Die Spur Des Feuers
Firestorm zu verhandeln.«
»Ich hätte es nicht ertragen, mit irgendjemandem Geschäfte zu machen, der etwas mit Helen zu tun hatte. Das hätte mir zu wehgetan.«
»Sie sind unglaublich.«
»Ja, das bin ich. Und Sie auch. Deswegen wird das heute Abend ein faszinierendes Erlebnis werden.« Damit legte er auf.
Silver musterte sie, als sie das Handy abschaltete.
»Alles in Ordnung?«
Sie nickte. »Er hat meinen Vater, und ich glaube, auch meinen Bruder. Aber er wollte mich nicht mit Jason sprechen lassen.
Dickens holt mich heute Abend ab, um mich zu Trask zu bringen.«
»Wann?«
»Um neun.«
»Mist!« Er warf einen Blick auf seine Armbanduhr.
»Noch drei Stunden. Uns bleibt nicht viel Zeit.«
Drei Stunden. Angst ergriff sie. »Du und George, ihr beide seid draußen. Er meinte, Dickens merkt es sofort, wenn er verfolgt wird.«
»Er wird es nicht merken.« Silver hielt ihr die Tür auf.
»Vertrau mir.«
»Ich kann dir nicht vertrauen. Jason ist zu –« Sie unterbrach sich und versuchte, sich zu beruhigen. Irgendjemandem musste sie schließlich vertrauen. »Was kannst du tun?«
»Ich warte in der Nähe der Stelle, wo Dickens dich abholt. Ich glaube kaum, dass er über unüberwindliche Barrieren verfügt.
Ich werde in seine Psyche eindringen, ohne dass er etwas davon mitbekommt.«
»Und was ist, wenn es dir nicht gelingt, seine Barrieren zu überwinden?«
»Sieh nicht so schwarz. Trask ist eine Ausnahme. Ich werde es schon schaffen. Falls Dickens sich als schwierig erweist, werde ich ihn niederwalzen wie ein Panzer.«
Was er sagte, klang überzeugt, kalt und brutal. »Panzer? Du hast doch gesagt, du müsstest vorsichtig sein. Bei Carmela warst du total besorgt. Würde Dickens’ Psyche es überleben, wenn du ihm eine derartige Behandlung zuteil werden lässt?«
»Nein, aber sein Körper wird auch nicht lange überleben, deswegen brauche ich mir darüber keine Gedanken zu machen.«
Er schaute sie an. »Er ist ein toter Mann, Kerry. Ich weiß nicht, ob er Trask geholfen hat, meinen Bruder zu töten, aber darauf verlasse ich mich nicht. Tut mir Leid, wenn du da Skrupel hast.«
Nein, sie hatte kein Mitleid mit Dickens. Sie war nur schockiert über die Veränderung, die in Silver vorgegangen war.
Seit dem Tag, an dem sie ihn kennen gelernt hatte, hatte sie diese Seite nicht mehr erlebt. »Ich will mich nicht mit dir streiten. Ich weiß auch nicht, ob er an dem Mord an deinem Bruder beteiligt war, aber ich weiß, dass er Trask geholfen hat, das Lagerhaus in Brand zu stecken, in dem Carmela war.« Sie ging auf den Wagen zu, mit dem George vorgefahren war. »Tu, was du tun musst.«
»Das werde ich«, murmelte er, während er ihr die Wagentür aufhielt. »Und dazu gehört auf keinen Fall, dass ich dich allein in eine Falle laufen lasse.«
Sie sah ihm ins Gesicht. »Letztlich werde ich allein zu ihm gehen müssen. Er hat von einem Haus gesprochen, in dem er Jason und meinen Vater gefangen hält. Falls ihr das Haus stürmt, wird er auf einen Knopf drücken und es in Flammen aufgehen lassen.«
»Mit ihm drin?«
»Solange das Leben meines Bruders in Gefahr ist, gehe ich bei diesem Verrückten kein Risiko ein.«
»Dann müssen Sie uns eine Zielscheibe besorgen«, sagte George. »Glauben Sie, Sie können ihn dazu bewegen, sich an ein Fenster zu stellen, wo wir ihn abknallen können?«
»Vielleicht.«
»Vielleicht auch nicht«, sagte Silver. »Du bist dir ja nicht mal selbst sicher, ob du ihn in deinem Sinne beeinflussen kannst.«
»Ihr werdet dieses Haus auf keinen Fall stürmen. Ihr werdet kein Risiko eingehen, das Jasons Leben in Gefahr bringen könnte.«
Silver schlug die Autotür zu. »Also gut, wir werden das Haus nicht stürmen.«
Aber auf ihre letzte, die umfassendste Bedingung war er nicht eingegangen, dachte sie.
Nun, im Augenblick konnte sie sich nicht mit ihm herumstreiten. In wenigen Stunden würde sie sich Trask stellen müssen, und sie musste all ihre Kräfte aufbieten, um gegen ihre Angst anzukämpfen.
Um Punkt neun Uhr rief Dickens an.
»Gehen Sie zwei Blocks in östlicher Richtung bis zur Baptistenkirche. Ich werde in zehn Minuten dort sein. Falls Sie nicht allein sind, fahre ich einfach weiter und werde nicht zurückkehren.«
»Ich werde allein kommen.« Sie legte auf und wandte sich an Silver. »Zehn Minuten. Die Baptistenkirche liegt zwei Blocks in Richtung Osten.«
»Wir sind schon unterwegs.« Er eilte zur Tür. »Los, kommen Sie, George!«
»Endlich passiert mal was«,
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