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Die Spur Des Feuers

Die Spur Des Feuers

Titel: Die Spur Des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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dich einfach nicht mehr in meiner Nähe haben.«
    »Du bist nicht der Typ, der die Augen vor der Wahrheit verschließt.« Er setzte sich auf die Stufen vor der Tür. »Du wirst anfangen, dir Fragen zu stellen, ob du willst oder nicht. Es wird nicht leicht werden, aber du hast den Mut, dich dem Problem zu stellen. Wenn du aufhörst davonzulaufen, komm zurück, dann können wir reden.«
    »Ich will nicht reden.« Sie spürte seinen Blick im Rücken, als sie zwischen den Bäumen verschwand. Und sie lief nicht davon, verdammt. Sie war wütend und wollte allein sein. Das war eine ganz normale Reaktion, wenn man feststellte, dass jemand, dem man vertraute, einen verraten hatte. Und sie verschloss auch nicht die Augen vor der Wahrheit. Vielleicht war es ihm gelungen, Erinnerungen in ihr wachzurufen, an die weder die Psychologen noch die Polizisten bisher rangekommen waren.
    Doch das bedeutete noch lange nicht, dass sie die Erinnerungen absichtlich verdrängt hatte aus – Blaue Augen.
    Hastig schob sie den Gedanken beiseite. Nicht darüber nachdenken. Sie wollte an nichts von dem denken, was Silver gesagt hatte. Er irrte sich. Es gab nichts – Weglaufen.
    Wenn seine Worte sie dermaßen in Panik versetzten, dann war vielleicht doch etwas Wahres daran.
    Gott, sie wollte nicht, dass etwas Wahres an seinen Worten war. Sie wollte nicht, dass er Recht hatte.
    Sie konnte das alles ignorieren. Sie konnte Silver einfach ignorieren.
    Es gelang ihr nicht. Es wäre nicht ehrlich, und sie versuchte immer, sich selbst gegenüber ehrlich zu sein.
    Doch vielleicht war ihr das nicht immer gelungen.
    Als sie im Schatten einer riesigen Eiche stehen blieb, kam ihr ein Gedanke. Vielleicht war die Ehrlichkeit nur an der Oberfläche. Vielleicht hatte sie nie den Mut gehabt, tiefer zu graben.
    Aber Silver hatte gesagt, sie würde den Mut dazu haben, und er kannte sie besser als jeder andere.
    Sie lehnte sich gegen den Baumstamm und schloss die Augen.
    Blaue Augen …

    Die Sonne ging unter, als Kerry zum Haus zurückkehrte. Silver saß immer noch auf den Stufen vor der Tür, wo sie ihn vor Stunden verlassen hatte.
    Sie wappnete sich. Sie hatte gehofft, noch ein bisschen Zeit zu haben, bevor sie sich mit ihm auseinander setzen musste. »Hast du nichts Besseres zu tun, als hier auf den Stufen zu hocken?«
    »Nein.« Er lächelte. »Tja, es gab ein paar weltbewegende Probleme, die meine Aufmerksamkeit erfordert hätten, aber du warst mir wichtiger. Wenn man die Flamme hochdreht, ist es nur fair, in der Nähe zu bleiben und aufzupassen, dass das Versuchsobjekt nicht überkocht.«
    »Ich bin keins von deinen Versuchsobjekten.«
    Sein Lächeln verschwand. »Tut mir Leid. Das war eine blöde Bemerkung. Aber ich glaube, du weißt sehr wohl, dass ich dich nicht mit so unpersönlichen Augen betrachte. Was uns verbindet, ist im Gegenteil sehr persönlich.«
    Ja, das stimmte. So persönlich, dass sie die Nähe manchmal kaum ertrug. »Und ich habe nicht vor, zusammenzubrechen, bloß weil du dein Versprechen gebrochen und dich wie ein Arschloch benommen hast.«
    Sie setzte sich neben ihn. »Trotzdem werde ich dir das nie verzeihen.«
    Er wandte sich ab. »Mit der Möglichkeit habe ich gerechnet.«
    »Das kann ich mir vorstellen. Aber du konntest einfach nicht widerstehen, dich einzumischen und zu versuchen, alles in Ordnung zu bringen.«
    »Das ist meine Berufung.« Er schwieg eine Weile.
    »Und da du aufgehört hast, Gift und Galle zu spucken, nehme ich an, dass du angefangen hast nachzudenken.«
    »Ich bin viel zu erschöpft, um wütend auf dich zu sein. Das kommt vielleicht später.«
    »Die eigene Seele zu erforschen ist ein sehr anstrengender Prozess.«
    »Sei nicht so anmaßend. Ich habe meine Seele nicht erforscht.

    Meiner Seele geht es prächtig.« Sie überlegte. »Aber vielleicht hast du Recht, wenn du sagst, dass ich mich immer vor dem, was in jener Nacht passiert ist, versteckt habe.«
    Er schaute sie an. »Halleluja!«, sagte er leise. »Der Durchbruch.«
    »Ich sagte vielleicht.« Sie befeuchtete ihre Lippen. »Mir fällt einfach kein anderer Grund dafür ein, dass ich mich nicht …
    Wenn es in meinem Gedächtnis gespeichert ist, warum ist es dann in all den Jahren nicht an die Oberfläche gelangt?«
    »Sag du’s mir.«
    Sie presste die Hände zusammen, die Finger ineinander verschränkt. »Blaue Augen.«
    Er sagte nichts.
    »Verdammt nochmal, sitz nicht da rum wie eine allwissende Sphinx!«
    »Was willst du denn von mir hören? Soll ich die

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