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Die Sonnenmacher

Die Sonnenmacher

Titel: Die Sonnenmacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Biggle jr.
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konnte Naz Forlan …«
    »Er hat sein Amt zur Verfügung gestellt«, sagte Darzek. »Wenn er hier zu Besuch kommt, bleibt er im Empfangsraum. Das gilt auch für den Masfiln.«
    »Sie verdächtigen nicht doch etwa den Mas?« rief Wolndur.
    »Den ehemaligen Mas. Ich verdächtige jeden.«
    Dann schickte er sie an die Arbeit. Nach einiger Zeit wollte er sehen, was sie machten.
    Aus Melris’ Zimmer drangen die Geräusche eines Computers, der auf vollen Touren lief. Melris war über einen schier endlos langen Papierstreifen gebeugt.
    Sie blickte ihn aufgeregt an. »Mir ist etwas eingefallen. Ich habe mir die Liste der Materialien besorgt, die nach Aussagen der Wissenschaftler nötig sind, um eine Welt in eine Sonne zu verwandeln. Ich habe in diesem ganzen Raumabschnitt verfolgt, welchen Weg diese Materialien nehmen, und ob ungewöhnliche Mengen an ungewöhnliche Orte geschafft wurden.«
    »Großartig«, sagte Darzek. »Haben Sie etwas Interessantes gefunden?«
    »Ja. Ich habe herausbekommen, daß große Mengen spurlos verschwunden sind. Und ich glaube, ich weiß in einigen Fällen, von wo sie verschwunden sind.« Sie stellte rasch eine Liste von ungefähr fünfzig Herstellern zusammen. »Das ist vielleicht nur der Anfang«, sagte sie. »Die Mengen sind recht klein. Was sollen wir jetzt machen? Vielleicht weiß der oberste Aufsichtsbeamte …«
    »Der weiß ganz bestimmt nichts«, sagte Darzek. »Ich werde mich selbst darum kümmern.« Er nahm die Liste an sich. Er begab sich zunächst ins Trans-Stern-Büro, wo er mit Miß Schlupe besprach, was zu tun sei. Er sagte: »Irgend jemand hat hier äußerst geschickt seine Spuren verwischt. Ich werde einen dieser Hersteller aufsuchen und sehen, was ich herausbekommen kann.«
     
    Es handelte sich um eine der kleineren Städte der Welt, und sie glich doch Klinoz, wirkte wie ein riesiges, weit verstreutes Bauwerk, aus dem hier und dort eine Kuppel, ein schlanker Turm aufragte. Die Fabrik befand sich in dem Teil, der der leichten Industrie vorbehalten war. Sie war völlig automatisiert, und Darzek bewegte sich ungehindert durch die Hallen, bis er auf ein Büro stieß, in dem der Direktor saß. Er stellte sich als Händler vor und fragte: »Wo finde ich Ihren Mitarbeiter, der sich um die Beschaffung kümmert?«
    »Ich erledige das selbst«, sagte der Fabrikleiter.
    »Ich habe ein kleines Problem mit einer Geldüberweisung. Sie ist vielleicht auf ein falsches Konto ausgestellt worden. Vor elf Monaten erhielten Sie einen Posten Plutoniumkugeln. Der Betrag belief sich auf …«
    Der Direktor unterbrach ihn verblüfft: »Plutonium? Haben wir nie erhalten. Wir verwenden kein radioaktives Material.«
    »Kann ich mir das Lager und die Buchhaltung ansehen?«
    »Nein, dazu fehlt mir heute die Zeit.«
    Darzek wies seine Ausweispapiere vor. Er hätte dem Direktor auch mit dem obersten Aufsichtsbeamten gedroht; der Mann hatte jedoch die Rede des Masfiln gehört und wußte, daß sich ein Gesandter des Obersten auf Vezpro befand. Er stand wortlos auf, ging zum Übermittler, und Darzek folgte ihm.
    Sie befanden sich in einer großen Lagerhalle, und in einer Ecke war so etwas wie ein Büro abgeteilt, das die elektronischen Karteien enthielt. Ein paar Stühle standen dort und auch ein Schreibtisch.
    In einem der Stühle saß Qwasrolk.
    Er schien zu schlafen. Darzek blieb stehen und überlegte verzweifelt, wie man sich ihm nähern konnte. Bevor er jedoch den Direktor noch hatte warnen können, war der schon schimpfend auf Qwasrolk losgefahren. Qwasrolk wandte ihm den Kopf zu und blickte ihn aus lidlosen Augen an. Dann war er verschwunden.
    Der Direktor starrte auf den leeren Stuhl. »Wo ist er hin? Wie ist er hier hereingekommen?«
    »Keine Ahnung«, sagte Darzek. »Schauen wir uns die Listen an.«
    Der Direktor gab die entsprechenden Daten ein, und auf dem Bildschirm tauchten die Rechnungen für das Material auf, das in der fraglichen Zeit eingegangen war. Plötzlich war der Bildschirm leer. Einen Augenblick später tauchte eine neue Rechnung auf, und dann wurde der Schirm wieder dunkel.
    Der Direktor setzte sich verwirrt. »Es fehlt nichts. Wir haben erst kürzlich eine genaue Inventur gemacht. Wieso macht sich jemand die Mühe und löscht meine Karteieintragungen?«
    »Weil«, sagte Darzek, »sichtbar geworden wäre, daß Materialien ausgeliefert wurden, die Sie nie bestellt haben und die nie in Ihren Bestandslisten aufgetaucht sind.«
    Darzek kehrte zu Miß Schlupe zurück und teilte ihr mit, was

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