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Die Spur des Dschingis-Khan

Titel: Die Spur des Dschingis-Khan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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auch er … nichts …
    Die beiden Jungen, eine flüchtige Reisebekanntschaft von dir … an die hätte ich zuletzt gedacht … Die Not zeigt, wo die wahren Freunde sitzen. Herr Fox kommt ja zweifellos im Einverständnis … mit Unterstützung seines Freundes Isenbrandt.«
    »Glaubst du, Vater« – das leichte Rot auf Marias Wangen vertiefte sich – »daß Herr Isenbrandt bei seinen vielen großen Arbeiten noch Zeit hat, sich um uns zu kümmern?«
    »Würde sonst sein Diener mit hier sein? … Ihn selbst mögen seine Arbeiten festhalten, aber er denkt auch an uns.«
    »Er hat uns früh genug gewarnt … Du ließest dich durch Mr. Cameron beschwichtigen. Ich weiß nicht, Vater … ich kann dein großes Vertrauen in Mr. Cameron nicht teilen … sein ganzes Wesen … sein überfreundliches Benehmen stoßen mich ab.«
    »Ach Kind, das sind unkontrollierbare Gefühle … Ich kenne ihn seit Jahren und habe nie Anlaß gehabt, an ihm zu zweifeln.«
    Ein Klopfen an der Tür unterbrach ihr Gespräch.
    Collin Cameron trat ein.
    »Ah, Herr Cameron! … Wo kommen Sie her? … Bringen Sie Gutes?«
    Witthusen war aufgesprungen und reichte dem Besucher die Hand.
    »Soeben noch tat ich Ihnen unrecht. Wir sprachen von den Freunden, auf deren Beistand wir vergeblich hoffen … und darunter waren auch Sie.«
    »Auch ich … und was waren es sonst noch für Freunde?«
    »Oh, alle aus Kaschgar … Der russische Konsul … die Upharts … viele andere …«
    Er brach seine Rede jäh ab, unterdrückte die Namen Fox und Isenbrandt, die ihm schon auf der Zunge lagen. Eine Spur jenes Mißtrauens, das Maria vorhin geäußert, hatte sich ihm mitgeteilt.
    »Bringen Sie gute Nachricht?«
    »Wenn nicht heute, so doch bald! Ich freue mich, daß Sie mich unter Ihre Freunde zählen … Auch Ihnen, Fräulein Maria, meinen Dank, daß Sie meiner in Freundschaft gedacht haben.«
    Collin Cameron nahm auf dem Stuhl Witthusens am Schachtisch Platz. Seine Augen versenkten sich brennend in diejenigen Marias.
    »Ich hoffe, daß es meinen guten Beziehungen bald gelingen wird, Ihre Freilassung durchzusetzen.«
    »Weshalb sind wir überhaupt gefangen?« fragte Witthusen. »Wie konnte man es wagen, uns wie Verbrecher aus unserem Haus zu holen und wegzuschleppen?«
    »Ich erfuhr Ihre Verhaftung leider erst am anderen Morgen … Konnte nicht sofort feststellen, wohin Sie gebracht worden waren. Mit vieler Mühe brachte ich heraus, daß Sie verdächtigt sind, mit Chinas Feinden in Verbindung zu stehen.«
    Witthusen fiel ihm erregt ins Wort.
    »Feinden? Mit wem liegt China im Krieg?«
    »China liegt im geheimen Krieg mit der E. S. C. Ihr Verkehr mit dem Ingenieur Isenbrandt hat Sie in den falschen Verdacht gebracht.«
    »Deshalb diese Gewalttat!« Marias kleine Faust schlug kräftig auf den Tisch … Ich kann es nicht glauben! Die gelben Spione arbeiten nicht so schlecht, daß sie aus einer flüchtigen Reisebekanntschaft eine Verschwörung machen.«
    »Und doch ist es so, Fräulein Maria … doch Geduld! Der Tag wird kommen, an dem Sie, gereinigt von allem Verdacht, in das alte Haus in Kaschgar zurückkehren können.«
    Maria erhob sich.
    »Nie wieder kehre ich nach Kaschgar zurück! Verhaßt ist mir die Stadt. Verhaßt das Land, wo solche Gewalttat geschehen konnte!«
    »Oh, nicht doch, Fräulein Maria! Beruhigen Sie sich! … Volle Genugtuung wird Ihnen gewährt werden.
    Ihr Heim in Kaschgar wartet auf Sie, so wie Sie es verlassen haben. Als ich Ihre Verhaftung erfuhr, ließ ich mir Vollmacht geben, über Ihr Eigentum zu wachen. Die Schlüssel des Hauses sind in meiner Hand. In Ihrem Stübchen steht alles, wie Sie es verlassen haben. Werfen Sie nicht alle erfreulichen Erinnerungen um eine Unerfreulichkeit von sich!
    »Nein! Maria hat recht!« erklärte Witthusen. »Nie wieder kehren wir in das alte Haus nach Kaschgar zurück! Wer gibt uns Gewähr, daß wir nicht jederzeit auf irgendeinen unsinnigen Verdacht hin neue Leiden erdulden müssen?«
    Collin Cameron biß sich auf die Lippen. Unverwandt hatte er Maria mit den Augen verschlungen.
    »Wäre es nur das Haus? … Würde es auch so sein, wenn Sie es mit einem anderen vertauschen, Fräulein Maria?«
    Er warf einen Seitenblick auf Witthusen, der jetzt am Fenster stand und in die Nacht hinausblickte. Auch Collin Cameron erhob sich jetzt und trat dicht an Maria heran.
    »Mit einem anderen?« fragte sie.
    »Ja, mit dem meinen!«
    Einen Augenblick sah ihn Maria verständnislos an.
    »In Ihrem Haus? … Ich in Ihrem

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