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Die Sommerfrauen: Roman (German Edition)

Die Sommerfrauen: Roman (German Edition)

Titel: Die Sommerfrauen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Kay Andrews
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Arschgesicht an die Tür und wollen mir das Haus unterm Hintern wegkaufen.«
    »Das verstehe ich«, sagte Ellis leise. Und das meinte sie ehrlich. »Hör zu. Es war ein schöner Abend. Das Essen war super. Aber ich glaube, heute lasse ich dich lieber allein.«
    »Nein«, widersprach Ty. »Bleib hier! Es ist doch noch früh. Ich dachte, wir könnten am Strand spazieren gehen …«
    »Ein andermal«, versprach Ellis. »Ich will zurück ins Haus und nachsehen, ob alles sauber ist. Denk dran, morgen kommen die Leute vom Film.«
    »Nie im Leben werden die Ebbtide nehmen«, sagte Ty. »Das ist ein hässlicher, maroder alter Kasten. Sieh dich doch um! Heutzutage gibt es Häuser wie Ebbtide im Dutzend billiger.«
    »Nein, die werden begeistert sein«, beharrte Ellis. »Rede bitte nicht so, Ty. Ich weiß, dass es entmutigend ist, aber ich bin wirklich überzeugt, dass es klappen und dass es für dich der Durchbruch sein kann, auf den du die ganze Zeit gewartet hast.«
    »Durchbruch?« Ty schaute zweifelnd. »Menschen wie ich haben keinen Durchbruch. Ich muss mir einfach etwas anderes überlegen. Mein Vater hat angeboten, mir Geld zu leihen, aber das will ich nicht, er hat selber nicht viel.« Er wies auf den Computer, über den Ellis während des Essens zum Spaß ein Küchenhandtuch gebreitet hatte. »Es gibt da eine bestimmte Aktie, die ich beobachte. Ich habe die Berichte über diese Firma gelesen und glaube, dass sie enorm unterbewertet ist. Die Firma arbeitet an einer neuen Software, und wenn sie die zum Patent anmeldet, bevor es jemand anders tut, dann könnte das der Durchbruch sein, den ich brauche.«
    »Na dann.« Ellis fühlte sich entlassen, sprachlich wie emotional. »Danke für das Essen, Ty. Ich werde Booker deine Handynummer geben, dann kann er sie an Simon weiterreichen, und du kannst mit ihm direkt sprechen. Dann ist es nicht nötig, dass ich zwischen euch vermittle.«
    »Was ist? Bist du jetzt sauer auf mich? Streiten wir uns gerade?«
    »Nein«, sagte Ellis und versuchte, ihre Stimme unbeschwerter klingen zu lassen, als ihr zumute war. »Ich bin nur einfach nicht deiner Meinung. Das ist kein Streit. Wir reden morgen.«
    Als sie die Stufen zur Veranda von Ebbtide hinaufging, bekam sie eine SMS. Die Nachricht war von Ty.
    Ich bin so doof, so doof, so doof.
    »Da hast du sicherlich recht«, murmelte Ellis vor sich hin. Sie schob das Handy zurück in ihre Tasche und ging in das inzwischen dunkle Haus.
    Madison lag auf dem Sofa im Wohnzimmer und las einen alten Krimi.
    »Wo sind die anderen?«, fragte Ellis.
    »Dorie ist mit ihrem neuen Freund zum Essen verabredet, und Julia und Booker wollten ins Kino gehen, glaub ich«, sagte Madison.
    Ellis ließ sich in einen Sessel gegenüber dem Sofa fallen und schwang die Beine über die Armlehnen. »Was liest du da?«, fragte sie und kniff die Augen zuammen, um das altmodisch reißerische Titelbild erkennen zu können.
    »John D. McDonald, ›Mord in Türkis‹«, erwiderte Madison. »Hier ist ein ganzes Regal voll davon. Mein Großvater las früher immer John D. McDonald und redete von Travis McGee, als wäre er ein echter Mensch.«
    »Noch nie davon gehört«, sagte Ellis. Sie stand auf und schlenderte ziellos durchs Zimmer, blätterte in Büchern und stellte sie wieder weg, nahm Zeitschriften in die Hand, nur um sie wieder beiseitezulegen.
    Ihr Handy kündigte wieder eine SMS an; Ellis schaute aufs Display.
    Komm bitte zurück!
    Sie schnaubte verächtlich und löschte die SMS mit einem Tastendruck. »Männer sind Idioten, weißt du das?«
    Madison sah von ihrem Buch auf. »Wer, ich? Redest du mit mir?«
    »Ja, klar«, sagte Ellis.
    Madison legte das Buch aufgeklappt auf ihre Brust und seufzte. »Männerprobleme, ja?«
    »Es geht um Ty«, kam es aus Ellis heraus. »Er will sich einfach nicht helfen lassen. Ich habe ihm von Bookers Freund erzählt, dem Filmscout, und egal was ich sage, für ihn scheint das nur eine hirnrissige Spinnerei zu sein. Außerdem macht er sich in die Hose, weil ich ihm erzählt habe, dass seine Exfrau heute mit ihrem neuen Mann vorbeigekommen ist, während er unterwegs war. Sie wollte sich das Haus ansehen, um es vor der Zwangsversteigerung zu kaufen. Als ob das alles meine Schuld wäre.«
    »Du hast es ja selbst gesagt«, erwiderte Madison. »Männer sind Idioten. Und mir kannst du glauben, auf dem Feld bin ich Fachfrau. Das Problem ist, es gibt nicht viele Alternativen. Man muss sich einfach entscheiden, ob man sich mit einem Geschlecht

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