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Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1)

Titel: Die Söldner von Dorsai (Dorsai 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Sie zielt vielmehr auf eine lose Gruppe von Einheiten ab, die so gut wie unabhängig voneinander agieren und deren Aktionen nicht von einer Befehlshierarchie koordiniert werden, sondern vielmehr durch die Tatsache, daß sie wie gute Mitglieder eines Teams miteinander vertraut sind und daher genau wissen, wie ihre Kameraden auf ihre eigenen Aktionen und angesichts der allgemeinen Situation reagieren.“
    Cletus hielt inne und schaute sich um. „Haben Sie soweit alles mitbekommen?“ fragte er.
    Eachan räusperte sich. „Wir alle haben begriffen, was Sie meinen, Cletus“, sagte er. „Doch die Theorie bedarf weiterer Erklärungen, bevor sie greifbar wird. Ein Trupp soll aus sechs Mann bestehen und in zwei Teams von je drei Mann aufgeteilt werden. Vier Trupps ergeben eine Gruppe mit je einem Gruppenführer, und zwei Gruppen ergeben eine Kampfeinheit. Ziemlich einfach. Aber wie soll man denn wissen, wie das funktioniert, bevor man es nicht in der Praxis gesehen hat?“
    „Das ist freilich kaum möglich“, erwiderte Cletus. „Doch zunächst sollte die Sache theoretisch erfaßt werden, bevor wir einen Beweis antreten. Soll ich’s noch mal wiederholen?“
    Einen Augenblick herrschte Stille.
    „Vielleicht wäre es besser“, meinte Eachan.
    „Also gut“, sagte Cletus. „Wie gesagt, das Grundprinzip besteht darin, daß, angefangen von der kleinsten Einheit bis hinauf zur obersten Leitung des Dorsai-Militärkommandos, jede Einheit für sich in der Lage sein muß, wie ein einzelnes Mitglied eines Teams zu reagieren, das die gleiche Struktur aufweist und die gleiche Wichtigkeit und Bedeutung besitzt. Das heißt, daß jeder Soldat eines beliebigen Halbtrupps in der Lage sein sollte, in perfekter Übereinstimmung mit den beiden anderen Mitgliedern seiner Gruppe zu operieren, und das nur mit Hilfe von einigen wenigen Codewörtern oder Signalen, die die anderen zu Standardaktionen oder Reaktionen in einer bestimmten Situation veranlassen. Gleichzeitig aber müssen die beiden Teams in einem Trupp auch in Partnerschaft zusammenarbeiten können, und dies ebenfalls nur mit Hilfe von Codewörtern oder Signalen. Ebenso müssen die vier Trupps als Team innerhalb einer Gruppe operieren können, wobei jeder Trupp seine Rolle bei hundert oder mehr Gruppenaktionen kennen muß, die durch Codewort oder Signal identifizierbar sind, so wie die zwei Gruppen in der Lage sein müssen, fast instinktiv als ein einziges Kommando aufeinander zu reagieren. Der Kommandant muß so ausgebildet sein, daß er schematisch mit den Kommandanten der anderen Kommandos zusammenarbeiten kann, denen er zugeteilt wird.“
    Cletus hielt inne, und wieder herrschte kurzes Schweigen.
    „Sie sagen, Sie werden all diese Schemata oder Verhaltensmuster liefern?“ fragte Tosca Aras. „Ich meine, werden Sie all diese Teamaktionen ausarbeiten, die durch Codewörter oder Signale abgerufen werden können?“
    „Ich habe sie bereits fertig ausgearbeitet“, erwiderte Cletus.
    „Was? Sie haben den ganzen Plan schon fertig?“ Aras’ Stimme klang skeptisch. „Das müssen doch Tausende und aber Tausende von Signalen sein.“
    Cletus schüttelte den Kopf. „Etwas mehr als dreiundzwanzigtausend, um genau zu sein“, sagte er. „Aber ich glaube, Sie haben etwas übersehen. Die Aktionen eines Teams sind in den Aktionen eines Trupps inbegriffen, und dasselbe gilt für einen Trupp innerhalb der Gruppe. Kurz gesagt, es ist wie bei einer Sprache mit dreiundzwanzigtausend Wörtern. Sobald man einmal die Struktur gemeistert hat, ist die Wortauswahl im Satz ziemlich eingeschränkt. In der Tat gibt es stets nur eine einzige ideale Wahl.“
    „Warum dann dieser komplizierte Aufwand?“ fragte David Ap Morgan.
    Cletus drehte sich um und schaute den jungen Major an. „Der Wert des Systems“, sagte er, „entspringt nicht so sehr der Tatsache, daß es eine große Anzahl von taktischen Möglichkeiten gibt, die vom Team bis hin zum Kommando reichen, sondern eher dem Umstand, daß ein weites Spektrum von Aktionen auch für die niedrigeren Chargen zur Auswahl steht, so daß der einzelne Soldat, der das entsprechende Codewort hört, sofort weiß, innerhalb welcher Grenzen die Aktionen aller Gruppen, Trupps und seines eigenen Teams liegen.“
    Cletus hielt inne, dann fuhr er fort: „Kurz gesagt, keiner, von der kleinsten Charge bis hinauf zum Kommandeur der ganzen militärischen Einheit, ist ein simpler Befehlsempfänger. Im Gegenteil, alle, bis hin zum letzten Soldaten, reagieren

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