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Die Spur Des Feuers

Die Spur Des Feuers

Titel: Die Spur Des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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Mir ist nie bewusst gewesen, dass ich meinen Vater verdächtige, ein Mörder zu sein.«
    »Die Betonung liegt auf verdächtige. Möchtest du es nicht genau wissen?«
    Da war sie sich nicht ganz sicher. Jedes Mal wenn sie darüber nachdachte, geriet sie innerlich in Panik. »Es ist … schwierig.
    Ich könnte mich ja irren. Es könnte auch ein völlig Fremder gewesen sein.«
    »Und du willst nicht, dass es dein Vater war. Kinder wollen instinktiv glauben, dass ihre Eltern gut sind. Das hast du auch bei Carmela gesehen. Wahrscheinlich hast du dich deswegen all die Jahre so hartnäckig gegen die Wahrheit gesperrt.«
    »Du hast das ja alles schon genau analysiert. Aber so einfach ist das nicht.«
    »Ich habe nie behauptet, es wäre einfach.« Er schaute sie an.
    »Du bist noch nicht so weit, stimmt’s? Du willst dir nicht von mir helfen lassen.«
    »Ich glaube, dass ich schon genug Hilfe von dir bekommen habe.«
    »Nein, hast du nicht. Aber das ist in Ordnung. Du brauchst Zeit, um den Schock zu verdauen und dich an die Vorstellung zu gewöhnen, dass du dich nicht länger verstecken kannst.«
    »Da bin ich aber erleichtert, dass du das in Ordnung findest«, sagte sie sarkastisch und stand auf. »Es würde mich fürchterlich belasten, wenn du meine Entscheidung missbilligen würdest.
    Wenn du mich jetzt bitte entschuldigst, ich werde zu George in die Bibliothek gehen und mal hören, ob er noch was über diese Freundin von Trask in Erfahrung gebracht hat.«
    Silver nickte. »Tu das.« Er erhob sich. »Und da ich annehme, dass du es vorziehst, wenn ich mich vorerst von dir fern halte, werde ich mich einiger der weltbewegenden Probleme annehmen, die ich eben erwähnte.«
    »Wie bitte?«
    Er lächelte. »Travis hat angerufen. Rosa trifft in ein paar Stunden am Flughafen ein.«
    »Die Behörden von Louisville haben zugestimmt?«
    »Dass Ledbruk sie in seine Obhut nimmt. Es war ein bisschen Druck von ganz oben nötig, um sie dazu zu bringen, den ganzen Papierkram außen vor zu lassen, der gewöhnlich anfällt, wenn Eltern das Sorgerecht für ein Kind entzogen wird, aber schließlich haben sie sich doch darauf eingelassen.«
    Sie atmete erleichtert auf. »Warum hast du mir das nicht erzählt?«
    »Du warst mit anderen Dingen beschäftigt. Ich hole Rosa ab und bringe sie in das sichere Haus, das Ledbruk für sie beschafft hat.«
    »Warum bringt er sie nicht einfach hierher?«
    »Du hast Carmela versprochen, dass Rosa in Sicherheit sein würde. Glaubst du wirklich, bei uns wäre sie in Sicherheit? Du stehst an erster Stelle auf Trasks Abschussliste und ich wahrscheinlich an zweiter.«
    Er hatte Recht. Je weiter Rosa von ihnen beiden entfernt war, umso besser für sie. Ihr widerstrebte nur die Vorstellung, dass ein junges Mädchen nur von Geheimdienstleuten umgeben war.
    »Sie ist erst zwölf.«
    »Ich bin sicher, dass Ledbruk eine Kollegin abkommandiert hat, die sich um sie kümmern wird. Und ich werde mir von ihm eine Telefonnummer geben lassen, über die du sie erreichen kannst.«
    Mehr konnte sie wohl nicht erwarten. »Erklär ihr alles. Sag ihr, dass Carmela –«
    »Himmel, Herrgott, ich werde sie schon nicht aus dem fahrenden Auto vor die Füße der CIA werfen!«, sagte Silver barsch. »Ich habe auch eine sensible Seite. Verdammt, ich mag Kinder.« Er ging die Stufen hinunter. »Wir sehen uns, wenn ich zurückkomme.«
    Er war wieder sauer. Tja, daran konnte sie nichts ändern. Sie war nicht in der Stimmung, ihn zu beruhigen, sie hatte genug mit ihrem eigenen Unmut zu tun.
    Unmut? Das war reichlich untertrieben. Sie fühlte sich hin-und hergerissen zwischen Zorn und Angst. Silver hatte den dunklen Vorhang aus Lügen weggezerrt, mit dem sie sich jahrelang geschützt hatte, und nun fühlte sie sich nackt und verletzlich. Sie wollte den Vorhang wiederhaben. Er hatte den Schrecken verdeckt, dem sie sich noch nicht stellen konnte.
    Aber wann wollte sie sich dem Horror stellen? Es gab kein Zurück mehr. Mit seiner typischen brutalen Gründlichkeit hatte Silver dafür gesorgt, dass sie nicht länger in der Lage sein würde, sich selbst zu täuschen.
    Was war eigentlich das Problem? Sie hatte genug von Angst und Selbsttäuschung. Im Moment war sie noch nicht so weit, dass sie tiefer in die Erinnerung eintauchen konnte, doch in nicht allzu ferner Zukunft würde sie sich damit auseinander setzen müssen.
    »Sehr gut.« Silver schaute sie über die Schulter hinweg an, als er gerade in den Wagen steigen wollte. »Genau das hatte ich

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