Die Spur Des Feuers
gehofft, als ich –«
»Mich interessiert nicht, was du gehofft hast«, erwiderte sie kühl. »Und halt dich verdammt nochmal aus meinem Kopf raus.
Du hast meine Gastfreundschaft reichlich überstrapaziert.«
Er zuckte die Achseln. »Es war nur eine Frage der Zeit, bis das passieren würde. Ich hatte damit gerechnet.« Er stieg in den Wagen. »Bis später.«
Sie hatte ihn verletzt. Sie spürte seinen Schmerz, als wäre es ihr eigener. Gott, sie konnte einfach nicht zulassen, dass er ihr das antat. Sie verdrängte ihn aus ihren Gedanken und blockierte ihm den Zugang zu ihr. Das war schon besser. Sie war stärker, als sie gedacht hatte. In den vergangenen Tagen hatte sie eine Menge von ihm gelernt. Bald würde sie sich ganz von ihm befreien können. Keine Nähe. Keine Verbindung mehr.
Quälender Schmerz. Schreckliche Einsamkeit.
Sie würde drüber hinwegkommen. Eine solch süchtig machende Nähe war ungesund, und Silver hatte bewiesen, dass man ihm nicht trauen konnte. Dass er sie mit den allerbesten Absichten manipuliert hatte, zählte nicht. Er befand sich in einer Machtposition und hatte seine Macht missbraucht.
Sie schaute ihm nach, als er zurücksetzte und die Einfahrt hinunterfuhr. Es war das erste Mal seit Tagen, dass er sich ohne sie auf den Weg machte. Konnte es sein, dass Trask schon auf ihn wartete?
Ich stehe an zweiter Stelle auf Trasks Abschussliste.
Warum machte sie sich Sorgen um ihn, wo sie doch wild entschlossen war, sich aus dieser ungewöhnlichen Beziehung zu befreien? Ledbruks Leute würden Silver folgen und ihn beschützen. Verdammt, sie würde nicht hier stehen bleiben und ihm nachschauen, wie er auf die Straße fuhr. Sie musste sich ihn vom Leib halten. Sich um ihr eigenes Leben kümmern. Eine Möglichkeit finden, Trask endlich ausfindig zu machen.
Sie drehte sich um und ging ins Haus, um nach George zu suchen.
George telefonierte gerade, als Kerry in die Bibliothek kam, legte jedoch sofort auf. »Ja?«
»Was haben Sie über diese Helen in Erfahrung gebracht?«
Er hob die Brauen. »Sie haben aber lange gebraucht, um sich nach ihr zu erkundigen.«
»Ich tue es jetzt. Ich war mit anderen Dingen beschäftigt.«
»Das war nicht zu übersehen. Ich hatte gehofft, Brad ein bisschen in Schutz nehmen zu können, offenbar waren Sie jedoch nicht ansprechbar.«
»Nein, aber jetzt bin ich ansprechbar. Was haben Sie herausgefunden?«
»Ich glaube, der volle Name der Dame lautete Helen Saduz.«
George ging die Papiere durch, die vor ihm auf dem Schreibtisch lagen. »Hier.« Er reichte ihr das Dossier.
»Natürlich besteht die Möglichkeit, dass es ein falscher Name war und sie sich illegal in den USA aufhielt.«
»Ist das der Grund, warum uns niemand sagen konnte, wer sie war?«
Er schüttelte den Kopf. »Niemand hat uns etwas gesagt, weil niemand wollte, dass herauskommt, was mit ihr passiert ist.«
Sie runzelte die Stirn. »Wie meinen Sie das?«
»Erinnern Sie sich, dass in dem Bericht stand, Trasks Labor sei auf Befehl des Weißen Hauses in die Luft gesprengt worden?«
Sie nickte.
»Nun, die Frau befand sich zu dem Zeitpunkt in dem Labor.«
Kerrys Augen weiteten sich. »Wie bitte?«
»Bum«, sagte George mit einer eindeutigen Geste.
»Das Labor ist in die Luft geflogen und Helen Saduz gleich mit.«
»Wie konnte das passieren?«
»Ich glaube, Trask hatte sie dorthin geschickt, um etwas zu holen, was er zurückgelassen hatte.«
»Was denn?«
George zuckte die Achseln. »Papiere, vielleicht irgendein Prototyp … Jedenfalls hatte sie das Pech, in dem Gebäude zu sein, als es gesprengt wurde.«
»Haben die das Gebäude denn nicht vorher durchsucht?«
»Das Gebäude war versiegelt. Eigentlich hätte also niemand da drin sein können. Falls das Gebäude durchsucht wurde, dann sicherlich nur flüchtig.«
»Wie kann sie denn da reingekommen sein, wenn das Gebäude versiegelt war?«
»Trask muss ihr gesagt haben, wie sie das bewerkstelligen konnte. Offenbar war es ihm ja auch gelungen, an den Wachen vorbei hineinzugelangen, um Komponenten und Aufzeichnungen anderer Mitarbeiter zu stehlen, bevor er sich aus dem Staub gemacht hat.«
Kerry betrachtete das Foto, das George ihr gegeben hatte. Die Frau war brünett, etwa Ende zwanzig und hatte klassische Gesichtszüge. »Sie ist sehr schön.«
Er nickte. »Allerdings. Eine Frau, die man nicht vergisst. Und genau das hat uns geholfen. Denn es gab nicht mehr viel zu identifizieren, als man ihre Asche gefunden hat. Anhand des Skeletts
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