Die Spiele des Herrn (Johann Von Der Morgenpforte) (German Edition)
ich heute Nacht die Zügel selbst in die Hand genommen.
Dieser Johann nächtigt unter dem Dach des Abtes. Sicherlich denkt auch dieser, er wäre der hochwohlgeborene Plettenberger Dietrich. Stellt euch vor, warum auch immer dieser Johann nun die Kleider des Plettenbergers trägt, was passieren würde, wenn die Wahrheit ans Licht käme. Wenn die Leiche des Plettenbergers gefunden wird? Sie werden denken, eben dieser Johann war der Mörder.“
„ Das gibt uns Zeit. Vielleicht mehr. Sie werden denken, dass dieser Johann, der sich nun als Dietrich ausgibt, der wahre Mörder des Plettenbergers ist.“, der Schwarze
lächelte breit, was seine Lippen noch dünner werden ließ. „Dein Plan ist es also, dass wir diesen dummen Johann ans Messer liefern?“, fragte er.
„ Nun, das würde euch sicher helfen. Niemand würde diesem Johann glauben, selbst wenn er auch die Wahrheit spräche. Alles würde gegen ihn sprechen. Aber das ist nicht mein Plan. Das bringt uns keine Vierlinge in die Taschen. Denn ich habe noch mehr erfahren. Als ich den falschen Plettenberger heute am Tage sah, habe ich mich umgehört. Der Plettenberger ist nicht schlicht auf der Durchreise. Man sagt, er solle heiraten. Seine Braut wohnt auf der nahen Isenburg.“
„ Nun, das sagt mir dann einiges.“
Nun stutzte Heinrich. Der Schwarze wusste davon?
„ Was wisst ihr?“
„ Das musst du nicht wissen!“
„ Aber ...“, Heinrich hielt inne. Vielleicht musste er das wirklich nicht. Er fuhr fort. „Mit diesem Wissen habe ich mich heute Nacht ins Kloster geschlichen. Ich wollte diesen Johann suchen. Er sollte wissen, was ich weiß. Und auch da meinte es das Schicksal gut mit mir. Kaum war ich im Garten der Abtei, da kam dieser Johann zur Tür hinaus getorkelt. Versteht ihr. Er hatte getrunken. Mit dem Abt, wie mir schien!“, Heinrich sah die anderen erwartungsvoll an. Sein Blick machte die Runde, erntete jedoch Unverständnis.
„ Das hieß nur eines. Der Abt und die anderen mussten ihm abgekauft haben, dass er der Plettenberger war!“
Jetzt schienen es auch die anderen zu verstehen.
„ Und so habe ich schnell meinen Plan geändert. Nicht die kleine Münze als Schweigegeld war länger das Ziel. Ich wollte mehr. Doch dafür brauche ich euch.“
„ Kommst du nun endlich zu deinem Plan?“
Heinrich lächelte.
„ Werdet ihr mir helfen?“
„ Wir werden dich anhören. Und dann entscheiden, wo du uns helfen kannst und ob wir dich vielleicht doch nicht am Leben lassen. Schließlich ist auch Heinrich, der Bettler nur ein Mitwisser, der sein Wissen gerne für Geld verkauft.“
Heinrich wurde es kurz eng im Hals. Aber damit hatte er
gerechnet.
„ Aber ohne mich wird es nicht gehen. Denn wie gesagt. Ich brauche euch! Und ihr damit mich. Ohne mich wird es nicht gehen!“
„ Sprich, Bettler. Wir werden dir helfen, wenn es sich lohnt.“
„ Hier also mein Plan. Heute Nacht bin ich den falschen Plettenberger angegangen. Er hat mich nicht erkannt. Konnte er nicht! Es war zu dunkel. Sonst hätte er vielleicht. Wie auch immer, ich habe meine Forderungen unterbreitet. Morgen wird der falsche Plettenberger mit dem Abt zur Isenburg reiten. Dafür habe ich gesorgt. Und dafür, dass er zu einem verabredeten Zeitpunkt an einem verabredeten Ort auf mich warten wird. Wenn mein Plan aufgeht, dann haben wir jemanden in der Burg mit freiem Zugang zu vielen, vielen Orten innerhalb der Mauern. Wenn mein Plan nicht aufgeht, dann werden sie den falschen Plettenberger morgen erkennen. Nun, schlecht für ihn, aber wir haben dann nichts verloren. Ihr habt eher gewonnen, denn die Last des Mordes wird euch nicht aufgebürdet werden. Aber für den ersten Fall, dass sie ihn nicht erkennen, und auf der Burg willkommen heißen, wie der Abt es heute wohl tat, bedeutet es, dass dieser dumme Johann einiges für uns in der Burg erledigen wird.“
„ Das klingt gut für dich, Bettler. Was willst du von uns?“
„ Nun, ich brauche euch, damit der falsche Plettenberger nicht einfach in der Nacht davon läuft. Nur wenn ihr die Wege bewacht, kann ich sicher sein, dass er sich nicht morgen in der Nacht davon stiehlt.“
„ Gut, was bietest du dafür?“
„ Nun, die Hälfte von dem was der Plettenberger uns bringt. Aber das bringt uns zu meiner ersten Frage. Warum war der echte Dietrich hier bei euch?“, fragte Heinrich. Heinrich schielte auf ein Brautgeschenk oder ähnliches, dass der Plettenberger vielleicht bei sich hatte oder das vielleicht in der Burg auf in
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