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Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Titel: Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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eine Nummer.
    „Schicken Sie die Streife Eins hier aufs Dach“, sagte er. „Wir werden gleich oben sein.“
    Fünf Minuten später waren Cletus und Fledermaus unterwegs zum Etter-Paß. Das Flugzeug des Generals war eine kleine, aber schnelle Passagiermaschine, unterhalb der Mitte mit Antigravflügeln und am Heck mit einem Plasmaschubantrieb bestückt. Arvid, der im Vorzimmer des Generals auf Cletus gewartet hatte, saß auf dem Copilotensitz beim Piloten und einem weiteren Besatzungsmitglied. Etwas weiter hinten, im offenen Kabinenraum, unterhielt sich Fledermaus und Cletus mit gedämpfter Stimme. Das Flugzeug näherte sich dem Etter-Paß, ging dann von 8000 Fuß auf etwa 600 Fuß hinunter und begann über dem Paß, über Zweistrom und den beiden Flußtälern zu kreisen, die sich knapp unterhalb der Stadt vereinigten.
    Fledermaus blickte säuerlich auf den Paß und auf die Stadt hinunter, die genau am Boden jenes V lag, das die beiden Flußtäler bildeten.
    „Also gut, Oberst“, sagte er. „Ich habe eine Stunde meines Tages für diesen Flug geopfert. Was haben Sie mir jetzt zu sagen, um ein solches Opfer zu rechtfertigen?“
    „Ich glaube schon, daß es sich lohnt“, erwiderte Cletus. Er zeigte auf den Etter-Paß, dann glitt seine Fingerspitze auf die Stadt, die unterhalb des Passes lag. „Wenn Sie genau hinschauen, Sir, werden Sie erkennen, daß Zweistrom der ideale Punkt ist, um mit unseren Streitkräften einen Angriff über den Paß als ersten Schritt zu einer Invasion Neulands zu starten.“
    Fledermaus warf den Kopf herum und starrte Cletus an. „Eine Invasion Neulands …“ Er dämpfte hastig die Stimme, da die drei Männer, die weiter vorn saßen, sich bei seinen ersten Worten abrupt umgeschaut hatten. „Sind Sie von allen guten Geistern verlassen, Grahame? Oder glauben Sie wirklich, daß mir so was je eingefallen wäre oder einfallen würde? Die Invasion Neulands ist eine Sache, über die nicht einmal der Generalstab auf der Erde entscheiden kann. Das müßten schon die Politikerfritzen in Genf entscheiden!“
    „Natürlich“, sagte Cletus ungerührt. „Tatsache ist aber, daß eine Invasion von Zweistrom aus durchaus erfolgreich verlaufen könnte. General, wenn Sie erlauben, Ihnen zu erklären …?“
    „Nichts da!“ schnarrte Fledermaus mit verhaltener Stimme. „Ich sagte Ihnen schon, daß ich nichts davon wissen will. Wenn Sie mich hierhergeschleppt haben, nur um mir einen solchen Vorschlag zu machen …“
    „Nicht um Ihnen einen konkreten Vorschlag zu machen, Sir“, sagte Cletus, „sondern lediglich, um auf die Vorteile hinzuweisen. Eine wirkliche Invasion Neulands ist gar nicht erforderlich. Es geht lediglich darum, daß die Neuländer und deCastries merken, daß eine solche Invasion durchaus erfolgversprechend ist. Sobald sie eine solche Möglichkeit erwogen haben, werden sie gezwungen sein, dieser Möglichkeit vorzubeugen. Und nachdem sie dann irgendwelche Gegenmaßnahmen getroffen haben, werden wir ihnen zu verstehen geben, daß eine solche Invasion niemals geplant war. Damit können wir deCastries einen Schnitzer nachweisen, bei dem er sich der Verantwortung nicht entziehen kann. Wenn die Koalition ihr und sein Gesicht wahren will, wird ihr nichts weiter übrigbleiben, als alle Verantwortung auf die Neuländer zu schieben und sie als potentielle Angreifer bloßzustellen. Und die einzige Möglichkeit, die Neuländer zu bestrafen, besteht darin, die Mittel für ihre Unterstützung einzuschränken … Und das bedeutet gleichzeitig, daß die Position der Allianz bei den Exoten gestärkt wird.“
    Cletus schwieg. Fledermaus saß eine Weile da und starrte ihn unter den schweren Augenbrauen mit einem ungewöhnlichen Blick fast ehrfürchtig an.
    „Bei Gott“, sagte Fledermaus schließlich, „denken Sie immer um drei Ecken herum, Grahame?“
    „Die Sache ist gar nicht so kompliziert“, erwiderte Cletus. „Jeder ist mehr oder weniger ein Gefangener der jeweiligen Situation, in der er sich befindet. Man braucht nur eine solche Situation zu manipulieren, und dem anderen bleibt oft keine andere Wahl, als sich ebenfalls manipulieren zu lassen.“
    Fledermaus schüttelte den Kopf. „Na schön“, sagte er und holte tief Luft. „Und wie gedenken Sie einen solchen Invasionsversuch zu signalisieren?“
    „Auf die orthodoxe Art und Weise“, erwiderte Cletus. „Man müßte ein paar Bataillione hier unterhalb des Passes zusammenziehen …“
    „Moment mal. Wieso …“ unterbrach ihn

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