Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)
Sympathien zu – bis auf die der engsten Mitarbeiter von Fledermaus. Eachan Khan hatte sich für ihn eingesetzt, ebenso Wefer Linet aus seiner sicheren Position heraus, die er innerhalb der Kommandokette der Marine innehatte. Fledermaus konnte kaum all diese Reaktionen ignorieren, die reihum bei seinen Offizieren und der Mannschaft auftauchten. Darüber hinaus war er immerhin ein pflichtbewußter kommandierender Offizier im formalen Sinn. Zumindest aber war es erstaunlich, daß er nach alldem Cletus noch nicht im Krankenhaus besucht hatte.
Cletus versuchte sich zu entspannen, indem er die Spannung, die immer mehr Besitz von ihm ergriff, zu überwinden trachtete, und die Ungeduld niederkämpfte, die ihn überkam, weil er hier ans Bett gefesselt war, während tausend Aufgaben auf ihn warteten, die er lösen mußte. Wie würde die Zukunft aussehen? .. Nun, es wird kommen, wie es kommen muß …
Die Tür ging auf, und auf dieses Geräusch hin öffnete er die Augen. Er hob den Kopf, schaute nach rechts und erblickte Fledermaus Traynor, der das Krankenzimmer betrat. Arvid, der sich immer noch im Badezimmer befand, hatte ihn nicht gewarnt. Cletus hoffte inständig, daß der junge Leutnant soviel Feingefühl besitzen würde, sich nicht blicken zu lassen, jetzt, wo ihm der Weg aus dem Zimmer versperrt war.
Fledermaus trat an das Bett heran und schaute auf Cletus hinab, während er die buschigen Brauen zusammenzog.
„Nun, Oberst“, sagte er, holte sich einen Stuhl ans Bett, setzte sich und schaute Cletus ins Gesicht. Sein Lächeln war hart, obwohl er versuchte, freundlich dreinzublicken. „Wie ich sehe, hat man Sie immer noch an der Kandarre.“
„Es hieß, ich solle heute erlöst werden“, erwiderte Cletus. „Vielen Dank, daß Sie vorbeischauen, Sir.“
„Ich pflege meine Offiziere stets im Krankenhaus zu besuchen“, meinte Fledermaus. „Sie sind keine Ausnahme – obwohl Sie mit Ihren sechs Mann da oben am Blauen Fluß wirklich gute Arbeit geleistet haben, Oberst.“
„Die Guerillas waren nicht besonders darauf erpicht, es auf einen Kampf ankommen zu lassen, Sir“, sagte Cletus. „Obendrein habe ich Glück gehabt, daß es mir gelungen ist, sie nach meiner Pfeife tanzen zu lassen. Sie wissen selbst, General, wie selten es vorkommt, daß draußen im Feld alles planmäßig verläuft.“
„Allerdings. Das können Sie mir glauben“, erwiderte Fledermaus. Seine Augen unter den buschigen Brauen waren fest, aber wachsam auf Cletus gerichtet. „Das ändert aber nichts an der Tatsache, daß Sie die Lage richtig eingeschätzt haben, daß Sie richtig kombinierten, an welcher Stelle sie durchbrechen und was sie nachher unternehmen würden.“
„Schön, das freut mich“, versetzte Cletus lächelnd. „Wie ich Ihnen bereits gesagt habe, General, habe ich bei meinen Freunden auf der Erde meine Ehre verwettet, bevor ich abreiste.“
Er schaute scheinbar gedankenlos auf den kleinen Haufen Luftpostumschläge auf seinem Nachttisch. Fledermaus’ Augen folgten Cletus’ Blick und wurden schmal, als er die gelben Umschläge entdeckte.
„Sie haben wohl Glückwunschbriefe erhalten, nicht wahr?“ fragte Fledermaus.
„Nun ja, ein paar Leute hielten es für nötig, mir auf die Schulter zu klopfen“, sagte Cletus, wobei er allerdings verschwieg, daß die Gratulationen von irgendwelchen Lokalgrößen, wie etwa von Eachan, Mondar und Jarnki, der soeben zum Seargant befördert worden war, stammten. „Freilich war die Operation kein voller Erfolg. Wie ich hörte, ist es den übrigen Guerillas gelungen, durch den Paß zu entkommen, bevor Oberleutnant Athyer sie davon abhalten konnte.“
Fledermaus’ Augenbrauen zogen sich zu einem
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