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Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Titel: Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Kampftruppen und die erforderliche Ausrüstung zur Verfügung zu stellen. Die Koalition dagegen möchte die gegnerischen Kräfte eher aufrüsten und beraten. Das paßt genau zu ihrem Plan, wo es nicht in erster Linie darum geht, dieses oder jenes Scharmützel zu gewinnen. Die ganze Sache läuft vielmehr darauf hinaus, die der Allianz angeschlossenen Nationen auszubluten, so daß schließlich die Koalition die Macht dort übernehmen kann, wo wirklich etwas zu holen ist.“
    Cletus legte eine Pause ein, und Fledermaus starrte ihn an. Dann schüttelte der General abwesend den Kopf wie jemand, der gerade aus einen Traum erwacht.
    „Ich glaube, ich muß meinen Kopf untersuchen lassen“, sagte Fledermaus. „Warum stehe ich immer noch da und höre mir diesen Unfug an?“
    „Weil Sie ein ausgezeichneter Offizier sind, Sir“, erwiderte Cletus, „und weil Sie ganz genau wissen, daß ich keinen Unsinn verzapfe.“
    „Manchmal will es mir auch so vorkommen …“ murmelte Fledermaus abwesend. Dann wurde sein Blick wieder scharf, und er faßte Cletus noch einmal fest ins Auge. „Nun gut, die Neuländer hätten also gern eine gewisse Ausrüstung von der Koalition, die ihnen die Koalition nicht gewähren will. Sie sagten, das sei der Grund, warum deCastries hier aufgetaucht ist?“
    „Gewiß“, sagte Cletus. „Sie wissen selbst, daß die Koalition dies häufig tut. Sie leistet zwar den Verbündeten kaum materielle Hilfe, doch um der Sache die Schärfe zu nehmen, schickt sie einen Großkopfeten aus, um den Verbündeten einen Besuch abzustatten. Ein solcher Besuch wirbelt allerhand Staub auf, sowohl bei den Verbündeten als auch sonstwo. Dann haben die Verbündeten den Eindruck, daß ihr Schicksal der Koalition sehr am Herzen liegt – und das kostet so gut wie gar nichts. Nur ist diesmal der Schuß nach hinten losgegangen.“
    „Wieso denn das?“ wollte Fledermaus wissen.
    „Diese beiden Vorstöße der Guerillas, mit denen der Besuch deCastries’ gefeiert werden sollte – ich meine diese Geschichte am Etter-Paß und jetzt dieser vergebliche Versuch, eine große Anzahl an Leuten und Vorräten nach Bakhalla einzuschleusen –, dieser Schuß also ist nach hinten losgegangen“, fuhr Cletus fort. „Natürlich hat deCastries mit diesen beiden Missionen offiziell überhaupt nichts zu tun. Andererseits ist uns bekannt, daß er zweifellos davon wußte, ja vielleicht sogar selbst die Hand im Spiel hatte. Aber, wie ich schon sagte, offiziell besteht kein Zusammenhang zwischen ihm und ihnen, und theoretisch könnte er jederzeit den Planeten verlassen, ohne sich noch einmal umzusehen. Nur ist das im Augenblick höchst unwahrscheinlich.“
    „Und warum das?“
    „Weil, General“, sagte Cletus, „sein Erscheinen den Zweck haben sollte, den Neuländern einen moralischen Schub zu versetzen – eine Art Belebungsspritze, wenn Sie so wollen. Nun ist aber diesmal nicht alles nach Plan verlaufen. Wenn er jetzt abreist, so war sein Besuch ein Schuß ins Leere. Ein Mann wie deCastries muß seine Abreise so lange hinausschieben, bis er irgendwelche Erfolge zu verzeichnen hat. Und hier bietet sich für uns eine Möglichkeit, die Situation zu unserem Vorteil zu nutzen.“
    „Zu unserem Vorteil? Was Sie nicht sagen!“ versetzte Fledermaus. „Ist das wieder eins Ihrer sattsam bekannten Scherze, Oberst?“
    „Sir“, gab Cletus zurück, „ich darf Sie daran erinnern, daß ich sowohl bei dem Infiltrationsversuch durch den Etter-Paß als auch bei den Ereignissen in der vergangenen Nacht recht behalten habe. Indem ich die Lage richtig einschätzte, erkannte ich, daß die Guerillas versuchen würden, Soldaten und Nachschub über den Fluß nach Bakhalla zu schleusen …“
    „In Ordnung. Vergessen Sie’s“, schnappte Fledermaus. „Wenn ich diese Dinge nicht berücksichtigt hätte, würde ich Ihnen jetzt nicht zuhören. Also fahren Sie fort, und sagen Sie mir, was Sie zu sagen haben.“
    „Ich würde eher eine Art Lokaltermin vorschlagen“, erwiderte Cletus, „wenn es Ihnen nichts ausmacht, zum Etter-Paß zu fliegen …“
    „Wieder einmal der Etter-Paß?“ fragte Fledermaus. „Wozu das? Sagen Sie mir, welche Landkarte Sie brauchen, und setzen Sie mir die Situation hier auseinander.“
    „Es handelt sich nur um einen kurzen Flug, Sir“, sagte Cletus ruhig. „Eine Erläuterung an Ort und Stelle wäre weitaus sinnvoller.“
    Fledermaus grunzte. Dann wandte er sich ab, stelzte zu seinem Schreibtisch, nahm den Hörer und wählte

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