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Die Spur der Schuld - Private L.A.: Thriller (German Edition)

Die Spur der Schuld - Private L.A.: Thriller (German Edition)

Titel: Die Spur der Schuld - Private L.A.: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson , Maxine Paetro
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Feuerstürme auf der dunklen Seite des Mondes überlebt. Ein kleines Erdbeben kann ihm da nichts anhaben. Stimmt’s, Jacko?«
    Ich wollte nur in meinen Lamborghini steigen und das Gaspedal bis zum Anschlag durchdrücken. Ich wollte fahren, bis ich am Steuer einschliefe. Ich wollte egal was tun, um von der Schuld und dem unerträglichen Schmerz dessen fortzukommen, woran ich mich endlich erinnerte. Ich hatte einen Freund aus einem brennenden Hubschrauber retten wollen, der bereits tot gewesen war, und dafür einen anderen Menschen sterben lassen.
    »Dir geht’s doch gut, oder?«, vergewisserte sich Tommy. »Verdammt, jetzt bist du schon mal da. Du bist ein beschäftigter Mann, falls du das vergessen hast.«
    »Dann los.« Mehr brachte ich nicht heraus, so benommen war ich.

85
    Die Welt außerhalb meines Kopfes schien unwirklich, als ob ich die Gegenwart träumte und meine Erinnerungen im Hier und Jetzt verankert waren und damit weit mehr Substanz hatten.
    Klänge spielten keine Rolle. Die auf dem Highway schrillenden Sirenen, die über die Sprechanlage scheppernde Stimme, Tommy und Dr. McGinty, die sich unterhielten, während ich ihnen den Gang entlang hinterherschlich.
    Ich senkte den Kopf, als ich durch die Tür trat. In McGintys Büro waren Bilder von der Wand und Bücher aus dem Regal auf den Boden gefallen. McGinty stellte eine umgekippte Lampe wieder auf und schaltete sie ein.
    »Jack, ehrlich«, sagte er. »Wir können das ein andermal machen.«
    »Es geht mir gut«, erwiderte ich. »Ich würde jetzt gerne dieses Gespräch führen.« Wir stellten zwei Stühle vor den Schreibtisch, und Tommy und ich setzten uns. McGinty machte es sich auf der anderen Seite auf seinem Stuhl bequem.
    Ich hatte das Gefühl, dass Jeff Albert in einer Ecke saß und mich beobachtete. Ein ziemlich verrückter Gedanke ging mir durch den Kopf– rief Jeff Albert mich jeden Tag an, um mir zu sagen, ich wäre tot?
    »Ich glaube nicht, dass Kalifornien vom Kontinent abgerissen wurde«, sagte Tommy.
    Wir waren gleich angezogen. Weiße Hemden, blaue Blazer und Jeans. Ich trug leichte Slipper, Tommy Mokassins. Das Grinsen auf seinem unrasierten Gesicht ließ ihn aussehen wie den Hauptdarsteller in Mad Men.
    Er hatte in seinem Leben nichts geleistet, womit er sich diese Überheblichkeit verdient hätte. Das blasierte, unerschütterliche Gehabe hatte er von unserem Vater. Tommy junior stand mit den Füßen in Tommy seniors Scheiße.
    McGinty bot uns etwas zu trinken an. »Dann lassen Sie uns anfangen. Jack, wir hoffen, Sie können uns einen zusätzlichen Einblick in die Persönlichkeit Ihres Vaters geben.«
    Wenn man vom Teufel spricht.
    »Wie würden Sie Ihren Vater beschreiben?«
    Mein Vater war seit über fünf Jahren tot, doch für mich würde er nie wirklich tot sein. »Er war grausam«, antwortete ich. »Das war sein hervorstechendster Charakterzug.«
    Dr. McGinty lächelte. »Können Sie mir mehr darüber erzählen, Jack?«
    »Ich könnte ganze Bücher darüber schreiben. Er hat unsere Mutter misshandelt. Er hat Tommy und mich aus reinem Spaß gegeneinander aufgehetzt. Er hörte erst auf, wenn einer von uns blutete oder weinte. Er hatte nie Unrecht, egal, ob es um Sport, Menschen, das Wetter oder sonst was ging. Er sah sich selbst als perfektes, gottähnliches Wesen.«
    Dr. McGinty nickte. »Das nennen wir in der Fachsprache ›ein echtes Arschloch‹.« Er blickte meinen Bruder an. »Tommy, was denken Sie über Ihren Vater?«
    »Jack sieht es auf seine Art. Jack hat auch immer Recht. Dad hat versucht, uns für das Leben zäh zu machen«, sagte er. Sein Grinsen war verschwunden. Ich hatte etwas angegriffen, was er sein ganzes Leben lang verteidigt hatte. »Er wollte nicht, dass uns die Welt übervorteilt.«
    Ich hörte kaum zu, als mein Bruder die Brutalität meines Vaters entschuldigte. »Jack kann ihn einfach nicht anerkennen«, fuhr er fort. »Dad wollte, dass wir Erfolg haben. Er hat Jack ermutigt, ein guter Footballer zu werden. Jack und ich bekamen schon mit zwölf Jahren den schwarzen Gürtel. Und als Jack zu den Marines ging? Dad blühte auf, wenn er über seinen Sohn, den Kriegshelden, sprach. Er war echt stolz.«
    Ich blickte zu Dr. McGinty, sah aber Jeff Alberts Gesicht durch mein Nachtsichtgerät. Ich sah die Todesangst in seinen Augen, die gebrochenen Knochen, die durch seine Hosenbeine ragten. »Lass mich nicht hier verbrennen«, schrie er.
    »Was denken Sie im Moment?«, fragte McGinty mich.
    Bilder jagten durch meinen

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