Die Spur der Tar-Aiym - Foster, A: Spur der Tar-Aiym - Flinx Transcendent
begriffen, wie wohlhabend diese Familie war.
Das Design des Gemeinschaftsraums zog sich durch den ganzen Komplex: Die Wände und Decken verliefen in Kurven und Wellen und kamen mit einem Minimum an geraden Linien aus. Das Licht drang von oben, anstatt durch Seitenfenster herein. Technologische Wunderwerke waren kunstvoll in den Mauern, den Böden und den Decken verborgen worden. Die wie dahingegossen wirkenden Fußböden bestanden aus bearbeitetem Sand, körnigem Glas oder anderen natürlichen Materialien, wie sie in der Wüste vorkamen. Die Gänge und Portale, die die einzelnen Kammern miteinander verbanden, waren im Allgemeinen hoch und schmal.
Alles in allem hatte man das Gefühl, als würde man durch eine Reihe schmaler Schluchten gehen, wie man sie in vom Wasser erodierten Wüstengegenden auf der Erde vorfand - oder auf Moth. Während er seinen jungen Gastgebern durch das Gebäude folgte, erinnerte sich Flinx an die Zeit, in der er sich auf die Hilfe eines ältlichen Prospektors, der Knigta Yakus genannt wurde, hatte verlassen müssen, um eine völlig andere Reise auf seiner eigenen Heimatwelt zu überleben.
Sie zeigten ihm ihr Heim (und dadurch in gewisser Weise auch den vornehmen Status ihrer großen Familie) mit dem typischen AAnn-Stolz, den ein unwissender Mensch leicht als exzessive Prahlerei eingestuft hätte, doch Flinx, der jetzt wieder seinen Simanzug trug, spürte, dass sich die beiden Geschwister zunehmend an seine Anwesenheit gewöhnten. Das änderte sich jedoch, als ein gedämpftes musikalisches Krähen durch den Entspannungsraum hallte, in dem sie sich soeben ausruhten.
Eiipul IXb, der eben noch in einem Becken aus erhitztem Sand gelegen hatte, wirbelte herum und stand mit einem Mal wieder aufrecht. Er hatte beide Okularmembranen ganz zurückgezogen und starrte mit aufgerissenen Augen auf ein Bild, das auf einer Seite des Raumes erschienen war. Es zeigte ein Trio aus drei Erwachsenen, die den Komplex soeben über den Haupteingang betraten.
»Sschnell!«, zischte der Bruder und deutete auf Flinx und Kiijeem. »Die Matriarchin und ihre Coussin-Gefährten ssind früher alss erwartet nach Hausse gekommen. Wir müsssen euch biss heute Abend versstecken.«
»Warum?«, wollte Kiijeem wissen, während er hinter seinem Freund hereilte. »Die gesschickte Masskerade von Flinx-Freund hat unss alle getäuscht. Warum ssollte deine Matriarchin nicht ebenfallss darauf hereinfallen?«
»Tja, dass könnte durchauss passsieren - aber die Ssache ist trotz allem risskant, und diessess Rissiko werden mein Bruder und ich nicht eingehen«, erwiderte die Schwester, die neben ihnen den Korridor entlangeilte. »Ein Rissiko, dass man nicht eingeht, isst einess, über desssen Konssequenzen man nicht länger nachdenken musss.«
Zu Flinx' Erschrecken wurde der Korridor bald zu einer steilen Rampe, die eine oder sogar zwei Ebenen weiter nach unten führte. Er war zwar weder klaustrophobisch, noch fürchtete er sich davor, sich unter der Erde aufzuhalten, aber er mochte es nicht, wenn er an einem Ort keinen direkten Fluchtweg kannte. Eingesperrt mit seinen Gedanken in den schwach beleuchteten Lagerraum, in dem ihn seine Gastgeber zurückgelassen hatten, fühlte er sich gefangen. Seine Stimmung und Zuversicht ließen sich erst recht nicht dadurch verbessern, dass sich Kiijeem entschied, zusammen mit den Eiipul-Zwillingen wegzugehen.
Ihm blieb nur Pip als Gefährtin. Anders als ihr Herr hatte sie kein Problem damit, die zahlreichen Lagerbehälter zu erkunden, die sie umgaben. Seine erzwungene Isolation gewährte ihm aber auch die Möglichkeit, das Kopfteil des Simanzugs abzunehmen. Die trockene, kühle Luft in seinem Gesicht, die Gelegenheit zu atmen, ohne dabei Luft durch Filter einzusaugen, wirkte sehr belebend auf ihn. Er spürte, dass er relativ sicher war und seine Verkleidung erst einmal nicht brauchen würde. Kiijeems Freunde hätten sich nicht für den Lagerraum als Versteck des Weichhäuters entschieden, wenn dieser häufig aufgesucht wurde.
Die Emotionen der Aliens über sich, die jetzt weitaus gemischter waren, konnte er nur sehr vage empfangen. Sie waren aggressiver, herausfordernder als jene, die von einer vergleichbaren Versammlung von Menschen erzeugt würden. Auch wenn er die jungen Eiipuls nicht gut genug kannte, um ihre Gefühle eindeutig von denen der Gruppe erwachsener AAnn-Frauen, die soeben eingetroffen war, unterscheiden zu können, ließen sich Kiijeems relativ leicht aus dem beachtlichen
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