Die Spur der Tar-Aiym - Foster, A: Spur der Tar-Aiym - Flinx Transcendent
perfekte Imitation der Realität leisteten die geformten falschen Sandsteinwände perfekte Arbeit und schirmten die Alienwelt dahinter fast völlig ab. Die Augen halb geschlossen und erschöpft von den mentalen und körperlichen Anstrengungen durch seine Flucht begann Flinx, sich in der kühlen Flüssigkeit zu entspannen. Morgen würde er sich darum kümmern, wie er aus der Stadt entkommen konnte, und er würde nach einer abgelegenen Stelle suchen, an der ein Shuttle unauffällig landen konnte. Und morgen würde er weiter über das feindselige Universum nachdenken, ebenso wie über den äußerst seltsamen Platz, den er selbst darin einnahm. Morgen.
Heute Nacht würde er sich jedoch ausruhen und sich gestatten, sich von den Mühen des Tages zu erholen. In der Abgeschiedenheit der ausgedehnten Landschaft dieses Geländes konnte er sich sogar vorstellen, endlich mal wieder gut zu schlafen.
Derart beruhigt von dem erfrischenden Teich, der privaten Umgebung, der warmen Nacht und seiner eigenen Erschöpfung fiel ihm nicht auf, dass sich jemand näherte. Vielleicht funktionierte auch sein rätselhaftes Talent mal wieder nicht richtig. Was immer der Grund war, er glitt träge inmitten des angenehm kühlen Beckens dahin und bemerkte nicht, dass Pip und er nicht länger alleine waren.
Doch seine schlangenartige Gefährtin war nicht im selben Maße mit ihrer Entspannung beschäftigt und erkannte die nahende Intelligenz. Sie hob ihren schuppigen Kopf mehrere Zentimeter vom Boden und ließ ihren Blick auf der Suche nach deren Ursprung in mehrere Richtungen schnellen. Ihre an den Seiten gefalteten hellblauen und pinkfarbenen Flügel zuckten, als stünden sie kurz davor, sich auszubreiten. Aber anstatt sich in die Luft zu erheben, glitt Pip ins Wasser. Schwungvolle S-Kurven schwimmend näherte sie sich ihrem Herrn. Erst als sie sich nass und glitschig auf seine Brust schlängelte, öffnete Flinx wieder die Augen. Er hob den Kopf ein Stück aus dem Wasser, sah ihr in die geschlitzten Augen und grinste liebevoll.
»Fühlst du dich einsam, Pip? Oder wolltest du nur gern mal schwimmen gehen?«
Als Reaktion darauf hob der alaspinianische Minidrache erneut den Kopf und wandte seine Aufmerksamkeit Flinx' Füßen zu. Flinx runzelte die Stirn und schwamm ein wenig schneller auf dem Rücken, während er in die Dunkelheit jenseits des kleinen künstlichen Canyons starrte. Er hörte und sah nichts. Aber der Minidrache hatte ihn angestachelt, und jetzt streckte er den einzigartigen Sinn aus, den er besaß.
Als er sich auf diese Weise seiner Umgebung öffnete, stieß er abrupt und unerwarteterweise auf eine dritte Präsenz neben sich selbst und Pip. Es war ein Alien, ein AAnn, und seine Präsenz wurde mit jeder Sekunde stärker. Erschrocken durch die unerwartete Nähe drehte Flinx sich auf die Seite und schwamm zum steinernen Ufer, wo er seinen Anzug liegen gelassen hatte. Pip war durch die Drehung ihres Herrn ins Wasser gefallen und schwamm jetzt ebenfalls geschmeidig auf das Ufer zu.
Flinx kletterte aus dem Teich, während er in die ihn umgebende Dunkelheit starrte, und versuchte, sich so gut wie möglich abzutrocknen. Der AAnn-artige Rucksack, der immer am Simanzug befestigt war, enthielt allerlei nützliche Ausrüstungsgegenstände, die er von der Teacher mitgebracht hatte. Ironischerweise benötigte er in diesem Moment etwas derart Simples wie ein Handtuch. Es war zwar nicht unmöglich, den Simanzug überzustreifen, solange er noch nass war, aber auch nicht sehr bequem. Doch ihm blieb keine andere Wahl. Nackt neben dem Teich zu stehen war nun mal keine besonders aussichtsreiche Option.
Die Präsenz, auf die ihn sein Haustier aufmerksam gemacht hatte, war jetzt schon gefährlich nahe, und er musste sich beeilen. Nachdem er sichergestellt hatte, dass der Simanzug korrekt ausgebreitet und der Schwanz deaktiviert war, hob er ihn am Bauchschlitz hoch und steckte sein rechtes Bein hinein. Da es ein deutlich komplexeres Kleidungsstück als beispielsweise Shorts oder ein T-Shirt war, benötigte man etwa zehn Minuten, bis man den Simanzug richtig angelegt hatte, und weitere zehn, um sicherzustellen, dass die servogesteuerten Funktionen von den einziehbaren Klauen bis hin zu den blinzelnden Okularmembranen korrekt funktionierten.
Wie sich herausstellte, hatte er keine zehn Minuten, und erst recht keine zwanzig, wie er es vorgezogen hätte. Ihm blieben gerade mal ein paar. Der AAnn, dessen Präsenz Flinx so unerwartet gespürt hatte, kam
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