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Die Spur der verlorenen Kinder

Die Spur der verlorenen Kinder

Titel: Die Spur der verlorenen Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.J. MacGregor
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können aber gut sehen.«
    Er lief von dem Gebäude weg zwischen hohe Gräser und Büsche, die am Rand des Uferdamms in der Nähe der Straße wuchsen. Als er sich zwischen die Gräser duckte, war er unsichtbar. Mira kletterte eilig die Holzleiter hoch, die auf das Dach des Gebäudes führte.
    Das Dach war flach, und das »Hafen«-Schild ragte gerade weit genug hoch, um ein gutes Versteck zu bieten. Sie war dankbar für das Cape, das Fontaine ihr geliehen hatte, aber das war unwichtig. Ihre Kleidung war so nass, dass selbst die kleinste Bewegung quietschte. Sie blinzelte über die Kante des Schildes und betrachtete den Parkplatz, den Kanal, die Straße.
    Sie entdeckte Scheinwerfer, die sich auf sie zubewegten und streckte sich schnell flach auf dem Bauch aus, sie lugte um den Rand des Schildes herum.
    Der VW-Bus bog ein, umkreiste den Parkplatz vorsichtig. Dann begann er langsam zurückzusetzen, sodass er neben dem Gebäude zum Halten kam. Sie wusste, dass Fontaine Annie nicht in Gefahr bringen würde, indem er auf Wheaton schoss, bevor er aus dem Wagen gestiegen war, aber ansonsten wusste sie nichts sicher.
    Plötzlich heulte auf der anderen Seite des Kanals ein Motorboot auf …

6
    Sheppard rannte durch den Garten auf den Steg zu, der vom Uferdamm wegführte. Doch der junge Wheaton saß bereits im Boot, einem langen, schlanken Rennboot, das ihn so schnell hier wegbringen würde, dass er verschwunden wäre, bevor sie auch nur etwas gefunden hatten, womit sie ihm folgen konnten. Schießen oder weiterlaufen?
    Schleusen öffneten sich in seinem Inneren, das Adrenalin erfüllte ihn, und er raste die letzten Meter, er sprang gerade noch ins Boot, als der Motor ansprang, und der tosende Lärm ließ ihn praktisch ertauben. Er warf sich gegen Wheaton, und der Junge stürzte rückwärts, weg von dem Steuer, sie rollten über den Boden.
    Das Boot zischte vom Anleger weg, ein mächtiges Biest war frei. Regen ergoss sich über die Kämpfer, erfüllte das führerlose Boot, während es heftig von einer Seite zur anderen schaukelte. Wheaton versenkte seine Zähne in Sheppards Arm, rappelte sich auf, drehte das Steuer nach rechts, und das Boot zog eine scharfe Kurve, es war jetzt auf die Anleger ausgerichtet, das Ufer. Dann sprang Wheaton über Bord und Sheppard direkt hinter ihm her.

7
    Nein, nein, nein. Wheatons Kopf fühlte sich an, als würde er gleich explodieren. Seine Lungen weigerten sich, Luft einzusaugen, und eine neue Erinnerung knallte ihm in voller Größe ins Bewusstsein. Sheppard, Bullen, junger Patrick, falsch, alles lief falsch. Ich kann nicht atmen, ich bin unter Wasser, das Boot wird gegen den Uferdamm rasen, schwimm, schwimm, schneller …
    Dann die Explosion, die ihn freiließ, eine Explosion, die einen Feuerball in die Luft schickte und den Parkplatz erleuchtete. Wheaton trat mit dem Fuß aufs Gas, und der Bus schoss nach vorn, aber er war nicht schnell genug. Hinter ihm schoss jemand. Das Rückfenster zerbarst, Wind und Regen wurden hereingeweht.
    Der Bus polterte über die Holzbrücke.
    Wasser. Ich muss zum Wasser. Zum schwarzen Wasser. In das Feld hinaus.

8
    Als das Boot auf der anderen Seite des Kanals explodierte, sprang Mira vom Dach des Gebäudes, ihr Regencape füllte sich mit Luft wie ein Fallschirm, und sie landete unsanft auf dem Dach des Busses. Sie verlor ihre Pistole und klammerte sich an das Autodach, aber sie fürchtete, in der nächsten Kurve hinunterzufallen.
    Wheaton fuhr schnell, bestimmt hundertzwanzig. Der Wind brannte in ihren Augen, der Regen stach ihr ins Gesicht. Als ihr klar wurde, dass sie nach Norden fuhren, auf die nächste Brücke zu, eine Brücke, die weit höher war als die anderen, packte sie die Angst. Mira schob sich mit den Zehen vorwärts, zog mit den Fingern, klammerte sich an allem fest, was sie fand, und robbte so bis zur Front des Busses.
    Sie zog das Regencape mit einer Hand über den Kopf, sie wollte es quer über die Windschutzscheibe werfen, aber der Wind riss es ihr aus der Hand und trug es davon. Verzweifelt schob sie sich auf dem Dach wieder zurück in Richtung des zerborstenen Heckfensters.

9
    Annie schoss hoch, die Schraube riss heraus, die Handschelle löste sich von dem Bügel, und sie krabbelte panisch zum Fahrersitz, das Messer aufgeklappt. Eine scharfe Kurve nach links ließ sie aus dem Gleichgewicht geraten. Sie knallte gegen die Seitenwand des Busses und rang nach Atem, aber sie ließ das Messer nicht los.
    Dann stemmte sie ihre Fußballen in den

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