Die Spur der Tar-Aiym - Foster, A: Spur der Tar-Aiym - Flinx Transcendent
deine Herausforderung an.« Er deutete auf Pip, die bedrohlich in der Nähe schwebte. »Meine Gefährtin wird sich nicht einmischen. Beginne, wenn du bereit bist.« Nach diesen Worten ging er in eine Haltung, die der traditionellen AAnn-Kampfposition so nahe kam, wie es seine schlaksige menschliche Gestalt erlaubte. Eine Herausforderung nackt und unbewaffnet anzunehmen wäre einem anderen AAnn - oder auch einem anderen Menschen - als überaus töricht erschienen. Doch trotz seiner offenkundigen Hilflosigkeit war Flinx bei Weitem nicht schutzlos.
Kiijeem, der zuvor schon erschrocken und verwirrt gewesen war, schien jetzt völlig perplex zu sein. Das hinderte ihn jedoch nicht daran, entsprechend zu reagieren.
»Man nennt mich Kiijeem, Viertgeborener der Familie AVM, und ich bin ess, der diesse Heraussforderung aussspricht.« Seine doppelten Augenlider blinzelten, als er realisierte, dass der Mensch nicht nur angemessen auf die Herausforderung reagiert hatte, sondern seine kleine Rede auch fehler- und beinahe akzentfrei gewesen war.
Warum beherrschte ein Mensch die Sprache der AAnn? Offensichtlich handelte es sich bei diesem hier nicht um einen Diplomaten, der unangekündigt und mit einer Art AAnn-Verkleidung auf den Besitz der Familie gekommen war. War er ein Dieb? Es gab doch im Haus der Familie nichts, was eine heimliche Landung auf Blasusarr rechtfertigen konnte. Was wollte diese Kreatur hier?
Sie war ein Spion. Von allen Möglichkeiten, die ihm einfallen wollten, war das die Einzige, die für den jungen Kiijeem Sinn ergab. Bis auf - ein Spion würde logischerweise versuchen, eine Militärbasis, eine wichtige wissenschaftliche Anlage oder zumindest ein bedeutendes Wirtschaftsunternehmen zu infiltrieren. Er machte sich jedoch nicht die Mühe, sich auf das gesicherte Privatgelände einer reichen und angesehenen Hauptstadtfamilie zu schleichen, die keine wirkliche Bedeutung besaß. Je länger Kiijeem über die Situation nachdachte, desto weniger bedrohlich und desto lächerlicher erschien sie ihm.
Hatten seine Eltern einen cleveren Schauspieler engagiert, der eine leere AAnn-Haut mit sich herumschleppte? War das ein Versuch von ihnen, einem anderen Verwandten oder seiner Studienfreunde, ihn zu erschrecken? Sollte ihn das vielleicht von seinen nächtlichen Ausflügen abbringen? Oder hatte er jemanden in seinem Alter beleidigt und auf diese Weise unwissentlich etwas ausgelöst, das eigentlich nichts weiter als ein ausgeklügelter Streich war? Das würde auf jeden Fall die linguistische Gewandtheit und Vertrautheit seines Gegenübers mit den Gebräuchen der AAnn erklären, wenn er nichts weiter als ein Vertreter von Kiijeems eigener Art war. Möglicherweise ein professioneller Tagelöhner, der auf flexiblen Stelzen lief. Kiijeem sah sich genau um und ignorierte das Individuum, das gerade eben auf seine Herausforderung reagiert hatte. Er spähte in die ihn umgebende Dunkelheit, konnte jedoch nichts entdecken. Es war auch kein unterdrücktes Atmen oder gezischtes Gelächter zu hören.
Tja, chissann, es gab nur einen Weg, um die Wahrheit herauszufinden. Nachdem er eine Herausforderung ausgesprochen hatte und diese angenommen worden war, konnte er jetzt ohnehin nicht mehr gehen, ohne den geringen Status des Erwachsenen, den er bereits erreicht hatte, zu opfern. Falls dies tatsächlich eine clevere Täuschung war und jene, die sie sich ausgedacht hatten, aus ihrem Versteck zusahen, dann wäre das Schlimmste, was er tun konnte, sich umzudrehen und wegzulaufen. Neben dem Verlust des überaus wichtigen Status würde er diese Erniedrigung über Jahre nicht mehr loswerden.
»Sseien Ssie bereit, ssich zu verteidigen«, zischte er so energisch er konnte. Er hielt den Torgk eng an die Brust gedrückt, hob das geschwungenen Bengk hoch über den Kopf, schleuderte seine Sandalen mit Schnellverschluss beiseite und begann mit dem zeremoniellen Vorrücken. Dabei stachen ihm die seltsam geformten, außen liegenden Ohren des Menschen ins Auge. Er starrte seinen unergründlichen Gegner an. Welchen Zweck erfüllten all diese äußerlichen Fleischwülste und Vorsprünge? Doch er musste seine Neugier abschütteln, schließlich hatte er einen Kampf begonnen. Einen Kampf, bei dem zumindest er Waffen trug, die ganz und gar nicht kindisch waren. Nach ein paar Schlägen mit seinem Bengk würde sich schnell herausstellen, ob dies ein Spiel war oder ihm jemand einen Streich spielen wollte.
Flinx ging in die formelle Position über, die AAnn beim
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