Die Spur der Tar-Aiym - Foster, A: Spur der Tar-Aiym - Flinx Transcendent
Sicherheitssysteme knacken können, doch Zeit war das Einzige, was ihm die unerbittlichen, schnell näherkommenden Drohnen auf keinen Fall gewähren würden.
An der nächsten Kreuzung hielt ein großes öffentliches Transportmittel und spuckte drei Passagiere aus. Diese Fahrzeuge fuhren auf festgelegten, vorprogrammierten Wegen quer durch die Stadt und hielten an den geschwungenen Gehwegen. Ein privater Transporter wäre schneller und sicherer gewesen, doch ihm blieb einfach keine Wahl. Also rannte er mit großen Schritten auf den Transporter zu. Hinter ihm hatten die Drohnen angehalten, um ein Paar verschreckter Passanten zu bioverhören. Eine der beiden Drohnen drehte schwebend beiläufig ihren zweiten Scanner in Flinx' Richtung. Würde sie in der Lage sein, ihn auch von hinten zu identifizieren?
Er sprang durch die geöffnete Tür in den hinteren Teil des Transporters, genau in dem Moment, in dem sie sich zu schließen begann. Das Innenlicht war gedämpft, wie es dem Geschmack der AAnn entsprach. Einige der Passagiere ruhten sich in der Hocke aus, während andere stehen geblieben waren. Ein älterer AAnn nutzte eine der fixierten Stützklammern, die aus den Innenwänden ragten. Um ja keine frühabendliche Herausforderung auszusprechen, sah keiner der anderen Passagiere in Flinx' Richtung. Nicht zum ersten Mal war er froh über die charakteristische Zurückhaltung der AAnn gegenüber Fremden. Untereinander gingen sie viel bedachtsamer miteinander um, als sie es bei seiner Art oder den Thranx taten.
Es war auch gut, dass sie derart desinteressiert waren, sonst hätte sich vielleicht noch einer von ihnen bemüßigt gefühlt, einen Kommentar über seinen ungelenken, seltsamen Laufstil zu machen. Ein leises Warngeräusch ertönte aus einem in der Decke verborgenen Lautsprecher, dann setzte sich der Transporter sanft in Bewegung. Flinx wartete eine Weile, bevor er es wagte, sich umzudrehen und einen Blick in die Richtung zu werfen, aus der er gekommen war. Was er dort erblickte, erfüllte ihn mit Erleichterung, wenn auch nicht wirklich mit Zuversicht. Hinter dem abfahrenden Fahrzeug befragten die beiden Drohnen soeben den letzten Nye, der zwischen Flinx und dem öffentlichen Beförderungsmittel gestanden hatte. Wäre Flinx auf dem Gehweg geblieben, hätten sie ihre Fragen als Nächstes an ihn gerichtet. Und seine Fähigkeiten wären bei den patrouillierenden Maschinen bei Weitem nicht so effektiv gewesen wie bei den Gesetzeshütern oder dem erschöpften Lebensmittelhändler.
Nun richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf die Mitte des eiförmigen Fahrzeugs, legte den Kopf ein wenig in den Nacken und gab vor, die verschiedenen leuchtenden Meldungen zu studieren, die einen schwebenden Nimbus innerhalb der konkaven Decke bildeten. Zwei der anderen Passagiere taten dasselbe. Er musste sich hinsichtlich seiner Reaktionen keine Gedanken machen, während er die animierten öffentlichen Meldungen studierte, da seine AAnn-Maske seine menschlichen Gesichtsausdrücke nicht preisgeben würde.
Er hatte gehofft, sich in einem Transporter wiederzufinden, der auf die äußeren Ringe der Metropole zufuhr oder zumindest parallel zu seinem bisherigen Aufenthaltsort unterwegs sein würde. Stattdessen saß er jetzt in einem Fahrzeug fest, das auf die Stadtmitte zusteuerte. Es beschleunigte und sauste immer schneller auf das Herz der imperialen Metropole zu. Und dort wäre er vermutlich noch prüfenderen Blicken ausgesetzt. Als einsamer Mensch, der es mit dem gesamten Imperium zu tun bekam, würde ihm selbst seine einzigartige Fähigkeit nicht helfen, um der Entdeckung und Gefangennahme zu entgehen.
Nun ja, darüber würde er sich am nächsten Tag Gedanken machen. Eine Sache hatten die Menschen und AAnn nämlich gemeinsam: Sie waren beide tagaktiv. Beide Spezies benötigten einige Stunden nächtlicher Ruhe. Das Problem seiner Ernährung war gelöst, wenn auch nur vorübergehend. Was Wasser anging, so wusste Flinx aus den Erfahrungen, die er bereits in der Stadt gesammelt hatte, dass es ihm nicht schwerfallen würde, sich damit zu versorgen, wenngleich die AAnn davon weniger brauchten als die Menschen. Da er sich nicht einfach einen Schlafplatz mieten konnte, musste er sich eine geschützte Stelle in der Nähe eines der vielen Wege suchen. Die Aussicht, im Freien schlafen zu müssen, schreckte ihn nicht weiter ab. Das hatte er schon als Kind auf Moth oft genug getan.
Ebenso wenig erschreckte ihn die Tatsache, dass er sich auf einer
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