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Die Spitze des Eichbergs

Die Spitze des Eichbergs

Titel: Die Spitze des Eichbergs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schalker Fan-Initiative
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Jahr verkürzt, als Stichtag galt dabei jeweils die Verurteilung in erster Instanz durch das DFB-Sportgericht. Die Schiedsgerichte tagten nur zwei Stunden, bis der Vergleich von beiden Parteien akzeptiert wurde. Nach monatelangen Gefechten waren alle Seiten bestrebt, das Kapitel Bundesli-gaskandal zum Saisonende mit aller Macht abzuschließen. Der Vergleich vor den Schiedsgerichten war endgültig - das einzige Problem der Schalker waren nun »nur« noch die Meineidsermittlungen der Staatsanwaltschaft. Im Skandal blieb es nun lange ruhig.

    CM: Es liegt was in der Luft
    Die neue Saison stand dennoch nicht unter einem guten Stern. Lütkebohmert,  Fichtel und Rüssmann waren immer noch bis März 1974 gesperrt, es wurde keine einzige spektakuläre Neuverpflichtung getätigt, und Nigbur lag nach einer Meniskusoperation im Krankenhaus und sollte in der Hinrunde durch Helmut Pabst ersetzt werden. Rüssmann entschied sich, die Zeit zu überbrücken und wurde an den belgischen Meister FC Brügge ausgeliehen. Vor der Saison 73/74 trat Schalke in der Intertoto-Runde an, doch schienen die Blauen das Siegen verlernt zu haben. Gegen Feyenoord Rotterdam, Standard Lüttich (Abschiedsspiel von der Glückauf-Kampfbahn) und St. Etienne gab es in den Hinspielen Niederlagen. Doch im Rückspiel bei Standard Lüttich ging ein neuer Stern am Schalker Fußballhimmel auf. »Wir haben einen neuen Stan Libuda entdeckt«, freute sich Günter Siebert. Der neue Libuda, das war Jugend-Nationalspieler Rüdiger Abramczik, 17 Jahre jung, der in seinem ersten Seniorenspiel eine Klasseleistung als Rechtsaußen lieferte. Bissig, frech, am Ball gewandt und mit Kondition für 90 Minuten, jedoch auch noch reichlich unerfahren.

28. HALLO Ü-WAGEN

    Während der Intertoto-Runde 1973 geschah das, was - insbesondere einer Frau in den 70er Jahren - niemals hätte passieren dürfen: Moderatorin Carmen Thomas versprach sich im Aktuellen Sportstudio und sagte »Schalke 05«. Alle Vorurteile schienen bestätigt - und noch heute hält sich hartnäckig das Gerücht, dass Carmen Thomas wegen »Schalke 05« den Moderatorenplatz räumen musste.
    Über die Folgen dieses kleinen Lapsus erzählt Carmen Thomas in unserem Interview:

    SIEHSSE, HÖRSSE, MEINSSE
    Das SCHALKE UNSER-Interview
    »Schalke 04 ist eine heilige Kuh«
    (rk) Ein einfacher Versprecher hat ihr Leben verändert. »Schalke 05« - ein simpler Verdreher - und nichts blieb mehr so wie es war. SCHALKE UNSER sprach mit der Geschäftsführerin der 1. ModerationsAkademie für Medien und Wirtschaft Carmen Thomas über die unterschiedlichsten Folgen dieses unmöglichem Versprechers für sie als Journalistin, als Coach und Best-seller-Autorin, über die Macht der Bild-Zeitung und das Benutzen und Gurgeln von Eigenurin. 
    SCHALKE UNSER: Frau Thomas, Schalke ist im letzten Jahr einhundert Jahre alt geworden, wäre es nach Ihnen gegangen, so würden wir dieses Jubiläum erst in diesem Jahr feiern.
    CARMEN THOMAS: Aber nicht doch, (lacht) Vor einiger Zeit hat mir ein Zuschauer ein Fußball-Vereins-Blättchen aus dem Jahre 1949 zugeschickt. Schon damals stand dort ebenfalls »Schalke 05« geschrieben. Sie sehen, die alleinige Urheberschaft besitze ich nicht. Vielleicht lohnt es ja, das Gründungsdatum noch mal zu überprüfen, (lacht)
    SCHALKE UNSER: Der Versprecher ist nun fast 32 Jahre her, trotzdem ist er allen noch gut in Erinnerung, weil es sich wohl um den bekanntesten Lapsus der deutschen Sport-Journaille handelt. Wie oft werden Sie heute noch darauf angesprochen?  
    CARMEN THOMAS: Praktisch Woche für Woche. Wo immer ich bin. Ob als Touristin verkleidet oder im Beruf: »Schalke« begleitet mein Leben. Eine Geschichte war, als ich mir ein Visum bei der Botschaft von Tansania in Bonn besorgen wollte. Bei dem tiefschwarzen Pförtner dachte ich so bei mir, ob ich ihn überhaupt auf deutsch ansprechen kann. Doch noch bevor ich den Mund aufmachen konnte, lächelte er mich mit einer Perlenkette von ca. 54 Zähnen strahlend an und sagte: »Ooh, Schalke 05«. Das war schon unerwartet komisch.  
    SCHALKE UNSER: Das hat ja dann schon etwas von »Und täglich grüßt das Murmeltier«. Empfinden Sie » Schalke 05« als zweiten Schatten?
    CARMEN THOMAS: Aber nein. Im Gegenteil. Ich verdanke diesem Versprecher besonders viel Sonne in Form von wichtigen Einsichten, die seit 25 Jahren vor allem zu meinem unöffentlichen 2. Berufsbein, dem  Coaching für interne und externe Kommunikation gehören. Wenn es sich damals

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