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Die Sonnenmacher

Die Sonnenmacher

Titel: Die Sonnenmacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Biggle jr.
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sagte: »Besuch!«
    »So spät noch?« fragte Darzek abweisend. »Wer ist es?«
    »Einer ist Vezpronier«, sagte Gud Baxak aufgeregt. »Der andere ein Fremder. Der Vezpronier sagt, er sei der Masfiln.«
    Darzek erhob sich und zog seine Schuhe an. Schließlich war der Masfiln der Präsident von Vezpro.
    »Wahrscheinlich will er dir ein Kopftuch abkaufen«, sagte er zu Miß Schlupe. »Möchtest du in die feine Gesellschaft eingeführt werden oder möchtest du heimlich zusehen?«
    »Ich bin für die Heimlichkeit«, meinte Miß Schlupe. »Vielleicht möchte ich den Herren einmal begegnen und nicht gleich wiedererkannt werden.«
    »Dann geh durch die Geheimtür.« Darzek wartete, bis sie es sich hinter ihr bequem gemacht hatte und ging dann mit Gud Baxak, um die Besucher zu begrüßen. Die erhoben sich und erwiderten den Gruß. Der Vezpronier war ein älterer Mann, und da Darzek den Masfiln einige Male aus der Ferne gesehen hatte, erkannte er ihn sofort wieder.
    Den Begleiter hatte Darzek noch nie gesehen, und die Art von Lebewesen war ihm auch noch nie begegnet. Auf einem gewaltigen Kopf wuchs dichtes, orangerotes Haar, und die Haut trug einen kränklichen, grünlichen Schimmer. Die Gestalt hatte sechs Glieder; zwei dienten offensichtlich als Beine, die anderen als Arme. Der Rumpf selbst wirkte lächerlich klein.
    Gud Baxak stellte Gul Darr, den Händler aus Primores, umständlich vor und zog sich darauf zurück.
    »Ich bin Min Kallof, der Masfiln von Vezpro«, gab der Vezpronier bekannt. »Hier neben mir steht Naz Forlan, mein Mas für Wissenschaft und Technologie. Entschuldigen Sie, daß wir Sie so spät noch stören.«
    Darzek verbeugte sich. »Diese Ehre wird einem gewöhnlichen Händler selten zuteil.« Er bat die beiden Platz zu nehmen und führte sie zu Sesseln, die von Miß Schlupe gut gesehen werden konnten. Er setzte sich neben sie.
    Der Masfiln sagte: »Der Oberste hat uns an Sie verwiesen. Sie können uns als Berater vielleicht helfen. Also, die Regierung von Vezpro hat ein Schreiben erhalten …«
    Der Mas für Wissenschaft und Technologie sagte mit leiser, aber deutlicher Stimme: »Vielleicht sollten wir erst feststellen, ob es sich wirklich um den Händler Gul Darr handelt.«
    Der Masfiln machte eine verlegene Handbewegung. »Nur um sicherzugehen. Die Sache ist sehr ernst, und wir müssen sie vertraulich behandeln …«
    Darzek wies sich mit Hilfe der Markierung in seiner Handfläche aus, die über seine Zahlungsfähigkeit Auskunft gab und wies dann ein Schreiben vor, das in Primores ausgestellt worden war.
    Die beiden lasen es in ehrfürchtigem Schweigen. »Der Oberste setzt wirklich großes Vertrauen in Sie«, bemerkte der Masfiln. »Jetzt verstehe ich, warum wir an den unbekannten Händler Gul Darr verwiesen wurden.«
    Darzek sagte höflich: »Der Rat des Obersten braucht viele Augen und Ohren, um die Milchstraße zu regieren. Ich möchte Sie also bitten, niemandem etwas von meinem offiziellen Auftrag zu verraten.«
    Der Mas für Wissenschaft und Technologie rieb sich den Kopf. »Wir sind in solchen Dingen sehr unerfahren. Und das Schreiben, aufgrund dessen wir vom Obersten an Sie verwiesen wurden, ist uns ebenfalls ganz unbegreiflich.«
    Er reichte Darzek ein bedrucktes Blatt, das aus einem ungewöhnlichen Material, das wie extrem dünnes Metall aussah, bestand. Das Schreiben, in der üblichen galaktischen Schrift von einem automatischen Druckgerät geschrieben, hatte folgenden Inhalt: HABEN SIE GEHÖRT, WAS MIT NIFRON D GESCHEHEN IST? VEZPRO WIRD EBENFALLS AM ERSTEN TAG DES NEUEN ZYKLUS IN EINE SONNE VERWANDELT WERDEN, WENN MEINEN ANORDNUNGEN NICHT FOLGE GELEISTET WIRD. ICH WERDE SIE SPÄTER MITTEILEN, WENN SIE SICH DAS SYSTEM NIFRON ANGESEHEN HABEN UND SICH DAS SCHICKSAL IHRES PLANETEN DURCH DEN KOPF HABEN GEHEN LASSEN. KONTAKTE WERDEN ÜBER CODE XRT ABGEWICKELT.
    »Haben Sie versucht, die Herkunft des Schreibens zu klären?« fragte Darzek.
    Man sah ihn erstaunt an. In einer Gesellschaft ohne Verbrechen ahnte man nichts von systematischer Polizeiarbeit. Die Aufsichtsbeamten dieser Welt hatten es nur mit Verkehrsregelung, Unfällen und Sicherheitsbestimmungen für die Industrie zu tun. Zu dem Brief konnten die beiden ihm nur sagen, daß er mit der Regierungspost gekommen und an den Masfiln adressiert war.
    »Jedermann hat ihn also aufgeben können?« fragte Darzek. »Wieviele Einwohner hat Vezpro?«
    »Etwa fünf Milliarden«, sagte der Masfiln. »Weshalb fragen Sie?«
    »Ich überlegte, ob und wie

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