Die Sprache unserer Organe

zu hören.
    Durch die Befragung von mehreren tausend Patienten ist es mir gelungen, zu entschlüsseln und zu erkennen, was für unsere Gelenke gut ist. So kann ich die Ergebnisse meiner Beobachtungen als allgemeine Leitsätze den expliziten Erläuterungen einzelner Lebensmittel voranstellen. Sie geben Ihnen Hilfestellung dabei, welche Lebensmittel zu meiden und welche in Hinblick auf unsere Gelenke empfehlenswert sind. Dann liegt es bei Ihnen, auszuprobieren, was speziell Ihnen gut tut, und dieses dann auch beizubehalten.
    Je nach Stärke der Schmerzen sollten Sie den Verzehr folgender Nahrungsmittel einschränken oder ganz auf sie verzichten:
▬ Milchprodukte, wie Milch, Käse, Joghurt oder Desserts auf Milchbasis, insbesondere am Abend;
▬ Salz;
▬ alkoholische Getränke, wobei anzumerken ist, dass einmaliger beziehungsweise seltener Genuss noch keine Gewohnheit
darstellt, verzichten Sie insbesondere auf Bier und Hochprozentiges;
▬ Limonaden und Fruchtsäfte, die viel Zucker enthalten;
▬ rotes Fleisch häufiger als zweimal pro Woche;
▬ Meeresfrüchte häufiger als zu ganz besonderen Gelegenheiten;
▬ Innereien;
▬ Weinessig, vorzuziehen ist Apfelessig.
    Gesunde Ernährung
    Bevor im Folgenden die besten Nahrungsmittel aufgezählt werden, noch einige Informationen zu Antioxidantien und freien Radikalen.
    Was ist ein Antioxidans?
    Wir wissen, dass Eisen rostet, schwächer wird und schließlich bricht. Ursache ist die Oxidation des Eisens. Eine Oxidation erfolgt, wenn sich bestimmte Moleküle mit Sauerstoff verbinden. Antioxidantien sind Substanzen, die, wie das Wort schon sagt, diesen Prozess bremsen. Dabei kann es sich beispielsweise um Nahrungsergänzungsmittel oder Medikamente auf Basis der Vitamine A, C und E handeln, oder sie kommen in natürlicher Form in Nahrungsmitteln vor.
    Antioxidantien fangen freie Radikale ab. Extrem vereinfacht gesprochen hindern Antioxidantien unsere Zellen daran, wie Eisen zu rosten.
    Freie Radikale
    Freie Radikale sind äußerst reaktionsbereite Atome oder Moleküle, die Zellen angreifen, indem sie bestimmte Zellbestandteile oxidieren. Sie kurbeln die Bildung von »schlechtem« Cholesterin (LDL) an, das an der Bildung von Ablagerungen in den Arterien mitwirkt und so hauptsächlich für Arteriosklerose verantwortlich ist. Die Ablagerungen beeinträchtigen die Blutzirkulation in den Arterien. Sie schädigen die Organe, vor allem das Herz, sowie
die Gelenke, indem sie beispielsweise nach einer Verletzung den Prozess der Gewebeneubildung behindern.
    Die besten Nahrungsmittel
▬ Knoblauch
    Er besitzt zahlreiche positive Eigenschaften. Er wirkt antibakteriell, antimikrobiell, antioxidierend und blutdrucksenkend. Seine schwefelhaltigen Wirkstoffe entlasten unsere Gelenke. Wegen des starken Atemgeruchs, den er verursacht, ist er nicht sehr beliebt. Dagegen hilft ein Rezept unserer Großmütter: Zerbeißen Sie zwei Kaffeebohnen, und Ihr Atem wird von den Gerüchen des Knoblauchs befreit.
▬ Zwiebel
    Sie wirkt antioxidierend, vor allem jedoch entzündungshemmend und kann Gelenkschmerzen mildern. Genau wie Knoblauch enthält die Zwiebel schwefelhaltige Wirkstoffe. Zudem wirkt sie blutverdünnend. Wer Zwiebeln schlecht verträgt, sollte sie al dente kochen.
▬ Öle
    König der Öle ist das Olivenöl, sofern es ein Qualitätsprodukt ist, das heißt aus der ersten Kaltpressung stammt. Sie können es mit Raps- oder Sonnenblumenöl mischen. Ein oder zwei Teelöffel Walnussöl zum üblichen Öl gegeben verleihen außerdem Salatsoßen noch mehr Geschmack.
▬ Avocado
    Sie wirkt antioxidierend und enthält interessanterweise zahlreiche Eiweiße. Daher ist sie für alle empfehlenswert, die kein Fleisch essen. Sie ist zudem reich an Magnesium, Kalium und an einfach ungesättigten Fettsäuren, den »guten Fetten«.
▬ Brokkoli
    Ein wirklich empfehlenswertes Gemüse. Es ist antioxidierend und reich an Vitamin C. Außerdem ist es sehr gut für die Prostata.

▬ Karotte
    Karotten wirken antioxidierend, enthalten Magnesium und Kalium und sind für den Darm wohltuend. Sie fördern die Darmpassage und tragen damit dazu bei, Kreuzschmerzen zu verhindern. Es sei daran erinnert, dass die Nervenzentren des Darms im Bereich von Rücken und Lenden liegen und dass eine Dickdarmerkrankung daher Kontrakturen der Lendenmuskeln und folglich Kreuzschmerzen verursacht.
    Die Inhaltsstoffe der Karotte können roh besser aufgenommen werden, und ohne dass wir wissen warum: in Scheiben geschnitten ist sie im Salat