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Die Spur des Spielers

Die Spur des Spielers

Titel: Die Spur des Spielers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Marx
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mit ihr zu tun«, erklärte Bob. »Wie hießen ihre Töchter noch mal? Prudence und Purity?«
    Justus lachte. »Charity und Chastity. Aber sag mal, Onkel Titus, wenn Mrs Hammontree erst vor einer Woche gestorben ist, ging es ja sehr schnell mit der Haushaltsauflösung. Ist das nicht ein bisschen ... pietätlos?«
    Titus Jonas lächelte spitzbübisch. »Da fragst du am besten Mrs Kretchmer selbst.«
    »Und wie viel hast du für das Schachspiel bezahlt?«
    »Wir haben einen Komplettpreis für den ganzen Haushalt ausgemacht. Das war ein völlig normaler Preis, überhaupt nichts Besonderes, wenn du das meinst.«
    »Hm, das klingt nicht so, als hätte Mrs Kretchmer eine Ahnung vom tatsächlichen Wert des Schachspiels gehabt. Befragen sollten wir sie trotzdem. Sie kann uns sicher mehr über Irene Hammontree erzählen. Vielleicht bringt uns das weiter und wir finden heraus, was das Schachspiel so wertvoll macht.«
    »Darauf freue ich mich schon«, murmelte Peter wenig begeistert.
    »Ihr faulenzt ja immer noch herum!«, drang Tante Mathildas Stimme durch das geöffnete Fenster aus der Küche. »Habt ihr Tomaten auf den Ohren?«
    Justus räusperte sich und stemmte sich aus dem Stuhl. »Tante Mathildas Gereiztheit werden unerfreuliche Sanktionen folgen, wenn wir ihrer Aufforderung nicht zeitnah nachkommen, Kollegen. Besser, wir fügen uns ihrem Diktat.«
    Peter verdrehte die Augen wegen Justus’ geschraubter Ausdrucksweise, stand aber gemeinsam mit Bob auf. Sie machten sich an die Arbeit und stellten die Stühle zusammen, während Onkel Titus so nett war, ihnen beim Abbau des Erfrischungsstandes zu helfen. Trotzdem war es schon dunkel, als sie endlich mit der Arbeit fertig waren. Die letzten Spuren der Versteigerung beseitigten sie im Licht einiger alter Scheinwerfer, die Onkel Titus einmal einem Filmstudio abgekauft hatte. Zu Tode erschöpft beschlossen die drei ???, alle weiteren Ermittlungen auf den nächsten Vormittag zu vertagen.
    »Oder auf den Sankt-Nimmerleins-Tag«, schlug Peter vor. »Wer weiß, ob Mr Blake uns überhaupt etwas sagen kann. Und Mrs Kretchmer ... die redet zwar viel, wenn der Tag lang ist, aber bestimmt weiß sie überhaupt nichts.«
    »Wir haben noch eine dritte Spur«, verkündete Justus. »Sam Chiccarelli.«
    »Bitte was?«, fragte Bob.
    »Bitte wer?«, fragte Peter.
    »Sam Chiccarelli. Ich nehme an, das ist ein Name. Wie immer man das schreibt. Und außerdem waren es die letzten Worte von Bishop Blake, die er mir zugeflüstert hat, bevor er das Bewusstsein verlor.«
    Am nächsten Tag fanden sich Bob und Justus als Erste in der Zentrale ein. Die Zentrale war das geheime Hauptquartier der drei Detektive, das sie in einem unter Schrott versteckten Campinganhänger eingerichtet und im Laufe der Zeit mit allem ausgestattet hatten, was der Schrottplatz hergab. So saßen Justus und Bob in zwei uralten, staubigen, aber äußerst gemütlichen Sesseln und warteten auf Peter. Der polterte schließlich ziemlich gehetzt durch einen ihrer geheimen Eingänge: das Kalte Tor. Das war ein alter Kühlschrank, der wie zufällig am Rande des Schrottbergs stand und durch dessen Rückwand man hindurchgehen und in die Zentrale gelangen konnte.
    »Schlechte Nachrichten«, verkündete Peter. »Ich kann heute nicht mitmachen, jedenfalls nicht gleich, sondern erst heute Nachmittag.«
    »Wieso denn nicht?«, erkundigte sich Justus leicht verärgert. »Weil ich heute bei den Robertsons den Rasen mähe.«
    »Und das muss heute sein?«
    »Es war so abgemacht. Hatte ich gestern vergessen.«
    Der Erste Detektiv verzog missmutig den Mund. »Rasenmähen ist dir also wichtiger als unsere Detektivarbeit.« Peter verdrehte die Augen. »Meine Güte, ich brauche den Job, denn ich brauche das Geld, und zwar für mein Auto. Und wir brauchen das Auto für unsere Detektivarbeit. Das ist dir doch bestimmt schon aufgefallen. Also mähe ich den Rasen genau genommen für uns , nicht für mich. Außerdem könnte ich bei Mrs Kretchmer sowieso nichts ausrichten. Sie kann mich nicht leiden.«
    »Sie kann niemanden leiden«, sagte Bob.
    »Na schön, dann mäh halt den Rasen«, lenkte Justus ein. »Sag mal, die Robertsons, die wohnen doch ganz in der Nähe des Krankenhauses, oder?«
    Peter nickte.
    »Dann kannst du auf dem Hinweg nach Mr Blake sehen und ihn befragen. Ob er weiß, wer ihn angefahren hat, was es mit dem Schachspiel auf sich hat und so weiter.«
    »Auf dem Rückweg«, sagte Peter mit einem Blick auf seine Armbanduhr. »Ich bin nämlich

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