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Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Titel: Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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vor­ge­schrie­ben wa­ren. Je­der Um­schlag trug den recht­e­cki­gen Stem­pel der Post­stel­le des Erd­ter­mi­nals auf der Rück­sei­te. Cle­tus leg­te die Um­schlä­ge lo­se zu­sam­men und steck­te sie in ein Fach sei­nes Nacht­schränk­chens. Ar­vid schau­te ihm zu.
    „Ha­ben Sie in dem Al­ma­nach ge­fun­den, was Sie such­ten, Sir?“ frag­te er.
    „Ja“, er­wi­der­te Cle­tus. Und auf Ar­vids fra­gen­den Blick hin, der im­mer noch auf ihm ruh­te, setz­te er hin­zu: „Heu­te ist Neu­mond.“
    „Oh“, er­wi­der­te Ar­vid.
    „Ja. Wenn der Ge­ne­ral hier ist, Arv“, sag­te Cle­tus, „be­zie­hen Sie auf dem Flur Pos­ten und hal­ten die Au­gen of­fen. Ich möch­te nicht, daß wir die­sen Arzt ver­pas­sen, nur weil der Ge­ne­ral zu Be­such kommt, und man mich des­we­gen einen wei­te­ren Tag schmo­ren läßt. Für wann ist der Ter­min mit dem Of­fi­zier vom Si­cher­heits­dienst an­ge­setzt?“
    „Elf Uhr ge­nau, Sir“, er­wi­der­te Ar­vid.
    „Jetzt ist es be­reits halb zehn“, sag­te Cle­tus, in­dem er auf sei­ne Uhr schau­te. „Arv, wenn Sie ins Ba­de­zim­mer ne­ben­an ge­hen, kön­nen Sie die Auf­fahrt se­hen, die zum Kran­ken­haus führt. Wenn der Ge­ne­ral mit ei­nem ge­wöhn­li­chen Wa­gen an­kommt, kön­nen Sie ihn se­hen. Wür­den Sie das für mich tun?“
    Arv ver­schwand in der klei­nen Dusch­zel­le ne­ben Cle­tus’ Ba­de­zim­mer.
    „Nichts zu se­hen, Sir“, mel­de­te er.
    „Blei­ben Sie auf dem Pos­ten“, sag­te Cle­tus.
    Cle­tus lehn­te sich mit halb­ge­schlos­se­nen Au­gen auf sei­nem Bett zu­rück. Na­tür­lich hat­te er den Be­such des Ge­ne­rals er­war­tet.
    Fle­der­maus war der letz­te auf ei­ner lan­gen Be­su­cher­lis­te nach Mon­dar, Eachan Khan, Me­lis­sa, We­fer Li­net – und so­gar Jarn­ki. Der jun­ge Mann war ge­kom­men, um Cle­tus stolz sei­ne neu­en Strei­fen zu prä­sen­tie­ren und ihm Be­richt zu er­stat­ten.
    „Ober­leut­nant Athyer hat in sei­nem Be­richt ver­sucht, al­le Lor­bee­ren für sich ein­zu­heim­sen“, er­zähl­te Jarn­ki. „Wir ha­ben es vom Kom­pa­nie­schrei­ber er­fah­ren. Doch die an­de­ren und ich – wir ha­ben die wah­re Ge­schich­te un­ter die Leu­te ge­bracht. Viel­leicht ist die Sa­che be­reits bis zum Of­fi­zier­sklub durch­ge­drun­gen – bis zu de­nen, die in der Etap­pe sit­zen und kei­ne Ah­nung vom Tu­ten und Bla­sen ha­ben.“
    „Dan­ke“, sag­te Cle­tus.
    „Zum Teu­fel auch …“ sag­te Jarn­ki, dann leg­te er ei­ne Pau­se ein, weil er of­fen­sicht­lich nicht wuß­te, wie er sei­ne Ge­füh­le aus­drücken soll­te. Dann wech­sel­te er das The­ma. „Ha­ben Sie kei­ne Mög­lich­keit, Oberst, mich in Ih­rer Nä­he zu ver­wen­den? Ich ha­be zwar ei­ne Grund­aus­bil­dung hin­ter mir, aber – viel­leicht könn­ten sie einen Fah­rer oder so was brau­chen?“
    Cle­tus lä­chel­te. „Ich möch­te Sie gern ha­ben, Ed“, mein­te er, „aber ich glau­be kaum, daß ich Sie losei­sen kann. Sie sind schließ­lich ei­ner Kampf­trup­pe zu­ge­teilt.“
    „Dann al­so nicht“, ver­setz­te Jarn­ki ent­täuscht. Dann ging er, nicht oh­ne Cle­tus vor­her das Ver­spre­chen ab­ge­run­gen zu ha­ben, daß er ihn ho­len wür­de, so­bald er ver­füg­bar sei.
    Jarn­ki hat­te sich aber in­so­fern ge­irrt, als er an­nahm, daß Athyers Be­richt kom­men­tar­los ak­zep­tiert wür­de. Na­tür­lich war der Leut­nant bei sei­nen Ka­me­ra­den als ein tüch­ti­ger Fel­d­of­fi­zier be­kannt – und es lag eben­so auf der Hand, daß Fle­der­maus nicht von un­ge­fähr einen Of­fi­zier sei­ner Qua­li­fi­ka­ti­on ge­wählt hat­te, um Cle­tus’ Vor­aus­sa­gen über das Ein­drin­gen der Gue­ril­las zu prü­fen. Wie Ar­vid nach je­ner Par­ty bei Mon­dar be­rich­tet hat­te, ging das Ge­rücht, daß Fle­der­maus Tray­nor dar­auf aus war, Cle­tus für sich zu ge­win­nen. Ur­sprüng­lich soll­te die­se In­for­ma­ti­on den Zweck ha­ben, an­de­ren an­zu­deu­ten, daß Cle­tus ei­ne Per­son sei, der man bes­ser aus dem Weg ge­he. Doch jetzt, nach­dem er am Blau­en Fluß die Kas­ta­ni­en aus dem Feu­er ge­holt hat­te, oh­ne sich da­bei die Fin­ger zu ver­bren­nen, wand­ten sich ihm al­le

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