Die Spitze des Eichbergs
Punkten und 31:5 Toren setzen sich die Königsblauen in den folgenden Gruppenspielen gegen Werder Bremen, Hertha BSC und Viktoria Stolp durch.
Nach dem 4:2-Halbfinalsieg gegen den VfB Stuttgart ist am 20.6. erneut der Club aus Nürnberg der Finalgegner. Mittlerweile finden alle Endspiele in Berlin statt. Vor 100.000 Zuschauern siegen die Schalker durch Treffer von Poertgen und Kalwitzki mit 2:0.
1938
Das Pokalendspiel 1937 findet erst am 9.1.1938 in Köln statt. Gegner ist Fortuna Düsseldorf. Durch Tore von Kalwitzki und Szepan gehen die Schalker mit 2:0 in Führung. Nachdem Bornemann einen Ball mit der Hand von der Torlinie schlägt, erzielt Düsseldorfs Verteidiger Paul Janes in der 82. Minute den Anschlusstreffer. Der knappe Vorsprung wird bis zum Schluss verteidigt.
In der Gauliga reicht es diesmal »nur« zu 34:2 Punkten. In den Gruppenspielen um die Meisterschaft sind der Berliner SV 92, Dessau 05 und der VfR Mannheim die Gegner. Dessau wird mit 6:0 und 6:1 geschlagen und gegen Berlin erreichen die Schalker ein 1:1 und ein 3:0. Der dicke Brocken sind jedoch die Mannheimer. Nach einem 2:2 in Mannheim verlieren die Schalker in der Glückauf-Kampfbahn mit 1:2.
Das Erreichen des Halbfinales ist damit fast unmöglich geworden. Wenn nicht Dessau im letzten Spiel für die große Sensation gesorgt und den Mannheimern ein Unentschieden abgetrotzt hätte. Aufgrund des besseren Torverhältnisses erreichen die Königsblauen die Vorschlussrunde gegen Fortuna Düsseldorf. Dort nutzt Kalwitzki bereits in der 8. Minute einen Fehler in der Düsseldorfer Abwehr zum 1:0. Es bleibt bis zum Abpfiff bei diesem Ergebnis.
3:3 endet das Endspiel am 26.6. in Berlin. Bis kurz vor Schluss führen die Schalker mit 3:1. Ein Eigentor von Gellesch sorgt für das 3:2, Sekunden vor Schluss erzielt der Hannoveraner Malecki den Ausgleich aus klarer Abseitsstellung. Schiedsrichter Peters ist der Buhmann der Schalker. Von Schiebung ist die Rede.
Acht Tage später pfeift der Regensburger Schiedsrichter Grabler das Wiederholungsspiel. Er übertrifft Peters um Längen. In der 1. Minute wird ein Tor von Kalwitzki aus unerfindlichen Gründen nicht anerkannt. Drei Minuten vor Schluss führt Schalke noch mit 3:2, das zweite Hannoveraner Tor ist ein unberechtigter Handelfmeter. Der Hannoveraner Petzold rettet kurz vor Schluss mit der Hand im Torraum - Grabler pfeift nicht. In der 87. Minute gleicht Hannover aus, in der Verlängerung erzielen die Niedersachsen den Siegtreffer. Die Zuschauer toben. Für jeden ist deutlich, dass das Spiel verschoben wurde. Zunächst kann niemand das Verhalten des Schiedsrichters erklären.
Abends beim Meisterschaftsbankett lässt Reichssportführer von Tschammer und Osten die Katze aus dem Sack: »Es musste mal eine andere Mannschaft als Schalke Deutscher Meister werden, sonst wäre es langweilig geworden. Die anderen haben ja schon richtig Angst ins Endspiel zu gehen, weil sie ja doch von Schalke geschlagen werden.«
Trainer Bumbas Schmidt verlässt Schalke mit den Worten: »Mehr kann ich euch nicht beibringen.« Obwohl die Schalker Schmidt unbedingt halten wollen, verlässt Schmidt den Schalker Markt. Otto Faist, früherer süddeutscher Meister im 800-Meter-Lauf, wird sein Nachfolger. Ernst Poertgen verabschiedet sich ebenfalls. Der frühere Altenessener verlässt Gelsenkirchen aus privaten Gründen und zieht ins Siebengebirge. Als neuer Mittelstürmer kommt der erst 18-jährige Hermann Eppenhoff aus Röhlinghausen nach Schalke. Hans Klodt und Walter Berg werden von Sepp Herberger in die Nationalmannschaft berufen. Gegen Ungarn absolviert Ernst Kuzorra sein letztes Länderspiel.
In Deutschland hat sich in den fünf Jahren Naziherrschaft einiges verändert. Hitlers Politik zielt deutlich auf Kriegsvorbereitung. Auch die meisten Schalker werden als Soldaten eingezogen, haben aber zunächst noch den Vorteil, dass sie für Spiele und Training freigestellt werden. Eine Vergünstigung, die schnell verschwinden sollte.
4. »BOMBENSPIELE« - DANN BOMBENTERROR
Die großen Schalker Jahre, immer noch. Zwischen 1939 und 1944 holten die Knappen drei Meistertitel, gewannen astronomisch hoch gegen den BVB. Doch das Wort »Schützenfest« bekommt eine bittere Bedeutung. Am Ende gewinnt nur noch einer -der Krieg.
1939
Nach der Gaumeisterschaft setzen sich die Knappen in den Gruppenspielen zur Deutschen Meisterschaft gegen Wormatia Worms, Vorwärts Rasensport Gleiwitz und den Kasseler SC mit 10:2 Punkten überlegen durch. Am
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