Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Spiele des Computer-Killers

Die Spiele des Computer-Killers

Titel: Die Spiele des Computer-Killers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Denise Danks
Vom Netzwerk:
ist das Äußerste für mich.«
    Ich nahm mir vor, Warren zu fragen, ob er in Texten, die sie geschrieben hatte, herumgeschnüffelt hatte. Gesagt hatte er nichts davon. Aber ich hatte auch nicht gefragt.
    »Was machen Sie denn damit?« erkundigte ich mich.
    Sie machte ein verlegenes Gesicht. »Ach, nur ein paar Briefe. Ich bin Hausfrau, weiter nichts. Ich habe an der Universität Französisch studiert, und nachdem ich David kennengelernt hatte, war’s das eigentlich.«
    »Wissen sie, um in das Spiel hineinzukommen, müssen Sie sich in eine Spiele-Mailbox einloggen, die unter dem Logo JJ 1000 läuft«, sagte ich.
    »JJ. Julie Jones. Das bin ich.«
    Ich versuchte, sie unter Druck zu setzen, für den Fall, daß sie irgend etwas ausließ. Sie machte ein verblüfftes Gesicht, und dann schaltete ihr Gehirn.
    »Hören Sie, werde ich deshalb in Schwierigkeiten kommen? Ich meine, wenn er meinen Namen benutzt, und wenn ich denselben Computer benutze, wie soll ich beweisen, daß ich unschuldig bin? Was ist, wenn die Polizei vor der Tür steht? Was könnte ich dann sagen?«
    Darüber zerbrach ich mir nicht den Kopf. Was mich beschäftigte, war der Beweis für die Schuld ihres Mannes. Ich mußte seine Schuld beweisen, bevor er mir — oder ihr — das Leben aus dem Leib quetschte.
    »Hören Sie, benutzen Sie zu Hause einen Computer? Arbeitet er zu Hause?«
    »J-ja... manchmal.«
    »Wo sonst noch?«
    »In der Uni, manchmal.«
    »Und noch anderswo?«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Arbeitet er noch anderswo?«
    »Oh, im Science Park. Das wissen Sie doch.«
    Ich hielt inne. Ihr Blick ließ mich rot werden.
    »Was heißt das?« fragte ich.
    »Sie haben ihn doch interviewt, oder? Virtech Ltd. Sie haben ihn in New York interviewt.«
    »Ach ja.«
    »Ich wette, Sie haben nicht gedacht, daß er dazu fähig ist.«
    »Nein.« Ich schnippte Zigarettenasche in den Aschenbecher und wich ihrem Blick aus. »Aber wir haben auch nur über die Arbeit geredet.«
    Ich trank mein Glas leer und schaute zur Bar hinüber. Warren streifte sich die Regentropfen von der Jacke. Der Mann war wie ein Schatten. Julie sah sich um und folgte meinem Blick. Warren sah uns an der Tür sitzen und winkte fröhlich, bevor er mit einem einzelnen Glas Bier herüberkam.
    »Wurde Zeit, daß es mal regnet, was, Ladies? Kann ich euch was zu trinken bringen?«
    Julie bedeckte ihr Glas mit der Hand und schüttelte den Kopf. Ich nickte entschlossen, und Warren ging mit meinem Glas zurück zur Bar.
    »Warren hilft mir bei dieser Story«, sagte ich, während wir auf ihn warteten. Dann setzte er sich, und ich machte sie mit ihm bekannt.
    »Warren, Julie ist David Jones’ Frau.«
    Ich schämte mich dabei, aber wenn Warren das erfaßte,  so ließ er es sich nicht anmerken. Er grinste sie liebenswürdig an. Sie reichte ihm die Hand, und Warren ergriff sie mit langen dunklen Fingern. Sie sah ihm in die Augen und lächelte die ganze Zeit ein wenig steif. Ich glaube, sie war verlegen. Ich hatte keine Zeit gehabt, ihr zu sagen, daß Warren nicht das ganze Material gesehen hatte. Danach wurde nicht mehr viel gesprochen, und sie wollte anscheinend gehen.
    Trotz des Regens gelang es Warren, ihr über alte, zuverlässige Kontakte ein schwarzes Taxi zu besorgen, und während sie darauf wartete, schwatzte er drauflos. Sie ihrerseits wirkte ein bißchen gelassener, nachdem er sie bearbeitet und sie mit großartigen Geschichten aus seinem früheren Leben als Taxifahrer in den Straßen Londons entzückt hatte. Noch nie hatte ich so viele »Mannomanns« gehört. Der Kerl verdiente eine Ehrenmitgliedschaft in der Schauspielergewerkschaft.
    »Bist du fertig?« fragte ich, als sie gegangen war.
    Er hob unschuldsvoll die Hände. »Womit?«
    »Mit deiner >Gerissener Cockney<-Nummer. Kannst aufhören.«
    »Die lieben das. Außerdem mußte ich ja das Thema wechseln. Was erwartest du, daß ich sage? Wie ich höre, ist Ihr Gatte ein rasender Irrer?«
    »Sie will versuchen, ihren Computer durchzuflöhen, um zu sehen, ob sie irgend was über JJ 1000 findet.«
    »Irgend ‘ne Ahnung, was für ein Telefon er benutzt?« fragte er, ernsthaft und ein bißchen beleidigt jetzt.
    »Danach hab ich nicht gefragt. Warum?«
    »Na, wenn es an einem Funktelefon hängt, wird’s interessant sein, zu versuchen, es zu finden.«
    »Ich nehme an, sie benutzt den Computer zu Hause.«
    »Gut, da muß es ja nicht bleiben, oder? Überleg mal.«
    Das tat ich. Es mußte auf einem Rechner sein, den sie benutzte, wenn er

Weitere Kostenlose Bücher