Die Spur der Tar-Aiym - Foster, A: Spur der Tar-Aiym - Flinx Transcendent
»Erbärmlich.«
»Erbärm ...?« Flinx legte das Material beiseite, woraufhin sich Pip sofort daran machte, die faszinierend weichen Falten einer genaueren Untersuchung zu unterziehen. »Warum? Was bedeutet es, wenn man das trägt? Wenn ich es mir recht überlege, habe ich so etwas noch nie bei einem Nye gesehen.«
»Nicht alle die den Ijkk tragen dürfen, wollen dass auch tun«, erklärte Kiijeem. »Ssiehsst du den metallisschen Rand? Der Ijkk sselbsst ssteht für das Verlangen nach Privatsssphäre. Die Farbe des metallenen Bandes deutet daraufhin, dass der Träger impotent isst.«
Ein Grinsen schlich sich auf Flinx' Gesicht. »Nichts für ungut, Kiijeem, aber ich weiß nicht, ob du alt genug bist, um zu wissen, wovon du da redest.«
»Ich bin alt genug, um dich umzubringen, fallss du dich weiterhin über mich lusstig machsst, Weichhäuter.«
»Wirklich.« Flinx verzichtete auf eine weitere Erwiderung, musste jedoch ein Grinsen unterdrücken. »Bitte nimm meine aufrichtige Reue an.« Zur Sicherheit unterstrich er seine Aussage mit einer Geste der Entschuldigung zweiten Grades.
Kiijeem ließ sich dadurch beschwichtigen. »Niemand wird den Träger eines Ijkk mit einem ssolchen Ssaum heraussfordern. Sstattdesssen wird man verssuchen, dir auss dem Weg zu gehen. Darunter verborgen wirsst du vermutlich mehr Aufmerkssamkeit auf dich ziehen, alss du ess von meiner Sspeziess gewohnt bisst, aber ssie werden dich bloß ansstarren. Wenn du nicht aussgerechnet einem Arzt begegnesst, der ssich zufällig auf die Behandlung diesser biologisschen Krankheit sspezialissiert hat, wird dich auch niemand anssprechen. Keiner wird dich heraussfordern. Der Sstatuss von jedem, der dass wagt, würde ssich augenblicklich versschlechtern und nicht verbesssern.«
Auf einer menschlichen Welt konnte sich eine Witwe etwas Privatsphäre sichern, indem sie ihren Kopf in Schwarz hüllte, das wusste Flinx. Hier symbolisierte das Tragen des braunen, verschleiernden Stoffes mit Bronzerand etwas Ähnliches wie den Tod. Kein Wunder, dass Kiijeem auf die einfache Tarnung vertraute. Für die immerzu aggressiven AAnn kam der Verlust der Reproduktionsfähigkeit fast dem Tode gleich. Wenn sie einen der ihren in der Öffentlichkeit derart gekleidet sahen, würden sie nichts als Mitleid empfinden und dem armseligen Nye aus Respekt vor seinem bedauernswerten Zustand aus dem Weg gehen.
Flinx wandte sich von dem Accessoire ab, wo Pip noch immer durch die Tiefen der Falten glitt, und beugte sich leicht nach rechts, um das ferne, flache Hauptgebäude besser erkennen zu können. »Wie wirst du es schaffen, mich begleiten zu können? Ich bezweifle, dass ich deine Freunde alleine finden kann.«
»Wirklich, Flinx-Freund. Natürlich isst eine perssönlichere Vorsstellung erforderlich, wenn dein Ausssehen nicht Panik und Verwirrung ausslössen ssoll. Meiner Anssicht nach isst ess wichtig, dass ich deine Anwessenheit hier perssönlich erkläre, damit niemand in Panik gerät und möglicherweisse Alarm ausslösst. Um auf deine Ssorge einzugehen: Trotz meiner umfangreichen Sstudien isst mir auch ein wenig Freizeit gesstattet. Bessagte Freunde habe ich bereitss sseit einiger Zeit nicht mehr bessucht. Wir kommunizieren elektronissch. Isst dass bei Mitgliedern deiner Sspeziess in meinem Alter nicht genausso?«
»Das hängt immer vom Individuum ab. Ich selbst habe die elektronische Kommunikation nie besonders gemocht.« Oder überhaupt irgendeine Kommunikation, fügte er stillschweigend hinzu. »Ich bin eher ein Zuhörer als ein Redner. Außerdem weiß ich gern, was der andere ... empfindet.«
»Du wirsst dich sselbsstssicherer fühlen, ssobald wir außerhalb der Grundsstückssgrenzen sind und unss zwischen kleinen Gruppen meiner Leute aufhalten.« Bei diesen Worten griff er nach unten und hob den Ijkk auf. Als Pip daraufhin seitlich herausrutschte, hob sie ihren schillernden smaragdfarbenen Kopf und zischte ihn an. Kiijeem hatte keine Ahnung, wie glücklich er sich schätzen konnte, dass sie ihn nicht als Feind ansah.
Der junge AAnn sah fasziniert und gebannt zu, wie Flinx langsam begann, den Simanzug anzuziehen. Das Innere bestand aus einem Haufen miteinander verwobener Sensoren. Millionen von Miniatursensorpunkten erfassten jedes Zucken von Flinx' Muskeln, Sehnen und Bändern sowie die Bewegungen seiner Knochen und übermittelten diese Informationen an die künstlichen Gegenstücke, die sich im Anzug befanden. Während sich Flinx wie ein Mensch bewegte, wandelten
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