Die Sonnenmacher
würde.«
Das Schiff mit dem Lösegeld und sein Begleiter krochen über die Karten der Milchstraße. Schließlich umrundeten sie eine öde Welt, die nicht einmal einen Namen hatte. Sie gehörte zu einer Sonne, die Klonarl hieß. Das angemietete Schiff verließ dann plötzlich das System. Drei Überwachungsschiffe fingen es nach drei Sprüngen ab. Man verhörte seine Mannschaft und die, die das Schiff mit dem Lösegeld verlassen hatte, aber beide gaben vor, nur die Befehle ausgeführt zu haben und von nichts zu wissen. Man nahm sie und das Mietschiff in Gewahrsam. E-Wusk beorderte die drei Überwachungsschiffe und eine Reihe anderer zu dem öden Planeten der Sonne Klonarl zurück, um eine Falle aufzubauen, damit der Verbrecher gefaßt werden konnte, wenn er kam, um das Lösegeld zu holen.
Darzek und E-Wusk warteten. Sollte der Gauner kommen, so hatte er keine Möglichkeit, ihnen zu entgehen. Als dreißig Tage verstrichen waren, wurde Darzek unruhig. Das von der Mannschaft verlassene Schiff umrundete eine unbewohnte Welt, und kein anderes Schiff näherte sich ihm.
»Vielleicht weiß er, daß seine Anordnungen nicht befolgt wurden«, sagte E-Wusk.
»Wie kann er das wissen, ohne das Schiff betreten zu haben?« wollte Darzek wissen.
Miß Schlupe war gekommen und sagte: »Ich kenne zumindest eine Person, die es leicht herausfinden könnte, ohne daß wir von seiner Anwesenheit etwas merkten.«
»Wer?« fragte Darzek.
»Qwasrolk. Er kann sich telekinetisch an Bord begeben.«
Darzek sagte nachdenklich: »Er könnte das Schiff hier schon vor der Abreise überprüft haben.« Er wandte sich an E-Wusk. »Sollen wir die Posse beenden?«
Man beschloß, das Schiff mit dem Lösegeld von der Regierung der Galaktischen Synthese übernehmen zu lassen. Darzek schickte eine Mannschaft hin und ließ es nach Vezpro zurückbringen.
E-Wusk war erleichtert, als der letzte Schritt durchgeführt war. Er nahm seine Karten von den Wänden. »Kann ich jetzt nach Hause und mich meinem Handel widmen?«
»Bleib lieber noch ein Weilchen«, sagte Darzek.
Kernopplix zeigte sich im Büro der Trans-Stern und wollte Gul Darr sprechen. Darzek ließ ihn in sein Wohnzimmer kommen und sagte: »Ich hatte den Eindruck, Ihre Arbeit sei abgeschlossen.«
»Ich sollte an einem bestimmten Ort warten, bis eine Anweisung einlief, eine letzte Anweisung.«
»Ist sie eingetroffen?«
»Ja. Ich habe sie mit dem schnellsten Schiff gebracht. Und da Sie mein Verbindungsmann zur vezpronischen Regierung sind, dachte ich, Sie leiten sie weiter.« Kernopplix reichte ihm einen Umschlag, der das gleiche Siegel wie die früheren Mitteilungen zeigte. Dann verabschiedete er sich.
Darzek erbrach das Siegel und öffnete den Umschlag. Auf dem Blatt wurde Vezpro mit knappen Worten vorgeworfen, die Abmachungen gebrochen zu haben. Statt zweihundert Frauen hätten sich an Bord des Schiffes neunhundert Männer befunden und die Zahlungseinheiten seien wertlos gewesen. Deshalb würde Vezpro am ersten Tag des neuen Zyklus in eine Sonne verwandelt werden.
Darzek ging sogleich ins Büro Naz Forlans. Er übergab dem Mas wortlos das Schreiben. Forlan las es aufmerksam und sah Darzek an. »Da bleibt uns nichts mehr zu tun«, sagte er. »Oder wissen Sie etwas?«
»Keine Ahnung. Es ist eben erst eingetroffen. Ich muß nachdenken.« Darzek ließ den Brief bei Forlan. Er fragte sich, ob Forlan oder der Masfiln überhaupt begriffen, wo das Hauptproblem lag. Entweder hatte Miß Schlupe recht, und der Telekinetiker Qwasrolk war der Verbrecher, oder der Verbrecher nahm eine hohe Stellung bei der Regierung Vezpros ein und war über alles informiert, was vor sich ging. Einen gefährlicheren Gegner konnte man sich nicht denken, und wenn es ihn gab, bedeutete das, daß niemand auf Vezpro zu trauen war.
Darzek suchte sofort E-Wusk im Büro der Trans-Stern auf. »Ich sagte dir, daß es noch etwas zu tun gäbe«, teilte er ihm mit. »Jetzt kannst du dich an die Arbeit machen.«
E-Wusk machte eine Gebärde der Hilflosigkeit. »Was kann ich tun?«
»Sehr viel«, sagte Darzek. »Du kannst damit anfangen, Pläne zu machen, wie fünf Milliarden Wesen zu evakuieren sind.«
17.
Sie saßen wieder einmal in einem der Restaurants der Umsteigstationen und blickten auf Vezpro hinab. Miß Schlupe bemerkte: »Wir wissen ganz sicher, daß wir es mit einem Telekinetiker zu tun haben. Was, wenn er mit einem Telepathen zusammenarbeitet?«
»Er wußte auf jeden Fall mehr, als wir uns träumen
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