mit den Leu­ten von der Ko­ali­ti­on ab­zu­ge­ben?“
    „Hier an Bord – warum ei­gent­lich nicht?“ ver­setz­te Cle­tus Gra­ha­me mit strah­len­dem Lä­cheln. „Sie sit­zen hier beim Mi­nis­ter, und da­bei ist es die Ko­ali­ti­on, die Neu­land mit Waf­fen und Ge­rät ver­sorgt. Üb­ri­gens, wie ich schon sag­te, ist es mein ers­ter Abend hier drau­ßen.“
    Mon­dar schüt­tel­te den Kopf. „Bak­hal­la und die Ko­ali­ti­on füh­ren kei­nen Krieg“, sag­te er. „Daß die Ko­ali­ti­on der Ko­lo­nie Neu­land et­was un­ter die Ar­me greift, ist et­was an­de­res.“
    „Al­li­anz und Ko­ali­ti­on be­fin­den sich nicht im Kriegs­zu­stand“, mein­te Cle­tus. „Und die Tat­sa­che, daß die ei­ne oder die an­de­re Sei­te im kal­ten Krieg zwi­schen Ih­nen und Neu­land un­ter­stützt wird, steht auf ei­nem an­de­ren Blatt.“
    „Das ist ziem­lich ab­we­gig …“, be­gann Mon­dar, aber er wur­de un­ter­bro­chen.
    Da war ein Rau­nen im Raum, und die Kon­ver­sa­ti­on an den Ti­schen stock­te. Mitt­ler­wei­le wa­ren der Ste­ward und Pa­ter Ten im Schlepp­tau ei­nes hoch­ge­wach­se­nen Uni­for­mier­ten zu­rück­ge­kehrt, der die Rang­ab­zei­chen ei­nes Ers­ten Of­fi­ziers an Bord ei­nes Raum­schif­fes trug. Der Of­fi­zier trat an den Tisch und leg­te ei­ne Hand auf Cle­tus’ Schul­ter.
    „Oberst“, sag­te er laut und deut­lich, „dies ist ein schwe­di­sches Schiff un­ter neu­tra­ler Flag­ge. Wir be­för­dern so­wohl Pas­sa­gie­re der Al­li­anz als auch sol­che der Ko­ali­ti­on, aber wir mö­gen kei­ne po­li­ti­schen Vor­fäl­le an Bord. Die­ser Tisch ist für den Ko­ali­ti­ons­mi­nis­ter für au­ßer­ir­di­sche An­ge­le­gen­hei­ten, Dow de­Ca­stries, re­ser­viert. Ihr Platz aber ist dort drü­ben …“
    Aber Cle­tus hat­te ihm nicht mehr zu­ge­hört, seit­dem der Of­fi­zier zu spre­chen be­gon­nen hat­te. Er schau­te nur – und aus­schließ­lich – das Mäd­chen an, lä­chel­te ihr zu und hob fra­gend die Au­gen­brau­en, als woll­te er die letz­te Ent­schei­dung ihr über­las­sen. Sie aber mach­te kei­ne An­stal­ten, sich vom Tisch zu er­he­ben.
    Das Mäd­chen er­wi­der­te sei­nen Blick, rühr­te sich aber nicht. Sie schau­ten sich einen Mo­ment lang an, dann schlug sie die Au­gen nie­der und wand­te sich an de Ca­stries.
    „Dow …“ sag­te sie, den Schiff­s­of­fi­zier un­ter­bre­chend, der zu ei­ner Wie­der­ho­lung an­setz­te.
    De­Ca­stries’ dün­nes Lä­cheln hell­te sich et­was auf. Auch er zog die Brau­en hoch, doch mit ei­ner an­de­ren Mie­ne als Cle­tus. Er ließ sich Zeit, wäh­rend ihn das Mäd­chen bit­tend an­schau­te, be­vor er sich an den Schiff­s­of­fi­zier wand­te.
    „Schon gut“, sag­te er, wäh­rend sei­ne tie­fe, mu­si­ka­li­sche Stim­me die an­de­ren Stim­men über­tön­te. „Der Oberst hat le­dig­lich von sei­nem Recht Ge­brauch ge­macht, am ers­ten Abend sei­nen Tisch frei zu wäh­len.“
    Das Ge­sicht des Schiff­s­of­fi­ziers lief rot an, sei­ne Hand glitt lang­sam von Cle­tus’ Schul­tern. Ir­gend­wie sah er jetzt we­ni­ger im­po­sant aus, eher et­was klein und falsch am Platz.
    „Ja­wohl, Herr Mi­nis­ter“, sag­te er steif. „Ich ver­ste­he. Tut mir leid, Sie ge­stört zu ha­ben …“
    Er warf einen haß­er­füll­ten Blick auf Pa­ter Ten, der aber den klei­nen Mann

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