Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)
Mitte der Lichtung, blieb dann stehen, schaute sich suchend um, die Hände immer noch über dem Kopf gefaltet.
Einen Augenblick später erschien ein weiterer Mann auf der Lichtung, und dann kamen sie plötzlich aus allen Richtungen.
Cletus saß eine Weile da, beobachtete sie und zählte nach. Bis zum Ablauf der Dreiminutenfrist waren dreiundvierzig Männer auf die Lichtung gekommen, um sich zu ergeben. Cletus nickte nachdenklich. Dreiundvierzig Mann aus insgesamt drei Gruppen zu je dreißig Guerillas oder alles in allem neunzig. Es war, wie er es erwartet hatte.
Er schaute am Flußufer entlang zu jener Stelle, keine zehn Meter weiter, wo Jarnki mit den anderen beiden Männern hockte, die abkommandiert worden waren, um diese Furt zu verteidigen und jetzt die Gefangenen bewachten, deren Zahl ständig zunahm.
„Ed“, übermittelte Cletus dem jungen Korporal über Helmfunk. „Ed, schauen Sie nach rechts.“
Jarnki schaute scharf nach rechts und war überrascht, als er Cletus in seiner Nähe erblickte. Cletus winkte ihm zu. Vorsichtig, immer im Schutz der Uferböschung, lief Jarnki zu der Stelle, wo Cletus mit seinem Flugesel wenige Meter über dem Boden schwebte.
Als Jarnki bei ihm angekommen war, setzte Cletus mit dem Fluggerät im Schutz der Büsche auf der Lichtung auf, stieg steif aus dem Sattel und streckte wohlig seine Glieder.
„Sir?“ fragte Jarnki.
„Ich möchte, daß Sie mithören“, sagte Cletus. Er wandte sich erneut dem Flugesel zu und schaltete sein Sprechfunkgerät auf den Kanal von Leutnant Athyer am Milchfluß.
„Oberleutnant“, sagte er, „hier ist Oberst Grahame.“
Es folgte eine kurze Pause, dann kam die Antwort, diesmal nicht über das Hörgerät in Cletus’ Ohr, sondern über den kleinen Lautsprecher am Flugesel, den Cletus soeben eingeschaltet hatte.
„Oberst?“, sagte Athyer. „Was ist los?“
„Es sieht ganz danach aus, als wollten die Guerillas versuchen, am Blauen Fluß überzusetzen“, erwiderte Cletus. „Wir haben Glück gehabt und etwa die Hälfte gefangengenommen …“
„Guerillas? Gefangengenommen? Die Hälfte …“ Athyers Stimme drang flatternd durch den Lautsprecher und Kopfhörer.
„Das ist aber nicht der Grund, warum ich Sie angerufen habe“, fuhr Cletus fort. „Die andere Hälfte ist uns entwischt. Sie hat sich in Richtung Paß zurückgezogen, um nach Neuland zu entkommen. Wenn Sie mit der Hälfte Ihrer Mannschaft dorthin marschieren, können Sie mit dem Rest problemlos fertig werden.“
„Problemlos? Schauen Sie … Ich … Woher soll ich wissen, daß die Dinge tatsächlich so liegen, wie Sie sie sehen? Ich …“
„Oberleutnant“, sagte Cletus, diesmal mit etwas Nachdruck. „Ich wollte Ihnen lediglich mitteilen, daß wir die Hälfte der Leute hier an der oberen Furt des Blauen Flusses gefangengenommen haben.“
„Jawohl … ja … Oberst, ich verstehe. Aber …“
Cletus schnitt ihm das Wort ab. „Dann machen Sie sich auf die Strümpfe, Oberleutnant“, sagte er. „Wenn Sie noch lange zögern, werden Sie sie verpassen.“
„Jawohl, Sir. Selbstverständlich. Ich werde Ihnen in Kürze Nachricht zukommen lassen, Oberst … Vielleicht ist es besser, wenn Sie Ihre Gefangenen dort festhalten, bis der Transporter sie aufnimmt … Einige könnten versuchen abzuhauen, wenn Sie sie allein mit ihren sechs Mann durch den Urwald führen wollen.“ Athyers Stimme wurde fester, als er wieder die Kontrolle über sich gewann, doch in seiner Stimme schwang ein bitterer Unterton mit. Natürlich wurmte es ihn, daß ein purer Theoretiker, ein Mann vom grünen Tisch, ein Schreibtischhengst, es fertiggebracht hatte, eine größere feindliche Gruppe gefangenzusetzen, während doch einzig und allein er, Athyer,
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