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Die Spur des Drachen

Titel: Die Spur des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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Kopfschütteln ab, als der Junge ihm eine Tasse Tee anbot. »Erst wenn ich meine Stimme abgegeben habe, ob Sie sie nun zählen wollen oder nicht. Und ich will vom Inhalt dieses Plans hören.«
    »Wir haben schon genug gehört!«, rief Shaath zornig und tastete nach der Pistole, die unter seinem Gürtel steckte. »Jetzt machen Sie, dass Sie hier weg kommen, bevor ich …«
    »Es macht mir nichts aus, es noch einmal zu erklären«, unterbrach ihn eine andere Stimme aus einer dunklen Ecke des Hinterzimmers. Die Fenster waren verhängt worden, und das einzige Licht stammte von Laternen, die einen trüben Schein auf das fahle Gesicht des Mannes warfen. Er war jung, Ende zwanzig oder Anfang dreißig, seinem Aussehen nach zu urteilen. Aus seiner rauen Stimme hörte man Erfahrungen heraus, für die er an Jahren eigentlich viel zu jung war. »Ja, ich begrüße es sogar. Mein Land hält Jafir Kamal in höchsten Ehren und würde seine Unterstützung begrüßen.«
    Der Mann aus Russland richtete seine nächsten Worte an Jafir Kamal.
    »Wir sind bereit, die Ladung über den Jordan hereinzubringen, sobald die endgültige Zusage gegeben wurde und sämtliche Vorbereitungen getroffen worden sind.«
    »Sie erwarten keine Bezahlung?«
    »Ihr Sieg über Israel wird Bezahlung genug sein. Die Waffen sind durchweg vom Besten, und nicht nur Handfeuerwaffen. Genug, um eine kleine Armee auszurüsten. Fünf Lastwagenladungen für den Anfang. Sie warten bereits vor der Grenze darauf, dass Sie grünes Licht geben.«
    »Sie wollen, dass wir die Drecksarbeit für Ihr Land übernehmen«, beschuldigte Jafir Kamal ihn.
    »Mein Land ist der einzige wirkliche Verbündete Ihres Volkes. Würden wir Sie offen unterstützen, das zurückzuerobern, was Ihnen gehört, würde es die Vereinigten Staaten dazu bewegen, eine noch aktivere Rolle zugunsten des illegalen Staates Israel zu übernehmen. Also muss es im Verborgenen geschehen, mit heimlichen Lieferungen, bis das Blatt sich gewendet hat und Sie Ihr Land zurück haben.«
    »Haben Sie noch etwas zu sagen, Abu Kamal?«, fragte der Vorsitzende des Rates.
    Jafir Kamal schüttelte den Kopf und schaute den massigen Omar Shaath an, der ihn hasserfüllt anstarrte.
    »Dann wird abgestimmt. Jeder, der dafür ist, hebe die Hand.«
    Alle bis auf Jafir Kamal hoben die Hand. Der Russe in der dunklen Ecke des Raumes lächelte.
    »Wie schnell können Sie liefern?«, fragte der Vorsitzende des Rates ihn.
    »Geben Sie mir ein paar Tage«, versprach der junge Mann. »Dann haben Sie alle Waffen, die Sie brauchen.«
    Wie betäubt saß Ben hinter dem Steuer. Sein Hemd war durchgeschwitzt, und Schweißtropfen liefen ihm übers Gesicht. Die Geschichte des Russen gab ihm das Gefühl, als säße sein Vater mit ihm im Wagen. Ihm war heiß; gleichzeitig zitterte er.
    »Woher wissen Sie das alles?«, fragte er.
    »Ist das nicht offensichtlich, Genosse?« Anatoljewitsch grinste. »Ich war der junge Mann in der Ecke.«

32.
    Noch immer grinsend sah Anatoljewitsch zu Danielle hinüber. »Überrascht, Pakad?«
    »Überhaupt nicht.« Danielle blickte den Russen an und strich sich über die Wange. »Was könnten Sie in der früheren Sowjetunion gewesen sein …? Lassen Sie mich nachdenken. Ich wette, es war der KGB oder der GRU – der militärische Geheimdienst. Oder Sie kamen erst zum GRU und später zum KGB. Vielleicht waren mit den Angelegenheiten des nahen Ostens betraut. 1967 waren Sie wie alt? Fünfundzwanzig?«
    Anatoljewitsch lächelte wie ein Mann, den man ertappt hatte. »Dreißig.«
    Danielle wandte sich von ihm zu Ben um. »Die Russen hatten damals überall im nahen Osten, besonders in Ägypten, Militärberater und Hilfspersonal. Es geht das Gerücht, dass die Ägypter sie nach dem Sechstagekrieg nach Israel geschickt haben, um die Opposition aufzumischen.«
    »Sehr gut. Commissar Barnea«, sagte Anatoljewitsch.
    »Die Ägypter wollten, dass ihre russischen Freunde einen Guerillakrieg der Palästinenser gegen die Israelis unterstützen«, fuhr Danielle fort. »Falls die israelische Regierung herausbekommen hätte, dass Sie einer dieser Russen waren, hätten man Sie zurück nach Russland gejagt.«
    Zum ersten Mal sah Anatoljewitsch verärgert aus. Seine Unterlippe zitterte vor Zorn; an seiner Schläfe schwoll eine Ader an. »Meinen Sie, ich wüsste nicht, wer Sie sind, Sie beide? Verräter!« Anatoljewitsch drehte sich schwungvoll zu Ben um. Speichel tropfte ihm aus den Mundwinkeln. »Genau wie Ihr Vater ein Verräter

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