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Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Titel: Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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war es eine gewaltige Leistung, besonders für einen ehemaligen Krüppel mit Knieprothese, der er noch bis vor einem halben Jahr gewesen war, und die Zuschauer sparten nicht mit Beifall.
    Einige von ihnen erhoben sich von ihren Plätzen, bereit, in die Arena hinunterzusteigen und Cletus zu gratulieren, während er der Zehn-Meilen-Markierung zustrebte, dem Endziel seiner athletischen Leistung.
    „Nur einen Augenblick, meine Herren“, sagte Eachan Khan. „Wenn Sie bitte noch etwas warten würden …“
    Er drehte sich um und nickte Cletus zu, der jetzt die Zehn-Meilen-Marke direkt vor den Augen der Zuschauer passierte. Cletus nickte zurück und lief weiter.
    Dann passierte zum größten Erstaunen der Zuschauer etwas Merkwürdiges. Während Cletus auf der Bahn weiterlief, wurden sein Schritt fester und sein Atem leichter. Zwar kam er nicht sofort wieder auf Touren, aber sein Puls ging zurück, wie auf den Bildschirmen deutlich zu erkennen war.
    Zunächst sank sein Puls ruckartig ab, Stufe für Stufe, während er sich immer wieder auf einen Zwischenwert einpendelte. Dann begann er langsam und gleichmäßig zu sinken, bis er schließlich wieder 150 betrug, als Cletus erneut im Gesichtsfeld der Offiziere auftauchte.
    Und jetzt nahm auch seine Laufgeschwindigkeit wieder zu, zwar nicht übermäßig stark, doch immerhin steigerte sie sich auf fast sechs Meilen pro Stunde. Und dieses Tempo hielt er konstant durch, während er weiter seine Runden drehte.
    Er legte die Strecke noch sechsmal zurück – also insgesamt drei Meilen – und am Ende der dritten Meile waren Geschwindigkeit und Puls immer noch konstant.
    Am Ende dieser zusätzlichen drei Meilen angelangt, hörte er auf zu laufen, drehte noch gemächlich und im Spazierschritt unbekümmert eine weitere Runde und hielt dann vor der Tribüne an. Sein Atem ging normal, er war zwar verschwitzt, aber sein Puls lag nur knapp über siebzig.
    „Das war’s, meine Herren“, sagte er, an seine Zuschauer gewandt. „Jetzt brauche ich ein paar Minuten, um mich zu waschen. Begeben Sie sich bitte in der Zwischenzeit zu Eachans Haus, wo wir uns dann in einer bequemeren und privateren Umgebung unterhalten können. Ich werde in etwa zwanzig Minuten bei Ihnen sein. Es liegt nun bei Ihnen, sich alles zu überlegen, was Sie gesehen und erlebt haben. Ich habe zwar meine Kräfte bis zum Rand erschöpft, doch wie Sie sehen, war es einen Versuch wert, und eine solche Leistung ist in der Praxis durchaus möglich.“
    Damit wandte er sich den Umkleideräumen zu, die an diesem Ende des Stadions lagen. Die Zuschauer gingen indessen zu dem Luftbus, den Eachan gemietet hatte, und wurden zu Eachans Haus geflogen. Die Fensterwand an der einen Seite des Hauses stand offen, so daß Wohnzimmer und Patio zu einer einzigen großen Empfangshalle geworden waren. Speisen und Getränke standen bereit, und etwas später gesellte sich auch Cletus zu ihnen.
    „Wie Sie wissen“, sagte er, zu seinen Zuhörern gewandt, die in einem lockeren Halbkreis vor ihm Platz genommen hatten, „sind alle Anwesenden Offiziere, die wir eingeladen haben, weil wir hoffen, daß Sie daran interessiert sind, zusammen mit mir eine militärische Einheit besonderer Art zu gründen, eine Einheit, deren Kommando ich zu übernehmen beabsichtige. Während einer Ausbildungszeit von einigen Monaten erhalten Offiziere und Mannschaften zwar nur einen minimalen Sold, doch später werden sie das Doppelte von dem verdienen, das sie zur Zeit erhalten. Es versteht sich von selbst, daß ich nur die allerbesten Leute haben möchte, und ich wünsche, daß sie nicht nur ihre Zeit opfern, sondern mit großem Enthusiasmus an die Sache herangehen und sich voll für diese neue Organisation einsetzen, die mir vorschwebt.“
    Cletus legte eine Pause ein und fuhr dann fort: „Das war einer der Gründe für die Demonstration, die Sie soeben miterlebt haben. Was Sie gesehen haben war, um mich einfach auszudrücken, die Demonstration einer Leistung, der meine physikalische Energie und meine Kondition kaum zur Hälfte gewachsen waren. Kurzum, ich habe Ihnen gezeigt, auf welche Weise ein Mensch aus sich einen anderhalbfachen Menschen machen kann.“
    Er legte wieder eine Pause ein, und diesmal ließ er den Blick über jedes einzelne Gesicht seiner Zuhörer gleiten, faßte jeden einzeln ins Auge, bevor er fortfuhr.
    „Ich erwarte“, sagte er langsam und eindringlich, „daß jeder Mann und jeder Offizier, der dieser Einheit beitritt, nach der Ausbildung in

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